Ein «technischer Fehler» hat zum Absturz des Helikopters geführt, mit dem der iranische Präsident Ebrahim Raisi unterwegs war. Das hat die staatliche Nachrichtenagentur am Montag bekannt gegeben. Bei dem Absturz waren Präsident Raisi (63), Aussenminister Hossein Amir Abdollahian (60) sowie fünf weitere Offizielle und zwei Piloten gestorben.
Nach dem Unglück mutmassen Experten, dass noch weitere Gründe zu dem Absturz geführt haben könnten. So gelten seit Jahrzehnten harte Sanktionen, die die zivile und militärische Luftfahrt Irans einschränken. Irans Luftwaffe gilt deshalb als stark veraltet. Viele der Flugzeuge und Helikopter stammen noch aus der Zeit vor der Islamischen Revolution von 1979, als das Land enge Beziehungen zu den USA unterhielt. Immer wieder kommt es zu folgenschweren Unfällen und Abstürzen.
Der Helikopter war am Sonntagnachmittag auf dem Weg von Aserbaidschan zurück in den Iran verschollen gegangen. Wie jetzt bekannt wurde, war der 30 Jahre alte «Bell 212»-Helikopter nicht ausreichend für die schlechten Wetterbedingungen ausgerüstet. Zum Zeitpunkt des Absturzes war das Gebiet in dichten Nebel gehüllt und es herrschte so schlechte Sicht, dass die Piloten mit Bezug auf ihre Instrumente fliegen mussten.
Die Sichtweite betrug unter 50 Meter und es herrschten heftige Regenfälle und böige Winde. Der iranische Helikopter verfügte über keine Instrumente, die die eingeschränkten Sichtmöglichkeiten ersetzen konnten. Demnach verloren die Piloten die Orientierung und flogen auf einen Bergkamm zu.
Auf der Strecke zwischen Aserbaidschan und dem Iran musste der Helikopter ein 3000 Meter hohes Gebirge überfliegen. Doch der «Bell 212» verlor zu früh an Höhe und prallte auf 2'250 Metern über dem Meer gegen einen Gipfel. Die Sicht war so schlecht, dass die beiden begleitenden Helikopter bis zur Landung im Iran nicht bemerkten, dass der Hubschrauber des Präsidenten abgestürzt war.
Wie die «Welt» berichtete, wussten die iranischen Behörden über den schlechten Zustand ihrer Hubschrauber-Flotte Bescheid. Der Chef der iranischen Flugbereitschaft habe bereits im letzten Jahr die Anschaffung neuer Hubschrauber gefordert. Diese Bitte sei ihm aus Kostengründen abgeschlagen worden.