Afrikanische Erntehelfer demonstrieren in Süditalien für mehr Rechte. Sie berichten von harter Arbeit unter unmenschlichen Bedingungen, wie ein Bericht in der Sendung «Kassensturz» vom Dienstagabend zeigt. «Die Tomatenernte ist die schwierigste und schlimmste Arbeit auf den Feldern Italiens», sagt ein Arbeiter. Andere strecken ihre geschundenen Hände in die Kamera: «Das ist von der Tomatenernte!»
Es sind Migranten, die als Erntehelfer für Pelati-Dosentomaten in Süditalien arbeiten. Sie reissen die Stauden aus dem Boden und schütteln die Tomaten in Kisten. Im Akkord, für wenige Euro am Tag. Die Arbeitsvermittler, die sogenannten «Caporali», ziehen den Arbeitern Gebühren von den mageren Löhnen ab. Zum Leben bleibt da nicht viel – zum Beispiel ein Auto, das als Behausung für zwei Personen dienen muss.
«Es gibt eine ganze Kette, die auf den Preis drückt», sagt Ludovico Vaccaro, Oberstaatsanwalt der süditalienischen Provinz Foggia. «Grossverteiler verlangen Tiefstpreise von den Produzenten, Produzenten verlangen Tiefstpreise von den Bauern und die Bauern produzieren dann zu möglichst tiefen Kosten, indem sie die Arbeiter schlecht bezahlen.» Das Ergebnis seien «Ghettos und verzweifelte Menschen, die akzeptiert haben, unter unmenschlichen Bedingungen zu arbeiten.»
Gewerkschafter Raffaele Falcone setzt sich für die ausgebeuteten Erntehelfer in Foggia ein. 20 Anzeigen erstattet die Gewerkschaft pro Monat. Eine gefährliche Arbeit. «Wir werden immer wieder bedroht», berichtet Falcone. «Vor einem Monat schlitzten sie meine Autopneus auf, einem Kollegen schlugen sie das Autofenster ein. Die Situation ist sehr kompliziert, vor allem in den letzten Monaten.»
Die Schweizer Detailhändler Migros und Coop versichern gegenüber «Kasszensturz», solche Zustände gebe es nicht auf ihren Tomatenfeldern. Sie würden alle Tomaten für Pelati maschinell ernten und die Abläufe streng kontrollieren. (smo)
Die Schweizer fungieren diesmal nur als Steigbügelhalter.
Dies war aber schon länger bekannt wie diese Karrikatur zeigt.