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Bei Explosion beide Hände am Pager: So plante Israel den Pager-Angriff

Bei Explosion zwingend beide Hände am Pager: So plante Israel den Pager-Angriff

06.10.2024, 13:1107.10.2024, 09:01
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Die Kommunikationsgeräte, bei deren Explosion im September vor allem Mitglieder der Schiitenmiliz Hisbollah getötet oder verletzt wurden, stammten einem Medienbericht zufolge aus Israel. Die Pager und Funkgeräte, die wie Geräte von Firmen aus Fernost aussahen, seien vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad entwickelt und heimlich in Israel hergestellt worden, berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf ungenannte israelische, arabische und US-Sicherheitsdienste. Eine offizielle Bestätigung gab es für den Bericht zunächst nicht.

Bei der Explosion beide Hände am Pager

Die Batterien der Pager seien mit hochexplosivem Sprengstoff präpariert gewesen, der so gut wie nicht zu erkennen gewesen sei, schrieb die Zeitung weiter. Sie seien durch eine verschlüsselte Nachricht zur Explosion gebracht worden. Für die Entschlüsselung der Nachricht habe man zwei Knöpfe zugleich drücken müssen – um möglichst beide Hände zu verletzen und den Empfänger damit kampfunfähig zu machen.

Die Hisbollah habe die Pager vom Typ AR924 erst seit Februar an ihre Mitglieder verteilt. Mit den Handy-Vorläufern kann man zwar nicht telefonieren, aber Mitteilungen erhalten. Ihr Vorteil aus Sicht der Hisbollah war, dass sie nicht wie Handys zu orten sind.

Die kurz nach den Pagern zur Explosion gebrachten Walkie-Talkies seien hingegen schon seit 2015 bei der Hisbollah in Benutzung gewesen und hätten Israel in Echtzeit Informationen aus der Organisation geliefert.

Die Hisbollah habe die Pager von der Mitarbeiterin einer taiwanesischen Firma gekauft, die nicht wusste, dass die Geräte tatsächlich aus Israel stammten und mit Sprengstoff präpariert waren.

Die meisten Opfer waren Hisbollah-Mitglieder

Bei den Explosionen wurden mindestens 39 Menschen getötet und etwa 3000 zum Teil schwer verletzt. Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um Hisbollah-Mitglieder. Es gab aber auch zivile Opfer.

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah greift seit dem Terrorüberfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf den Süden Israels vor knapp einem Jahr Israel mit Raketen und Granaten an, aus «Solidarität» mit der Hamas im Gazastreifen, wie sie sagt. Dies werde bis zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen fortgesetzt. (sda/dpa)

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153 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dr. Atomi
06.10.2024 13:27registriert Juli 2024
Im Vergleich dazu wirkt das Trojanische Pferd wie eine stümperhafte Umsetzung.
Diese Pager hingegen waren Perfektion – von der Idee über die Herstellung bis hin zum Verkauf durch Strohfimen war alles makellos geplant und umgesetzt.
Sowas hat die Welt noch nie gesehen und wird in die Geschichte eingehen.

Diese Formulierung bringt den Kontrast klar zum Ausdruck und betont die Perfektion des Pagers.
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Fight4urRight2beHighasaKite
06.10.2024 15:15registriert Oktober 2022
Die Hisbollah feuert regelmässig auf israelisches Staatsgebiet und hier in den Comments wird ein Schlag gegen diese islamistische Terrororganisation als Akt des Terrors bezeichnet - Absurd.

Hier mal ein vergleichbares, fiktives Szenario für die CH:

Eine faschistoide Partei aus dem Nachbarland, nennen wir sie NPD, greift regelmässig die Schweiz an, schiesst Raketen auf unser Staatsgebiet und tötet Schweizer Bürger. Wenn unsere Armee dann zurückschlägt, ist das für FrancoL und Co. "Terror".
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Matte Lonkel
06.10.2024 15:35registriert Februar 2024
Die Hamas, Hisbollah etc. wollen Israel auslöschen, ob es nun Pager explodieren lässt, oder nicht. Wer so oder so mit dem Rücken zur Wand steht wie Israel, sollte dem Angreifer wenigstens eine klare Botschaft schicken.
Und zwar die einzige Botschaft, die auf der Terrorseite durchdringt. Mit gemässigten Kräften kann man trotzdem in Verhandlungen treten. Das signalisiert Stärke, womit man rechnen muss, und keine Schwäche, die man ausnutzen kann.
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