US-Präsident Barack Obama hat am Montag angekündigt, bis zu 250 zusätzliche Soldaten in das Bürgerkriegsland Syrien zu schicken. Sie sollen örtliche Kräfte im Kampf gegen die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») unterstützen.
«Das Leiden des syrischen Volkes muss ein Ende haben», sagte Obama am Montag in einer Rede in Hannover. Bisher waren rund 50 Angehörige von US-Spezialeinheiten am Boden in Syrien aktiv.
Die kleinen Teams seien sehr effektiv darin, moderate Rebellen zu unterstützen, hatte zuvor der stellvertretende US-Sicherheitsberater Ben Rhodes mitgeteilt. «Natürlich sind Spezialkräfte immer Kampftruppen. Sie können in Kämpfe verwickelt werden, haben aber keinen Kampfauftrag», sagte Rhodes.
Obama forderte in seiner Rede Europa und die NATO zudem auf, sich stärker in Syrien und Irak zu engagieren. Mehr Nationen müssten dort zum Kampf, zu Ausbildung und Aufbau beitragen. Die USA verfügten über mächtige Streitkräfte – die besten, die die Welt je gesehen habe. Die Probleme könne aber niemand alleine lösen. Den «IS» nannte Obama die grösste Bedrohung.
Die Islamisten wurden zuletzt zurückgedrängt. So gelang es der Armee mit Hilfe russischer Luftangriffe, die strategisch wichtige antike Wüstenstadt Palmyra zurückzuerobern. Zudem tötete das US-Militär mit Luftschlägen mehrere IS-Anführer.
Nach einem Bericht der «New York Times» vom Sonntag nehmen die USA die Terrormiliz auch mit Cyber-Angriffen ins Visier. Ziel sei es, die Kommunikationsfähigkeiten des «IS» einzuschränken. Auch solle es der Terrororganisation erschwert werden, ihre Botschaften zu verbreiten, Mitglieder anzuwerben und ihre alltäglichen Operationen auszuführen.
Obama hatte in der britischen BBC bekräftigt, dass Bodentruppen zum Sturz von Machthaber Baschar al-Assad «ein Fehler» wären. Zielführender sei internationaler Druck auf dessen Verbündete in Moskau und Teheran. Obama hatte sich stets skeptisch gegenüber Plänen einer Bodenoffensive gezeigt, obwohl vor allem die Türkei und einige Golfstaaten mehr Unterstützung für die Rebellen fordern.
(sda/reu/dpa)