International
Israel

Palästinenser kündigen Zusammenarbeit mit Israel auf

Palästinenser kündigen Zusammenarbeit mit Israel auf

26.01.2023, 18:1226.01.2023, 18:12
Mehr «International»

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat die Zusammenarbeit mit Israel in Sicherheitsfragen aufgekündigt. Als Grund nannte die Behörde am Donnerstag einseitige Schritte und Massnahmen Israels im Westjordanland sowie den Tod von mindestens neun Palästinensern in der Stadt Dschenin. Dort waren am Morgen bei einer israelischen Razzia auch mehrere Dutzend Menschen verletzt worden - einer der tödlichsten Militäreinsätze seit Jahren in dem palästinensischen Autonomiegebiet. Am Nachmittag wurde zudem ein 22-Jähriger bei Konfrontationen mit dem Militär erschossen.

Ähnliche Ankündigungen hatte die Autonomiebehörde schon bei früheren Gelegenheiten gemacht - sie wurden allerdings de facto nicht umgesetzt. Die Zusammenarbeit zwischen palästinensischen und israelischen Sicherheitskräften geht auf Friedensverhandlungen in den 1990er Jahren zurück. Beide Seiten tauschen nachrichtendienstliche Informationen aus, um Terroranschläge zu verhindern oder grössere Einsätze in den allein von der palästinensischen Autonomiebehörde kontrollierten Zonen zu koordinieren. Zudem soll verhindert werden, dass militante Gruppen die Oberhand in dem Gebiet erlangen.

Zuletzt hatte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die Zusammenarbeit im Mai 2020 angesichts von israelischen Annexionsplänen aufgekündigt. Hinter den Kulissen ging sie jedoch weiter. Israel hatte 1967 im Sechstagekrieg auch das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Verhandlungen über eine dauerhafte Friedensregelung liegen seit 2014 brach. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Trump will Washingtons NFL-Team wieder den Namen «Redskins» aufzwingen
Donald Trump meldet sich bei Truth Social zu Wort: Er droht einem bekannten Sportteam, sollte dieses nicht seinen Namen zurückändern. Dahinter vermuten manche ein Ablenkungsmanöver.
Wenn es darum geht, seine «America first»-Politik umzusetzen, setzt US-Präsident Donald Trump seit dem ersten Tag seiner zweiten Amtszeit auf Präsidialerlasse. Mit diesem Instrument krempelt er die USA seit gut einem halben Jahr um – und scheut dabei auch vor symbolischen Massnahmen nicht zurück. So liess er den Golf von Mexiko per Dekret in Golf von Amerika umbenennen. Dem Mount Denali gab er seinen alten Namen zurück. Nun heisst der mächtige Berg in Alaska wieder Mount McKinley – trotz zahlreichen Protests von prominenten Einwohnern des US-Bundesstaats.
Zur Story