Papst Franziskus erholt sich nach Angaben seines behandelnden Arztes wie erwartet und ohne Komplikationen von der Bauchoperation. Ihm wurde jedoch geraten, die ganze nächste Woche im Spital zu bleiben. «Es geht ihm gut», sagte Chirurg Sergio Alfieri am Samstag im Gemelli-Krankenhaus von Rom. Der 86 Jahre alte Pontifex sei fieberfrei, weise keine auffälligen Herz- oder Lungenwerte auf und auch die Blut- und Röntgenuntersuchungen ergaben «absolut normale» Ergebnisse. Franziskus werde nicht mehr intravenös mit Medikamenten behandelt. Am Samstag sollte er erstmals etwas festere Nahrung zu sich nehmen, sagte Alfieri weiter.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche war am Mittwoch wegen einer sogenannten Laparozele, eines Narbenbruchs im Bereich des Darms, operiert worden. Den dreistündigen Eingriff sowie die Vollnarkose überstand der Pontifex den Angaben von Alfieri zufolge gut.
Auf Anraten der Ärzte und seiner medizinischen Betreuer habe der Papst entschieden, das Angelus-Gebet an diesem Sonntag nicht öffentlich – etwa wie nach seiner Darm-Operation im Sommer 2021 auf dem Balkon des Krankenhauses – sondern ausnahmsweise privat zu sprechen. Alfieri erläuterte, dass aktuell so wenig Belastung wie möglich auf die Bauchdecke ausgeübt werden solle, um die Heilung zu fördern. Dem Papst wurde zur Stabilisierung des Bereiches ein Kunststoffnetz implantiert. Normalerweise betet der Papst den Angelus im Stehen – dies sei nun nicht ratsam.
Vatikan-Sprecher Matteo Bruni wiederholte, dass alle Termine des Papstes bis 18. Juni abgesagt sind. Für die Zeit danach bleibe zunächst alles wie geplant. Anfang August will der Papst für fünf Tage zum Weltjugendtag nach Lissabon fliegen. Ende August ist dann eine ebenfalls fünftägige Reise in die Mongolei geplant.
Chirurg Alfieri vermutete, dass sich Franziskus auch deshalb für den Eingriff entschieden habe, damit er seine geplanten Reisen und anderen Vorhaben in der Zukunft durchführen könne. Die Operation werde zur Folge haben, dass der Papst weniger Schmerzen haben und künftig seine Aufgaben «besser» ausführen könne, meinte der Arzt.
(yam/sda/dpa)