Vier Migranten haben in der Nacht auf Freitag das Rettungsschiff «Open Arms» vor der italienischen Insel Lampedusa verlassen können. Drei Personen und ein Begleiter benötigten ärztliche Behandlung, twitterte die spanische Hilfsorganisation Proactiva Open Arms.
Am Donnerstagabend hatten bereits neun Menschen das Schiff verlassen, um ärztlich behandelt zu werden. Dabei handelte es sich um sechs Frauen und drei Männer aus Eritrea und Somalia.
«Alle Personen an Bord müssen dringend evakuiert werden. Die Menschlichkeit erfordert dies», schrieb Proactiva Open Arms. Die noch immer rund 130 Migranten und Flüchtlinge dürfen allerdings immer noch nicht an Land. Die Menschen sind zum Teil seit zwei Wochen an Bord des Schiffs.
Sechs EU-Staaten sind nach Angaben der italienischen Regierung vom Donnerstag bereit, die Migranten von Bord des Rettungsschiffs «Open Arms» aufzunehmen. Es sind Deutschland, Frankreich, Rumänien, Portugal, Spanien und Luxemburg, wie Ministerpräsident Giuseppe Conte am Donnerstag bekanntgab.
Die EU-Kommission pochte am Freitag auf verbindliche Lösungen für in Europa ankommende Flüchtlinge. «Die Situation, dass Menschen tage- und wochenlang auf See festsitzen, ist unhaltbar», sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am Freitag.
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— Open Arms (@openarms_fund) August 16, 2019
«Einmal mehr werden wir daran erinnert, dass verlässliche und dauerhafte Lösungen im Mittelmeer dringend nötig sind, um sicherzustellen, dass Menschen schnell und sicher von Bord gehen können, und die Hilfe erhalten, die sie benötigen», sagte sie weiter.
Das Rettungsschiff der spanischen Organisation Proactiva Open Arms, das seit Anfang August auf der Suche nach einem Hafen ist, erreichte am Donnerstag die Küste der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa. Italien und Malta hatten der «Open Arms» das Einlaufen in einen ihrer Häfen verwehrt.
Ärzte des italienischen Malteserordens, die vor Lampedusa an Bord der «Open Arms» gingen, beklagten durchaus schlechte hygienische Zustände an Bord des Rettungsschiffes. Mehrere Migranten würden wegen schlecht behandelter Wunden an Infektionen leiden. (aeg/sda/apa)