Der iranische Aktivist Kianoosh Sanjari hat sich aus Protest gegen das Mullah-Regime in seiner Heimat das Leben genommen. In sozialen Medien hatte er seinen Suizid für den Fall angekündigt, dass vier politische Gefangene nicht freigelassen würden. Weil die Mullahs darauf nicht reagierten, setzte Sanjari seine Ankündigung in die Tat um, wie befreundete Aktivisten berichten.
In einem Post hatte Sanjari zuvor geschrieben, er wünsche sich, dass «eines Tages Iraner aufwachsen und die Sklaverei überwinden». Niemand solle für die Äusserung einer Meinung ins Gefängnis gehen müssen. Er schloss seine letzte Botschaft mit den Worten: «Es lebe Iran!»
الوعده وفا.
— Kianoosh Sanjari (@Sanjaribaf) November 13, 2024
هیچ کس نباید به خاطر بیان عقایدش زندانی شود. اعتراض حق هر شهروند ایرانیست.
زندگی من پس از این توییت به پایان خواهد رسید اما فراموش نکنیم که ما برای عشق به زندگی جان داده و میدهیم، و نه مرگ.
آرزومندم روزی ایرانیان بیدار و بر بردگی چیره شوند.
پاینده ایران
Am Mittwochmorgen schrieb Sanjari auf der Plattform X: «Wenn Fatemeh Sepehri, Nasrin Shakarami, Toomaj Salehi und Arsham Rezaei nicht bis heute 19 Uhr aus dem Gefängnis entlassen werden, werde ich aus Protest gegen die Diktatur Khameneis und seiner Partner meinem Leben ein Ende setzen.» Die vier wurden wegen der Teilnahme an Protesten nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini festgenommen, die 2022 nach ihrer Festnahme durch die iranische Sittenpolizei starb.
Sanjari war jahrzehntelang politisch aktiv und deshalb mehrfach im Gefängnis. 2007 verliess er Iran und lebte zunächst in Norwegen, dann in Washington. 2016 kehrte er nach Iran zurück und wurde zu elf Jahren Haft verurteilt.
Unfortunately, Kianoosh Sanjari, an #Iranian ex-political prisoner & an opposition journalist committed suicide in protest to the Islamic Regime of #Iran in #Tehran. I am against suicide in protest against authoritarian regimes. Terrorist and authoritarian regimes fear us more… https://t.co/HDEeVogtRi pic.twitter.com/Tni5VCrhV1
— Babak Taghvaee - The Crisis Watch (@BabakTaghvaee1) November 13, 2024
Aus medizinischen Gründen wurde er 2019 gegen Kaution freigelassen und anschliessend in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dort habe man ihm Elektroschocks verpasst, ihn an ein Bett gekettet und ihm Substanzen gespritzt, berichtete Sanjari.
https://x.com/nida_banou/status/1717866341128909239