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Bundesrat setzt Zoll-Verhandlungen mit den USA fort

Neues Angebot für Trump geplant: Bundesrat setzt Verhandlungen mit den USA fort

04.08.2025, 14:3604.08.2025, 16:06
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Der Bundesrat setzt die Zollverhandlungen mit den USA fort. Die Landesregierung will den USA ein noch attraktiveres Angebot unterbreiten, wie sie am Montag mitteilte. Dafür stehe man derzeit sowohl mit den betroffenen Branchen der Schweizer Wirtschaft als auch mit den amerikanischen Behörden in Kontakt.

Bundesraetin Karin Keller-Sutter bei ihrer Rede auf der Ruetliwiese, anlaesslich der Bundesfeier auf dem Ruetli, welche im Zeichen von Einklang und Vielfalt steht, am Freitag, 1. August 2025. (KEYSTON ...
Bundesrätin Karin Keller-Sutter.Bild: keystone

Weiter stellte der Bundesrat klar, vorerst keine Gegenmassnahmen ins Auge zu fassen. «Im Einklang mit seiner aussenpolitischen Strategie und der Strategie zur Aussenwirtschaftspolitik wird sich der Bundesrat weiterhin für eine Diversifizierung der Handelsbeziehungen mit möglichst vielen internationalen Partnern einsetzen», heisst es stattdessen.

Der Schweizer Handelsbilanzüberschuss bei Waren sei gemäss den Zahlen bis März 2025 keinesfalls das Ergebnis «unfairer» Wettbewerbspraktiken. Im Gegenteil – die Schweiz habe per 1. Januar 2024 unilateral jegliche Zölle auf Industrieprodukte abgeschafft. So könnten über 99 Prozent aller Waren aus den USA zollfrei in die Schweiz eingeführt werden.

Entlassungen «unumgänglich»

Entlassungen seien mit den neuen Zöllen «unumgänglich», schreibt der Bundesrat weiter. Um diese bei vorübergehenden Arbeitsausfällen zu vermeiden, gebe es mit der Kurzarbeitsentschädigung ein bewährtes Instrument. Deren Höchstbezugsdauer wurden per 1. August des laufenden Jahres erneut von zwölf auf achtzehn Monate verlängert. Dies wegen der angespannten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

President Donald Trump speaks with reporters before boarding Air Force One at Lehigh Valley International Airport, Sunday, Aug. 3, 2025, in Allentown, Pa. (AP Photo/Julia Demaree Nikhinson)
Trump
US-Präsident Donald Trump.Bild: keystone

Der Bundesrat kündigte weiter an, die Entwicklung der Lage und ihre Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft laufend zu analysieren. Wenn nötig, werde man rasch Massnahmen ergreifen.

Die Trump-Regierung hatte der Schweiz am Freitag Zölle in der Höhe von 39 Prozent aufgebrummt. Diese sind deutlich höher als etwa diejenigen für die EU (15 Prozent) oder Grossbritannien (10 Prozent). Die geplanten Zölle würden am 7. August in Kraft treten – noch bleiben dem Bundesrat also sicher drei Tage, um die Zölle abzuwenden. Der Bundesrat stellte aber auch klar, wenn nötig auch nach diesem Datum noch mit den USA verhandeln zu wollen. (dab)

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189 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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chris-swiss
04.08.2025 14:59registriert November 2022
Wir werden vom amerikanischen Präsidenten grundlos verarscht. Und was tut die offizielle Schweiz? Sie bietet noch mehr. Kann mir jemand diese Logik erklären? Sie hat schon beim letzten Mal nicht funktioniert.
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ThoLo
04.08.2025 14:43registriert Juli 2019
Die einzige zielführende Verhandlung wäre mit ALLEN betroffenen Staaten und zwar zur Festlegung, ab welchem Tag die USA weltweit nicht mehr beliefert wird!
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_stefan
04.08.2025 14:54registriert September 2015
Warum muss die Schweiz Trump ein Angebot machen? Er darf sein Volk besteuern wie er will. Wir sollten uns endlich auf uns und gute Partnerschaften mit unseren Nachbaren konzentrieren.
F-35 und Patriot-Bestellung stornieren!
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