Zwei junge Männer haben in London einen 22-Jährigen erstochen, den sie für ein Mitglied einer verfeindeten Drogenbande gehalten hatten. Nun verurteilte ein Gericht in London die 22 und 23 Jahre alten Täter am Donnerstag wegen Mordes jeweils zu lebenslanger Haft, mindestens aber 27 Jahren Gefängnis.
Sie hatten ihr Opfer im Februar 2021 gemeinsam mit anderen Gangmitgliedern im Nordwesten der britischen Hauptstadt attackiert. Einen 16 Jahre alten Freund des Toten verletzten sie schwer. Einer der insgesamt vier Komplizen hatte sich wegen Totschlags schuldig bekannt und wurde zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt.
«Keines der Opfer gehörte einer Gang an», sagte Staatsanwalt Anthony Orchard. «Es scheint, als seien sie unglücklich Opfer einer Verwechslung geworden.» Die Mutter des verletzten Teenagers sagte, sie erkenne ihren Sohn seit der Tat nicht wieder. Er sei traumatisiert und habe alle sozialen Kontakte aufgegeben. Wegen Drohungen seien sie umgezogen und hätten neue Namen angenommen.
Die beiden Täter hatten eine Tötungsabsicht bestritten. Der Anwalt des einen sagte, sein Mandant habe an dem Tag Drogen verkaufen wollen und habe kein Messer dabeigehabt. Ein weiterer Angreifer floh nach Westafrika in die Elfenbeinküste, die beiden restlichen Bandenmitglieder konnten bisher nicht identifiziert werden. (sda/dpa)