«Holt mich bitte hier raus» – Hamas veröffentlicht erstes Geisel-Video
Das Video beginnt mit einer jungen Frau im Bett, ihr Blick von der Kamera abgewandt. Neben ihr sitzt eine Person in weissem Kittel, die ihr einen Verband vom Oberarm entfernt.
Dann zeigt die Kamera den scheinbar gebrochenen Oberarm der Frau, der mit einem Metallgestell fixiert ist. Nachdem der Oberarm wieder verbunden wird, wechselt die Szene und die junge Frau sitzt vor der Kamera. Sie beginnt auf Hebräisch zu reden, ihr Blick huscht kurz zu jemandem, der hinter der Kamera zu sitzen scheint:
Shem kommt aus der israelischen Stadt Schoham, soll gemäss Medienberichten aber auch die französische Staatsangehörigkeit besitzen. Sie fährt fort:
Bei der Party, von der Schem spricht, handelt es sich um das Nova-Festival. Dasjenige, das am 7. Oktober von islamistischen Hamas-Kämpfern überfallen worden war, wobei 260 Menschen getötet und viele weitere verletzt und entführt worden waren.
Auch Mia Schem sei ernsthaft verletzt worden, wie sie im Video sagt. Sie sei während drei Stunden im Spital operiert worden. Dann sagt sie – wenn auch mit wenig Überzeugung in der Stimme:
Gegen Ende des einminütigen Clips bittet sie um ihre Freilassung:
Mia Schem Tante, Galit, erzählte gegenüber israelischen Medien, wie sie erfahren habe, dass Maya in einem Video auf Telegram aufgetaucht sei.
Israel bestätigt Entführung
Das israelische Militär teilte in der Nacht zum Dienstag mit, dass die Frau entführt worden sei. Die Armee sei in Kontakt mit der Familie. Man tue alles dafür, die Geiseln zurückzuholen. «In dem Video versucht sich die Hamas als humane Organisation darzustellen. Dabei ist sie eine mörderische Terrororganisation, die für den Mord und die Entführung von Babys, Frauen, Kindern und Senioren verantwortlich ist», teilte die israelische Armee mit.
Für Mia Schem Familie ist die Zeit des Bangens noch nicht vorbei. Noch ist unklar wo, wann und unter welchen Umständen das Video entstanden ist. Auch ob Shem noch tatsächlich am Leben ist, konnte von offizieller Seite nicht bestätigt werden. (saw, mit Material der Nachrichtenagentur SDA und DPA)