In Indien glitzerte und funkelte die Nacht. Denn viele Hindus zelebrierten Diwali – das Lichterfest. Für die Hindus, die die Mehrheitsbevölkerung Indiens stellen, ist Diwali so wichtig, wie für viele Christen Weihnachten.
Je nach Region dauert Diwali zwischen einem und fünf Tagen. Kernaussage des Festes ist der Sieg des Guten über das Böse, der Wahrheit über die Lüge, des Lichts über den Schatten und des Lebens über den Tod. In Nordindien ist Diwali gleichzeitig der Neujahrstag.
In den verschiedenen Teilen des indischen Subkontinents wird das Fest zwar unterschiedlich gefeiert – mit vielfältigen Ritualen und mythologischen Bezügen – aber für viele gehören Böller und Feuerwerke einfach dazu.
Damit sich Diwali nicht auf die ohnehin schlechte Luftqualität der indischen Hauptstadt Neu Delhi auswirke, hat der Umweltminister der Hauptstadt, Gopal Rai, für das Abfeuern von Feuerwerken mit Gefängnis gedroht. Vertreter der hindunationalistischen Regierungspartei BJP von Premierminister Narendra Modi, die in der Hauptstadt in der Opposition ist, kritisierten die angedrohten Strafen.
Doch: Das Lichterfest hat sich tatsächlich negativ auf die Luftqualität in Neu Delhi ausgewirkt. Messstationen zeigten am Montag und Dienstag Werte von «sehr schlecht» oder gar «gefährlich» an. Dies bedeutet, dass die Feinstaubbelastung um ein Vielfaches über den Grenzwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt.
Gründe für die schlechte Luftqualität in Delhi im Winter sind neben den Diwali-Böllern auch, dass Bauern in den umliegenden Bundesstaaten Ernte-Reste verbrennen, um schnell und kostengünstig wieder anbauen zu können. Dazu kommen Abgase von Autos, der Industrie, Staub von Baustellen und Müllverbrennungen.
(yam/sda/dpa)