
Ein verletzter Palästinenser wird nach Zusammenstössen mit israelischen Soldaten im Gaza-Streifen weggetragen.
Bild: IBRAHEEM ABU MUSTAFA/REUTERS
18.10.2015, 23:1718.10.2015, 23:17
Die Gewalteskalation zwischen Israelis und Palästinensern hat am Wochenende einen weiteren Höhepunkt erlebt. Es gab sechs neue Attacken von Palästinensern auf Israelis.
- Rund dreissig Schüler einer ultraorthodoxen Talmudschule in Jerusalem waren im Morgengrauen nach Nablus gekommen, um an der Gedenkstätte die Schäden zu übermalen, die bei einem Brandanschlag zwei Tage zuvor entstanden waren.
Palästinenser aus dem benachbarten Flüchtlingslager Balata verprügelten mehrere der mit Autos Angereisten, welche die Flucht antraten. Eines ihrer Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt, weshalb fünf der chassidischen Juden zurückblieben. Die am Josefsgrab für die Sicherheit zuständige palästinensische Polizei nahm sie in Gewahrsam.
- Am Freitagmorgen hatten dutzende Palästinenser das Josefsgrab angegriffen und mit Brandflaschen ein Feuer ausgelöst, das schwere Schäden anrichtete. Das Josefsgrab war in den vergangenen Jahren immer wieder Schauplatz von Auseinandersetzungen.
Viele Juden verehren den Ort, weil dort mit Abrahams Urenkel Josef einer ihrer zwölf Stammväter begraben sein soll. Er ist aber auch für Muslime von Bedeutung, die glauben, dass dort ein hoher islamischer Geistlicher bestattet ist.
- In der Grossstadt Hebron im südlichen Westjordanland haben 500 jüdische Siedler unter Armeeschutz einzelne Gebäude im historischen Zentrum bezogen. Unter den dort getöteten Attentätern war auch ein Mädchen, nach palästinensischen Medienberichten erst 16 Jahre alt.
- Ebenfalls erst 16-jährig war ein Palästinenser, der in Ost-Jerusalem in der jüdischen Siedlung Armon Hanatziv bei einer Ausweiskontrolle ein Messer zückte und von Grenzpolizisten erschossen wurde.
- Am Grenzübergang Kalandija im Norden von Jerusalem ereignete sich am Samstagabend der fünfte Angriff.
- Am Sonntag griff in der südisraelischen Stadt Beerscheba ein Palästinenser mit einer Schusswaffe mehrere Menschen an einer Bushaltestelle an. Fünf Menschen wurden verletzt, davon drei schwer, bevor der Angreifer von Polizisten erschossen wurde, teilten Polizei und Rettungskräfte mit. (egg/sda/afp)
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