International
Italien

Papst fordert an Ostern sofortigen Waffenstillstand in Gaza

Pope Francis smiles from the central lodge of the St. Peter's Basilica prior to the 'Urbi et Orbi' (To the city and to the world) blessing, at the Vatican, Sunday, March 31, 2024. (AP P ...
Papst Franziskus kurz vor dem «Urbi et Orbi» im Vatikan, 31. März 2024.Bild: keystone

Papst fordert an Ostern sofortigen Waffenstillstand in Gaza

31.03.2024, 12:50
Mehr «International»

Papst Franziskus hat seine traditionelle Osterbotschaft auf dem Petersplatz für einen eindringlichen Appell für den Frieden genutzt und einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert. Neben dem Nahostkonflikt erinnerte das Oberhaupt der katholischen Kirche zum Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten auch an den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

«Der auferstandene Christus eröffne den leidtragenden Bevölkerungsgruppen in diesen Regionen einen Weg des Friedens», sagte der 87-Jährige am Sonntag.

Franziskus forderte einen garantierten Zugang für humanitäre Hilfe nach Gaza sowie die sofortige Freilassung der 7. Oktober von Hamas-Terroristen und anderen Extremisten aus Israel in den abgeriegelten Küstenstreifen entführten Geiseln. Vor allem aber forderte ein Ende der anhaltenden Kampfhandlungen – insbesondere zum Wohl der Kinder. «Wie viel Leid sehen wir in ihren Augen. Ihre Blicke fragen uns: Warum? Warum so viel Tod? Warum so viel Zerstörung?» Krieg sei immer eine Absurdität und eine Niederlage, sagte der Pontifex.

Auch Ukraine-Krieg thematisiert

Die Welt sollte sich nach Franziskus’ Worten gegen die stärker werdenden Winde des Krieges über Europa und den Mittelmeerraum wehren. Er warnte davor, der Logik der Waffen und Aufrüstung zu erliegen. Denn: «Frieden wird niemals mit Waffen geschaffen, sondern indem man die Hände ausstreckt und die Herzen öffnet.» Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sagte er: «Ich rufe zur Achtung der Grundsätze des Völkerrechts auf und hoffe auf einen umfassenden Austausch aller Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine: alle für alle!»

In der Osterbotschaft richtet der Papst üblicherweise den Blick auf Konflikte und Kriege und mahnt Frieden und Aussöhnung an. In diesem Jahr erinnerte er auch an Syrien, den Libanon, Armenien und Aserbaidschan, Haiti und Myanmar sowie auf dem afrikanischen Kontinent. Franziskus’ Friedensappelle wurden von Applaus der Gläubigen auf dem Petersplatz unterbrochen. Später spendete der Argentinier den traditionellen Segen «Urbi et Orbi», also der Stadt und dem Erdkreis. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
So oder so
31.03.2024 14:40registriert Januar 2020
«Ich rufe zur Achtung der Grundsätze des Völkerrechts auf und hoffe auf einen umfassenden Austausch aller Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine: alle für alle!»

Interessiert Putin nicht.
Heute ist der 2. Jahrestag der Rückeroberung Buchas durch ukrainische Truppen und der Entdeckung des Bucha-Massakers.
458 Ukrainer wurden in der Stadt von der russischen Armee massakriert.
Vielen von ihnen wurden die Hände gefesselt, bevor sie erschossen wurden.
4810
Melden
Zum Kommentar
9
Putin sagt «Grüezi», Köppel bettelt um ein Interview – so antwortet der Kreml-Chef
Weltwoche-Verleger Roger Köppel darf dem russischen Machthaber an einem öffentlichen Anlass eine Frage stellen. Der ehemalige SVP-Nationalrat lobt Putin dabei in den höchsten Tönen, sein Auftritt sei «fantastisch». Dessen Reaktion ist bemerkenswert.

Im Kreml war er schon: Diesen Sommer begleitete Roger Köppel, Weltwoche-Verleger und ehemaliger SVP-Nationalrat, den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán auf dessen umstrittener Reise nach Moskau.

Zur Story