Islands Ministerin für Kinder- und Bildungsbelange ist zurückgetreten – wegen eines Vorfalles von vor über 30 Jahren. Ásthildur Lóa Thórsdóttir war mit 22 Jahren mit einem damals 16-Jährigen zusammen. Die kurze Beziehung blieb nicht ohne Folgen und die zwei bekamen ein Kind.
Ásthildur Lóa Thórsdóttir verkündet am Donnerstag den isländischen Medien ihren Rücktritt vom Amt als Ministerin. Als sie nach dem Grund dafür gefragt wird, sagt die 58-Jährige: «Das liegt daran, dass ich vor 36 Jahren 22 Jahre alt war und mit einem Mann liiert war, der viel jünger war als ich, nämlich sechzehn Jahre alt».
Vor ihrem Auftritt geisterten bereits Berichte über die Beziehung in den Medien umher. In Island liegt das Schutzalter bei 15 Jahren. Geschlechtsverkehr mit unter 18-Jährigen ist aber illegal, wenn es sich beispielsweise um Lehrer und Schüler oder ähnliche Abhängigkeitsverhältnisse handelt.
Laut Medienberichten handelte es sich bei der Beziehung von Thórsdóttir und dem Teenager aber genau um solch ein Verhältnis. Sie war damals als 22-Jährige als Leiterin in einer Religionsgemeinschaft tätig. Dort lernte sie den damals 15-Jährigen kennen und begann mit ihm eine Beziehung. Daraus entstand der gemeinsame Sohn. Bei der Geburt war Thórsdóttir 23 Jahre alt, der Kindsvater 16 Jahre.
NEW: Iceland’s minister for children abruptly resigns after it's revealed that she got impregnated by a teen.
— Collin Rugg (@CollinRugg) March 21, 2025
This is not what they meant in the job description when they said "someone who loves kids."
Ásthildur Lóa Thórsdóttir admitted to having a child with a 16-year-old when… pic.twitter.com/Q9hBK2a8sd
Thórsdóttir bestätigt die Beziehung in einer Erklärung, schreibt aber auch, sie sei keine Leiterin der Kirchengruppe gewesen, sondern nur ein Mitglied. Sie meint ausserdem, Beziehungen zwischen Menschen in diesem Alter seien nichts Ungewöhnliches, jedoch auch nicht erwünscht. Die Beziehung habe nur wenige Wochen gehalten. Der Teenager sei bei der Geburt des Kindes dabeigewesen.
Die isländische Ministerpräsidentin Kristrún Frostadóttir nennt das Ganze eine «ernste Angelegenheit», aber auch eine «persönliche Angelegenheit», weswegen sie sich nicht weiter dazu äussern wollte. Laut Berichten soll sie vergangene Woche von der Angelegenheit erfahren haben und Thórsdóttir daraufhin zum Gespräch zitiert haben. Kurz darauf erfolgte der Rücktritt.
Gemäss den Medienberichten sollen Thórsdóttir und ihr sieben Jahre jüngerer Freund die Beziehung geheimgehalten haben. Der 16-Jährige hatte nach der Geburt des Kindes weiter Kontakt zu ihm und Thórsdóttir gehabt. Dies änderte sich, als Thórsdóttir mit ihrem heutigen Ehemann zusammenkam. Sie habe daraufhin dem Kindsvater den Kontakt zum Kind verboten, Unterhalt wollte sie aber weiterhin. Die Zahlungen habe sie die ganzen 18 Jahre erhalten.
Thórsdóttir widerspricht dem Punkt, der Kindvater wollte weiterhin Kontakt. Laut ihr habe er sich kaum um eine Beziehung zu seinem Sohn bemüht.
Trotz des Skandals bleibt Thórsdóttir auch nach ihrem Rücktritt Abgeordnete der isländischen Volkspartei. Diese ist Teil einer Koalitionsregierung, die von Ministerpräsidentin Kristrún Frostadóttir von der sozialdemokratischen Allianz angeführt wird. (kek)
Was ich eher interessant finde, ist, dass eine doch eher konservative Politikerin, die sich für gewisse Werte einsetzt, das Ganze selbst nicht so genau nimmt.
Viel schlimmere Taten wären längst verjährt!