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Padua lässt keine Frauenstatuen auf seinem Hauptplatz zu

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Hier dürfen keine Frauen aus Stein stehen: Der Prato della Valle in der italienischen Stadt Padua. Bild: www.imago-images.de

Padua lässt keine Frauenstatuen auf seinem Hauptplatz zu

In der norditalienischen Stadt Padua dürfen keine Frauenstatuen auf dem zentralen Platz Prato della Valle aufgestellt werden.
02.07.2024, 05:33
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Dies hat Vincenzo Tine, Denkmalschutz-Beauftragter der Stadt beschlossen, trotz einer Unterschriftensammlung und der Zustimmung des Gemeinderats.

Auf dem Prato della Valle befinden sich bereits 78 Statuen prominenter Persönlichkeiten – allesamt Männer. Das sorgt seit Jahren für Debatten.

Zwei Stadträtinnen von Padua wollten die venezianische Benediktinerin und Gelehrte Elena Cornaro Piscopia (1646-1684) ehren. Sie war weltweit die erste Frau, die einen Doktorgrad erhielt. Von ihr sollte eine Statue auf einem der beiden leeren Sockel im Inneren der Nordbrücke in Prato della Valle aufgestellt werden. Cornaro Piscopia hatte in Padua studiert und starb hier. Auch Statuen zu Ehren der Malerin Elisabetta Benato Beltrami (1812-1888) und der Schriftstellerin Gualberta Alaide Beccari (1842-1906) kamen für den Platz in Frage.

Der Gemeinderat von Padua gab 2022 grünes Licht für zwei Frauenstatuen. Das Anliegen war von einer Unterschriftensammlung unterstützt worden. Der Denkmalschutz-Beauftragte erwiderte jetzt, dass die Frauenstatuen nicht auf den beiden leeren Sockeln aufgestellt werden können, da diese historisch bedeutend seien, wie italienische Medien berichteten.

Die beiden Statuen auf den Sockeln waren einst bei politischen Protesten gestürzt worden. Dies habe eine historische Relevanz, die nicht ignoriert werden dürfe, urteilte Tine. Mit diesem Beschluss zog er viel Kritik auf sich.

Einige der Statuen sind waren auch schon durch Hagelstürme im 19. Jahrhundert oder im Ersten Weltkrieg von Soldaten beschädigt worden. Sie wurden 1895 und 1921 restauriert oder gänzlich neu geschaffen. (sda/apa)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Triple A
02.07.2024 09:01registriert November 2018
Wenn ich das richtig verstehe, hat dies nichts mit den Frauen zu tun, sondern damit, dass man die Plätze leer halten will, da dies eine historische Bedeutung hat. D.h. dort werden auch keine Statuen von Männern hingestellt, bzw. es ist nicht so, dass man keine Frauenstatuen will, sondern man will gar keine. - Na da wird sich doch ein Kompromiss finden lassen, der die Geschichte und die Gegenwart zufrieden stellt!
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Kommissar Rizzo
02.07.2024 09:20registriert Mai 2021
Auch wenn ihr meinen ursprünglichen Kommentar wegcancelt: *Padua lässt keine Frauenstatuen auf seinem Hauptplatz zu* ist schlicht und einfach falsch. Der Denkmalschutz lässt gar keine Statuen zu. Es hat also nix mit dem Geschlecht zu tun.
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Dissem
02.07.2024 09:09registriert Oktober 2022
Wenn nun die gestürzten Statuen durch andere ersetzt werden, kann das nicht auch eine historische Bedeutung haben? Das wäre dann quasi eine Fortführung oder ein Abschluss dieser politischen Proteste.

Aber Denkmalschützer sind mir eh immer etwas suspekt, sie haben erstaunlich viel Macht die meist nicht wirklich demokratisch legitimiert ist.
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