Die Lage in Israel und den Palästinensergebieten bleibt kurz vor Beginn des jüdischen Pessachfestes angespannt: Bei Zusammenstössen mit der israelischen Armee im besetzten Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein Mann erschossen worden.
Der 34-Jährige sei bei dem Vorfall in Nablus in die Brust getroffen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Mittwoch mit. Die Armee erklärte zunächst nur, dass es aktuell Anti-Terror-Einsätze im Westjordanland gebe, unter anderem in Nablus.
Wie Ministerpräsident Naftali Bennett auf Twitter schrieb, gab es in der Nacht zudem Renovierungsarbeiten unter Begleitung von Soldaten am Josefsgrab in Nablus. Palästinenser waren israelischen Angaben zufolge in der Nacht zum Sonntag in die Grabstätte eingebrochen und hatten diese beschädigt. Der Überlieferung nach ist das Josefsgrab die letzte Ruhestätte der biblischen Gestalt Josef, Sohn des Patriarchen Jakob. Juden, Christen und Muslime verehren das Grab gleichermassen.
Nach vier Anschlägen in Israel mit 14 Toten hat die israelische Armee ihre Anti-Terror-Aktivitäten im besetzten Westjordanland ausgeweitet. Mehrere Palästinenser wurden bei Militäreinsätzen getötet, aber auch bei ihren eigenen Anschlägen. Nach Medienberichten geht Israel zudem verstärkt gegen illegale palästinensische Arbeiter in Israel vor.
Israel befürchtet weitere Gewaltakte während des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der Anfang des Monats begonnen hat. Zudem beginnt am Freitag das jüdische Pessachfest. Erst am vergangenen Donnerstag hatte ein Palästinenser aus dem Westjordanland in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv drei Menschen erschossen. (saw/sda/dpa)