International
Grossbritannien

Interner Streit und Beleidigungsdebatte überschatten Labour-Parteitag

Interner Streit und Beleidigungsdebatte überschatten Labour-Parteitag

26.09.2021, 11:2427.09.2021, 12:44
Mehr «International»
In this handout photo provided by UK Parliament, Deputy Labour leader Angela Rayner speaks during Prime Minister's Questions at the House of Commons, London, Wednesday, Sept. 22, 2021. (Jessica T ...
Angela RaynerBild: keystone

Ein interner Streit und eine Beleidigungsdebatte haben den Auftakt des Parteitags der britischen Oppositionspartei Labour überschattet. Parteivizechefin Angela Rayner weigerte sich am Sonntag, sich dafür zu entschuldigen, dass sie die regierende Konservative Partei als «Abschaum» bezeichnet hatte. Sie werde erst um Verzeihung bitten, wenn Premierminister Boris Johnson sich seinerseits für frühere Kommentare entschuldige, die «homophob, rassistisch und frauenfeindlich» gewesen seien, sagte Rayner dem Sender Sky News.

Die Politikerin betonte, ihr Kommentar habe nicht den Wählern gegolten, sondern Regierungsmitgliedern, die ihre Kumpel mit Milliardenverträgen versorgten anstatt Kinder während der Pandemie mit Essen. Die Regierung hatte erst auf starken öffentlichen Druck hin kostenlose Schulessen für ärmere Kinder wieder eingeführt. In der Corona-Pandemie erhielten zudem mehrere Grossspender und Freunde der Konservativen Partei lukrative Aufträge.

Rayner sorgte aber auch innerhalb ihrer eigenen Partei für Aufregung. In einem Interview des Magazins der «Times» machte sie aus ihren Ambitionen für das oberste Parteiamt keinen Hehl. Sie würde «bestimmt nicht nein sagen», wenn sie gefragt würde, sagte Rayner. Ihr Verhältnis zu Parteichef Keir Starmer gilt schon seit längerem als belastet.

epa09467090 Britain's Opposition and Labour Party Leader Keir Starmer delivers a speech at the Trades Union Congress 2021 in London, Britain, 14 September 2021. The Trades Union Congress (TUC) is ...
Labour-Chef Keir StarmerBild: keystone

Starmer erlitt vor Beginn des Parteitags in der südenglischen Küstenstadt Brighton einen Rückschlag. Unter dem Druck des linken Flügels und von Gewerkschaften strich er seine Pläne, das innerparteiliche Wahlsystem zu reformieren. Es handle sich um einen «erniedrigenden Rückzug», kommentierte der Sender Sky News.

Starmer, der seit anderthalb Jahren im Amt ist, steht mächtig unter Druck. Trotz zahlreicher Fehler und Kehrtwenden der Konservativen Partei im Corona-Krisenmanagement hinkt die einstige Regierungspartei in Umfragen hinterher. Zudem konnten die Tories mehrere Kommunalwahlen in bisherigen Labour-Bastionen gewinnen. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
US-Unis empfehlen Ausländern Rückkehr vor Trumps Antritt

US-Hochschulen legen einem Bericht der «New York Times» zufolge ausländischen Studierenden nahe, von ihrer Winterpause besser vor Donald Trumps Amtsantritt in die USA zurückzukehren. Trump wird am 20. Januar als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.

Zur Story