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Umfrage: Briten haben mehr Vertrauen in EU als in Regierung

Umfrage: Briten haben mehr Vertrauen in EU als in Regierung

30.03.2023, 11:16
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FILE - In this Thursday, Jan. 30, 2020 file photo, Pro-EU supporter Peter Cook unfurls a Union and EU flag prior to a ceremony to celebrate British and EU friendship outside the European Parliament in ...
Bild: keystone

Gut drei Jahre nach dem Brexit vertrauen die Menschen in Grossbritannien einer Umfrage zufolge der EU deutlich mehr als ihrer Regierung oder ihrem Parlament.

Zudem ist mittlerweile fast die Hälfte (49 Prozent) darüber enttäuscht, dass das Vereinigte Königreich Ende Januar 2020 aus der EU ausgetreten ist - lediglich ein knappes Viertel (24 Prozent) ist darüber glücklich, wie das am Donnerstag veröffentlichte World Values Survey der Londoner Universität King's College ergab.

Demnach hatte 2022 nur knapp ein Viertel (24 bzw. 23 Prozent) grosses oder relativ grosses Vertrauen in die Regierung und ins Parlament. Hingegen legte das Vertrauen in die EU von 22 Prozent in den 2000er Jahren über 32 Prozent im Jahr 2018 auf 39 Prozent zu.

«Wir müssen hart und schnell daran arbeiten, das Vertrauen der Öffentlichkeit zu stärken», forderte der Chef des zuständigen Policy Institute, Bobby Duffy. «Die Pandemie hat gezeigt, wie sehr wir uns in Krisenzeiten auf die öffentliche Zusammenarbeit verlassen, wobei Vertrauen von entscheidender Bedeutung ist.»

In Schottland, wo die Regierungspartei SNP die Unabhängigkeit und eine Rückkehr in die Staatengemeinschaft anstrebt, waren 59 Prozent der Menschen enttäuscht über den Brexit und damit mehr als in den anderen drei Landesteilen. Zutrauen zur EU haben dort 50 Prozent. Nur in Spanien mit 52 Prozent gebe es bei den untersuchten Staaten einen höheren Wert, teilte das Policy Institute weiter mit.

Auch andere britische Institutionen wie politische Parteien und die Medien (jeweils 13 Prozent) erzielten schwache Werte. Das Vertrauen in die Polizei sank nach zahlreichen Skandalen vor allem bei der Londoner Metropolitan Police seit 1981 von 87 auf 67 Prozent - bei der «Generation Z», den sogenannten Millenials, sogar auf 44 Prozent. (aeg/sda/dpa)

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