
Juli 2016: Pentagon-Chef Ashton Carter bei einer Begrüssungszeremonie für seinen französischen Amtskollegen. Die USA und Frankreich pochen auf mehr Engagement in Syrien und im Irak.
Bild: Getty Images North America
Die USA und Frankreich drängen die übrigen Staaten der US-geführten Anti-«IS»-Koalition zu einem grösseren Engagement in Syrien und im Irak. Die Verteidigungsminister von sieben Ländern wollen sich am kommenden Mittwoch in Paris treffen.
14.01.2016, 04:5714.01.2016, 06:30
«Viele Länder tragen schon viel zu den Bemühungen gegen die Dschihadistenmiliz «Islamischer Staat» («IS») bei», sagte Pentagonchef Ashton Carter am Mittwoch vor US-Militärvertretern in Kentucky. «Und viele können mehr tun.»
Nach seinen Angaben kommen die Ressortchefs aus Frankreich, den USA und Deutschland sowie aus den Niederlanden, aus Grossbritannien, Italien und Australien nach Paris. «Wir müssen alle Fähigkeiten integrieren, die sie vor Ort leisten können», sagte Carter. Nähere Einzelheiten nannte er nicht.
Die USA haben im Herbst ihre Luftangriffe auf «IS»-Ziele im Irak und in Syrien verstärkt, auch Frankreich hat als Reaktion auf die Anschlagsserie mit 130 Toten in Paris seine Luftangriffe ausgeweitet. Deutschland beteiligt sich auf Bitten Frankreichs seit Anfang des Jahres mit Aufklärungsflügen, einem Airbus zur Luftbetankung von Kampfjets und mit einer Fregatte.
Auf der Suche nach lokalen Verbündeten
Das Pentagon schickte überdies einige Dutzend Spezialkräfte nach Syrien und etwa hundert Spezialkräfte in den Irak. Sie sollen Kontakte mit den örtlichen «IS»-Gegnern knüpfen und Dschihadisten-Anführer schnappen oder töten.
Insbesondere in Syrien habe der Einsatz Früchte getragen, sagte Carter am Mittwoch: Die US-Soldaten hätten Kontakte «mit neuen Gruppen» aufgebaut, «die unsere Ziele teilen», sagte er. So sei es gelungen, Ziele für Luftangriffe zu identifizieren.
Neben der US-geführten Allianz setzt auch Russland seine Luftwaffe in Syrien ein. Allerdings greift Moskau nicht nur den «IS» an, sondern auch andere Gegner des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Der russische Verteidigungsminister wird am Treffen in Paris nicht teilnehmen. (dwi/sda)
Das könnte dich auch noch interessieren:
Die Schweizer Armee warnt vor ausländischen Spionagedrohnen und die EDA-Hotline erhält dreimal so viele Anrufe von verunsicherten USA-Reisenden: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Die Schweizer Armee hat laut der «NZZ am Sonntag» vor ausländischen Spionagedrohnen gewarnt. «Es muss davon ausgegangen werden, dass ausländische Nachrichtendienste auch gegen die Schweizer Armee Spionageaktivitäten durchführen», schreibt Armee-Sprecher Stefan Hofer auf Anfrage der Zeitung. Dabei gehe es vor allem um die Aufklärung von «hochtechnologischen Rüstungsgütern» wie dem F-35-Kampfjet. Die grösste Bedrohung gehe laut Hofer von der Spionage durch russische Nachrichtendienste aus. Auch die Bedrohung durch chinesische Nachrichtendienste stufte er als hoch ein. Die Entwicklung von Minidrohnen verschärfe die Spionagegefahr zusätzlich, hiess es weiter. Zudem fehlten der Armee die rechtlichen und technischen Mittel, um die Aufklärung durch Drohnen wirksam zu unterbinden. Als besorgniserregendes Beispiel wird Meiringen im Berner Oberland genannt, wo vor kurzem unbekannte Drohnen über dem Flugplatz der Luftwaffe kreisten.