Die israelische Professorin Nadera Shalhoub-Kevorkian erhebt schwere Vorwürfe gegen ihre Regierung. An einem Gastvortrag an der Columbia University in New York sagte sie, dass die israelischen Behörden Pharmaunternehmen die Erlaubnis erteilt hätte, medizinische Tests an palästinensischen und arabischen Gefangenen durchzuführen.
Damit aber noch nicht genug: Die Dozentin der Hebräischen Universität Jerusalem gab weiter an, dass in den besetzten Gebieten auch Waffen an Kindern getestet werden würden. Die Daten dazu hat sie laut «Middle East Monitor» während einem Forschungsprojekt gesammelt.
«Palästinensische Gebiete sind Labors», sagt Shalhoub-Kevorkian. Die Ausgangssperren und die Unterdrückung der Bevölkerung durch die israelische Armee würden «Erfindungen von Produkten und Dienstleistungen staatlich finanzierter Sicherheitsfirmen» fördern.
Die Hebräischen Universität Jerusalem hat sich unterdessen von Shalhoub-Kevorkian distanziert: «[Ihre] Ansichten repräsentieren in keiner Weise die Ansichten der Hebräischen Universität, sondern sind ihre persönliche Meinung, die nur ihre Ansichten widerspiegeln.»
Der Verdacht, dass Israel Medikamententests an Gefangenen durchgeführt, ist nicht neu. 1997 berichtete die hebräischsprachige Tageszeitung Yedioth Ahronoth, dass das israelische Gesundheitsministerium Pharmaunternehmen dazu die Erlaubnis erteilt hätte. Mehr als 5000 solcher Tests sollen zum damaligen Zeitpunkt bereits stattgefunden haben. (vom)