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Iran

Donald Trump über den Iran: «10 Minuten vor dem Angriff stoppte ich»

Trump zum geplanten Angriff auf Iran: «10 Minuten vor dem Luftschlag stoppte ich ihn»

21.06.2019, 14:2921.06.2019, 17:04
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US-Präsident Trump hat einen Militärschlag gegen den Iran nach eigenen Angaben wegen befürchteter Todesopfer in letzter Minute abgesagt. Die vom Militär erwarteten 150 Toten wären im Vergleich zum Abschuss einer US-Drohne durch den Iran «unverhältnismässig» gewesen.

Das schrieb Donald Trump am Freitag auf Twitter. Die US-Streitkräfte seien am Donnerstagabend bereit zum Angriff auf drei verschiedene Ziele gewesen, «als ich gefragt habe, wie viele sterben werden. 150 Menschen, Sir, war die Antwort eines Generals. Zehn Minuten vor dem Schlag habe ich ihn gestoppt.»

Trump machte keine Angaben dazu, welche Ziele angegriffen werden sollten. Der US-Präsident schrieb weiter: «Ich habe keine Eile.» Das US-Militär sei einsatzbereit «und mit Abstand das beste in der Welt». Die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran zeigten Wirkung.

Trump betonte: «Der Iran kann NIE Atomwaffen haben.» Trump verteidigte erneut seinen einseitigen Ausstieg aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran und kritisierte seinen Amtsvorgänger Barack Obama dafür, den Vertrag mit Teheran abgeschlossen zu haben.

Die «New York Times» hatte berichtet, Ziel des US-Militärschlages hätten Radarstationen und Raketenbatterien im Iran sein sollen. Die US-Militärplanungen verstärkten die Sorge, dass der Konflikt zwischen den USA und dem Iran in einem neuen Golfkrieg münden könnte.

Die Frage ist, wo?

Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran hatten sich in der Nacht zum Donnerstag dramatisch zugespitzt, nachdem der Iran eine amerikanische Aufklärungsdrohne abgeschossen hatte.

Swiss ändert Flugrouten
Wegen der Spannungen zwischen dem Iran und den USA umfliegt Swiss derzeit die Strasse von Hormus und den gesamten iranischen Küstenstreifen im Persischen Golf und im Golf von Oman. Dies teilte die Airline am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Swiss folge damit den Empfehlungen der amerikanischen Behörden, der Sicherheitsabteilung von Swiss und der Lufthansa Group. Für Swiss-Kunden seien keine Beeinträchtigungen zu erwarten, da der Flugbetrieb regulär durchgeführt werden könne.
Die Sicherheitsabteilungen der Lufthansa Group Airlines beobachteten die Situation konstant und stünden auch im engen Austausch miteinander und mit den entsprechenden Behörden, um im Bedarfsfall umgehend reagieren zu können. (sda)

Über den genauen Abschussort machen der Iran und die USA unterschiedliche Angaben. Die US-Regierung spricht davon, dass das unbemannte Flugzeug über internationalen Gewässern getroffen worden sei. Der Iran will Beweise dafür haben, dass die Drohne über iranischem Hoheitsgebiet geflogen sei. Es geht um wenige Kilometer. Ausserdem gibt der Iran an, dass die USA mehrfach vor Abschuss der Drohne gewarnt worden seien.

Iran veröffentlichte Bilder der abgeschossenen Drohne

Debris from what Iran's Revolutionary Guard aerospace division describes as the U.S. drone which was shot down on Thursday is displayed in Tehran, Iran, Friday, June 21, 2019. Major airlines from ...
Der iranische Sender IRIB veröffentlichte auf seiner Webseite entsprechende Bilder. Bild: AP/Iranian Students' News Agency, ISNA

«Wir haben die Uno informiert und dort gegen diesen eindeutigen und provokativen Verstoss der USA protestiert», sagte der Sprecher des iranischen Aussenministeriums, Abbas Mussawi, am Freitag. Der Iran wolle zwar keine weiteren Spannungen, werde aber auf Missachtung seiner Grenzen konsequent reagieren. «Wir hoffen, dass unsere Feinde solche Fehler nicht noch einmal begehen», sagte der Sprecher im Interview des Staatssenders IRIB.

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Bild: EPA/IRIB TV OFFICIAL WEBSITE

Ausserdem veröffentlichte der Sender mehrere Bilder, die Wrackteile der abgeschossene Drohne zeigen soll. Ein iranischer Offizier der Revolutionsgarden gab an, man habe die Wrackteile innerhalb der iranischen Hoheitsgewässer aus dem Meer gefischt.

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Bild: EPA/IRIB TV OFFICIAL WEBSITE

Ein Vergeltungsschlag wegen einer unbemannten Drohen sei nicht 150 Menschenleben wert, sagte Trump weiter. Man sei so oder so nicht in Eile, weil man die beste Armee der Welt habe. Er endete sein Statement mit: «Iran darf niemals nukleare Waffen besitzen, nicht gegen die USA und nicht gegen die Welt.»

Die Frage ist, wo?

Wo der Vorfall stattgefunden hat, ist entscheidend für seine Bewertung. Laut US-Angaben soll die Drohne bei ihrem Abschuss rund 34 Kilometer von der Küste Irans entfernt in internationalem Luftraum geflogen sein.

Der iranische Aussenminister Mohamed Dschawad Sarif nannte das eine Lüge und veröffentlichte auf Twitter Koordinaten des Abschusses, die im iranischen Hoheitsgebiet liegen. Auch Wrackteile der abgeschossenen Drohne seien in iranischen Gewässern sichergestellt worden. Beide Seiten behaupten, ihre Angaben klar beweisen zu können. (jaw/sda/dpa)

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55 Kommentare
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chrisdea
21.06.2019 14:58registriert November 2014
Ich bin wirklich kein Fan vom iranischen Regime und ihrer faschistoiden Theokratie. Um so trauriger, dass ich momentan geneigt bin eher ihnen zu vertrauen als dem vermeintlichen Hort der Demokratie mit Hauptsitz in Washington D.C.
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Denk nach
21.06.2019 15:28registriert Juli 2016
"Ein Vergeltungsschlag wegen einer unbemannten Drohen sei nicht 150 Menschenleben wert, sagte Trump weiter."

Nun... Da hat er recht! So ungern ich das sage, aber offenbar ist er besonnener im handeln als im reden...
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Repplyfire
21.06.2019 15:37registriert August 2015
Nach mehr als 2 Jahren Trump kann man davon ausgehen, dass Trump hier mit dem ,vereitelten Angriff, schlicht und einfach Druck aufbauen möchte. Ist doch genau sein Ding. Drohen, Bluffen und so das Maximum fordern. Gefährlich wird es, wenn Trump die Karten auf den Tisch legen muss. Könnte er sich eine Niederlage eingestehen?
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