Diese E-Auto-Marken überzeugen ihre Kunden – an der Spitze überrascht ein Neuling
Die Begeisterung wächst – doch nicht für alle: Wer heute ein Elektroauto fährt, ist insgesamt zufriedener als noch vor einem Jahr. Das zeigt eine neue Studie des Marktforschungsinstituts Uscale unter 5'000 Fahrerinnen und Fahrern in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Der Net Promoter Score (NPS), der misst, wie viele Kunden ihre E-Auto-Marke weiterempfehlen würden, zeigt, dass die Zufriedenheit gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen ist.
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Auffällig: Während viele Elektromarken zufriedenere Kunden haben, rutscht Tesla in der Gunst der Fahrer ab.
Insgesamt würden 50 Prozent der Befragten ihre Marke sehr wahrscheinlich weiterempfehlen, während 17 Prozent ihre Marke sicher bis eher nicht weiterempfehlen würden.
Grössere Weiten, schnelleres Laden – und steigende Ansprüche
Der Grund für die wachsende Zufriedenheit liegt in den Modellen selbst: Sie haben grössere Akkus, schnellere Ladezeiten und sind alltagstauglicher. Unter guten Bedingungen erreicht inzwischen die Hälfte der Fahrer eine reale Reichweite von mehr als 400 Kilometern. Vor einem Jahr waren es nur gut ein Drittel.
Doch mit dem Fortschritt wachsen auch die Erwartungen. So sinkt die Zufriedenheit mit der Reichweite leicht von 81 auf 79 Prozent.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Schnellladen. 75 Prozent der Autos schaffen inzwischen mindestens 150 Kilowatt (2024 waren es 61 Prozent). Trotzdem bewerten nur noch 65 Prozent die Ladeleistung als «gut» oder «sehr gut» – sieben Punkte weniger als im Vorjahr.
Diese E-Auto-Marken überzeugen ihre Kunden
Besonders deutlich wird der Wandel beim Blick auf einzelne Marken.
An der Spitze der Weiterempfehlungsbereitschaft steht erstmals seit Jahren nicht mehr Tesla, sondern der chinesische Elektroauto-Hersteller Xpeng: 81 Prozent seiner Fahrer würden ihr Auto weiterempfehlen. Ladeleistung, Reichweite und Verbrauch werden bei Xpeng geschätzt. Einzige grosse Schwäche sei die Routenplanung.
Porsche folgt mit einer Empfehlungsquote von 78 Prozent auf Platz zwei. Die Besitzer loben primär die sehr hohe Ladegeschwindigkeit. Beim neuen Macan habe sich auch die Reichweite verbessert.
Polestar liegt mit 69 Prozent auf Platz drei. Polestar überzeuge mit Bedienkonzepten, Routenplanung und Konnektivität, finden die Kunden. Bemängelt werden die nur durchschnittliche Reichweite und der hohe Verbrauch.
BMW liegt mit 69 Prozent gleichauf mit Polestar. Die Deutschen punkten aus der Sicht ihrer Nutzer mit überzeugenden Bedienkonzepten, Konnektivität und Software. Kritisch werden die aktuellen Modelle bei der Reichweite und Ladeleistung bewertet.
Tesla, der frühere Dauer-Liebling vieler E-Fahrer, landet mit 65 Prozent nur noch auf Rang fünf – und fällt zusätzlich auf: 15 Prozent der Kunden raten vom Kauf ab. Das sind deutlich mehr als bei der Premiumkonkurrenz. Nur 5 bis 7 Prozent der Porsche, Polestar und BMW-Fahrer raten von ihrer Marke ab. Tesla-Fahrer bemängelten unter anderem die Ladegeschwindigkeit, die nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten könne.
Dass Tesla im Zufriedenheits-Ranking vier Plätze verliert, hat aber weitere Gründe, die teils nicht direkt mit dem Auto zu tun haben.
Warum rutscht Tesla im Empfehlungs-Ranking ab?
Es sind nicht nur die starken Rivalen, die Tesla in Bedrängnis bringen. Auch Grossaktionär Elon Musk selbst, das prägende Gesicht des Herstellers, trägt seinen Teil dazu bei. Seine politischen Eskapaden, seine – inzwischen deutlich abgekühlte – Liebe zu Trump, seine Ausflüge in die Welt der Verschwörungstheorien: Sie vergraulen Käufer und Investoren.
Auch die Produktqualität liefert vermehrt Anlass zur Beanstandung. Im TÜV-Report 2025 belegte das Model 3 mit einer Mängelquote von 14 Prozent den letzten Platz – fast dreimal so viel wie der Durchschnitt aller Fahrzeuge in seiner Altersklasse. Probleme traten insbesondere bei Bremsen, Achsen und Beleuchtung auf.
Aber auch wirtschaftlich trifft Musk fragwürdige Entscheidungen. Mehrfach senkte er die Preise, um den Absatz anzukurbeln – mit fatalen Folgen: Gebrauchte Teslas verlieren dadurch rapide an Wert. Denn wer kauft einen Gebrauchten, wenn der Neuwagen fast genauso wenig kostet?
So verloren Tesla-Fahrer viel Geld – und Vertrauen.
Skoda folgt mit 59 Prozent. Die Tschechen verbessern sich mit dem neuen E-Auto Elroq in fast allen Disziplinen inklusive Software deutlich. Kritisch bleiben laut den Kunden die Fahrzeug-App und die Routenplanung.
Diese Marken fallen durch
Mit Abstand am schlechtesten bewerten die Kunden von Opel (nur 11 Prozent sehr hohe Weiterempfehlungsbereitschaft), MG (21 Prozent) und Peugeot (21 Prozent) ihre Elektromarke. 58 Prozent der elektrischen Peugeot-Fahrer raten tendenziell von ihrer Marke ab, bei Opel sind es 56 Prozent.
Die Schwestermarken Peugeot und Opel aus dem Hause Stellantis leiden laut ihren Kunden massiv unter Problemen mit der Konnektivität und der Software. Die gleichen Probleme beklagen MG-Fahrer.
Mit Fiat fällt eine weitere Stellantis-Marke mit einer tiefen Weiterempfehlungsbereitschaft von nur 36 Prozent auf. Kunden schätzen den tiefen Verbrauch, beklagen aber grosse Probleme bei der Konnektivität und dem Lademanagement.

