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Israel

Bericht: Israel verfügt über Pumpen zur Flutung von Gaza-Tunnel

Israel montiert Pumpen zur Flutung von Gaza-Tunnel – ob sie zum Einsatz kommen, ist unklar

05.12.2023, 12:20
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Israel hat einem Medienbericht zufolge ein System aus grossen Pumpen zusammengebaut, mit denen es das ausgedehnte Tunnelnetz der islamistischen Hamas unter dem Gazastreifen mit Meerwasser fluten könnte.

UPDATES INSTRUCTIONS - Israeli soldiers show the media an underground tunnel found underneath Shifa Hospital in Gaza City, Wednesday, Nov. 22, 2023. Israel says that Hamas militants sought cover on th ...
Die israelische Armee hat dieses Bild eines Tunnels veröffentlicht, der sich laut ihren Angaben unter dem Al-Schifa-Spital befindet. Bild: keystone

Wie das «Wall Street Journal» am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf Beamte der US-Regierung berichtete, sei nicht bekannt, ob die israelische Regierung diese Taktik anwenden wolle. Israel habe weder eine endgültige Entscheidung dazu getroffen, noch einen solchen Plan ausgeschlossen, wurden die Beamten zitiert.

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Der israelische Armeesprecher Richard Hecht sagte dazu am Dienstag lediglich: «Wir verwenden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel, um gegen das Tunnelsystem vorzugehen.»

Montage abgeschlossen

Die israelischen Streitkräfte hätten Mitte November die Montage grosser Meerwasserpumpen nördlich des Flüchtlingslagers Al-Shati abgeschlossen, hiess es in dem Bericht. Jede der mindestens fünf Pumpen könne Wasser aus dem Mittelmeer entnehmen und Tausende von Kubikmetern Wasser pro Stunde in die Tunnel leiten, so dass diese innerhalb weniger Wochen überflutet wären, berichtete die Zeitung.

Mit einer solchen Taktik wäre Israel in der Lage, die Tunnel zu zerstören und die Terroristen aus ihrem unterirdischen Versteck zu vertreiben, hiess es. Andererseits würde dies die Wasserversorgung des Gazastreifens bedrohen, wurden die US-Beamte zitiert. Israel habe die USA Anfang November erstmals über diese Option informiert und damit eine Diskussion ausgelöst, in der die Durchführbarkeit und die Auswirkungen auf die Umwelt gegen den militärischen Wert der Tunnel-Zerstörung abgewogen wurden, hiess es in dem Bericht.

500 Tunnels zerstört

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr als 800 Tunnelschächte gefunden. Rund 500 davon seien bereits zerstört worden, teilte das Militär am Sonntag mit. Einige der Tunnel hätten strategische Einrichtungen der Hamas unterirdisch miteinander verbunden, hiess es in einer Mitteilung. Viele Kilometer der unterirdischen Tunnelrouten seien zerstört worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Im sandigen Boden des rund 45 Kilometer langen und etwa sechs bis 14 Kilometer breiten Gazastreifens mit seinen mehr als zwei Millionen Einwohnern gibt es nach israelischen Angaben ein ganzes Netz an unterirdischen Tunneln, die Dutzende von Kilometern lang sein sollen.

Um israelischen Bomben aus der Luft widerstehen zu können, reichen manche der Tunnel Dutzende Meter unter die Erde. Teils sind sie betoniert oder mit Strom versorgt. Im Schnitt sind sie zwei Meter hoch und einen Meter breit, einige sind aber auch gross genug für Fahrzeuge. Zudem befinden sich in den Tunneln nach Angaben von Militärexperten auch Kommando-, Kontroll- und Kommunikationsräumen, Vorratskammern und Abschussrampen für Raketen der Terroristen. (sda/dpa)

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77 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Enzasa
05.12.2023 13:04registriert August 2016
Im sandigen Boden, ist es schon verwunderlich, dass diese Tunnel halten. Wenn die geflutet werden, brechen dann die Tunnel auch? Was genau passiert, wenn man die Tunnel flutet, wird die Oberfläche dann instabil?
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Dominik Egloff
05.12.2023 18:08registriert November 2015
Das Fluten der Tunnels ist bestimmt eine militärisch sinnvolle Option. Allerdings hat sie die schwere Nebenwirkung der erheblichen Schädigung des Grundwassers und des ohnehin schon kritischen Wasserbestandes. Dass dies deshalb potentiell ein Kriegsverbrechen sein könnte, ist den Israelis klar. deshalb diskutieren sie die Thematik intensiv mit eigenen Kriegsrechtsexperten und US Spezialisten. Je nach dem Ergebnis dieser internationalen Reflektion, könnte dies Option entweder vom Tisch verschwinden, oder sie wird im Konsens mit vielen Partnern als rechtlich zulässig eingestuft u ev. eingesetzt.
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