Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland sind am Dienstagabend mindestens drei militante Palästinenser getötet worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte ferner mit, 30 weitere Menschen seien verletzt worden. Die israelische Armee teilte mit, Soldaten hielten sich zu einem Einsatz im Flüchtlingslager von Dschenin auf. Dabei sei auch eine Drohne für einen Angriff eingesetzt worden.
Nach Angaben von Einwohnern umstellten die Soldaten das Haus eines Mitglieds der Al-Aksa-Brigaden. Das ist der bewaffnete Arm der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Es sei zu Schusswechseln mit bewaffneten Palästinensern gekommen. Militante Gruppierungen in der Stadt teilten mit, ihre Mitglieder seien an bewaffneten Kämpfen mit der israelischen Armee beteiligt gewesen.
Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Es kommt dort immer wieder zu Razzien der israelischen Armee.
Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im gleichen Zeitraum kamen 190 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben.
Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600 000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt. (sda/dpa)