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Bärin Amarena geschossen – jetzt sorgt sich Italien um ihren Nachwuchs

A frame grab from a footage showing a she-bear strolling with her cubs in San Sebastiano Dei Marsi, Italy, Saturday, Aug. 26 ,2023. The Italian iconic mamma bear "Amarena" was killed by rifl ...
Amarena und ihre Jungen am 26. August 2023.Bild: keystone

Bärin Amarena wurde in Italien geschossen – jetzt sorgen sich alle um ihren Nachwuchs

04.09.2023, 12:1804.09.2023, 19:09
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Nach dem Abschuss einer Braunbärin aus einem italienischen Nationalpark läuft die Suche nach ihren beiden Jungen auf Hochtouren.

Das Tier namens Amarena (Schwarzkirsche) war vergangene Woche von einem Jäger geschossen worden. Ihr wenige Monate alter Nachwuchs kann ohne die Mutter nicht überleben.

Im mittelitalienischen Nationalpark der Abruzzen und dessen Umgebung wird nun versucht, die kleinen Bären einzufangen – bis Montagmittag jedoch ohne jeden Erfolg. Viele fürchten, dass es bald zu spät ist.

Die Bärin war in der Region und darüber hinaus eine kleine Berühmtheit, weil sie samt Nachwuchs durch Dörfer spazierte. Von den Ausflügen der kleinen Familie kursieren mehrere Videos im Internet. Dabei kam es nie zu Zwischenfällen. Am Donnerstag wurde Amarena jedoch von einem Jäger geschossen, der sich nach eigener Auskunft auf seinem Grundstück bedroht fühlte. Die Staatsanwaltschaft leitete gegen den 56-Jährigen inzwischen Ermittlungen ein.

Seit dem Tod der Mutter wird nach dem Nachwuchs gesucht. In den ersten Tagen brachte alle Versuche, die beiden Jungtiere in Fallen zu locken, nichts. Der Schütze aus der Gemeinde San Benedetto dei Marsi erhielt inzwischen Morddrohungen. In seiner Nachbarschaft wurde «Giustizia» («Gerechtigkeit») auf eine Häuserwand geschrieben. Eine Demonstration «Gerechtigkeit für Bärenmama Amarena» wurde von den Behörden verboten. Im Parco Nazionale d'Abruzzo Lazio e Molise, wo Amarena zuhause war, leben noch etwa 60 Braunbären.

In Italien gibt es immer wieder Debatten über den Umgang mit Bären, die Menschen nahekommen. Im April wurde in der Region Trentino ein 26-jähriger Jogger von einer Bärin angegriffen und getötet.

(yam/sda/dpa)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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flausch
04.09.2023 13:14registriert Februar 2017
Immer wieder wird erklärt das Bären die die Scheu vor Menschen verlieren würden ein Problem seien. In Tat und Warheit sind aber Menschen die den Respekt vor Bären verlieren das wahre Problem denn dies erst ermöglicht es den Bären die Scheu zu verlieren. Alle die einfach immer Rumballern wollen sind Dumm. Aber die, die heir auf diesem Foto dastehen wie Kleinkinder im Streichelzoo ebenfalls. Verzieht euch in eure Häuser oder macht Lärm und vertreibt sie (aus Distanz), aber diese Distanzlosigkeit zu Wildtieren mit Jungen ist eine absolute Dummheit.
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ciaociao
04.09.2023 12:37registriert November 2016
na ich hoffe dass der Wilderer eine saftige Strafe kassiert, von der er sich den Rest seines Lebens nie mehr finanziell erholen kann.
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