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Japanische Literaturpreis-Gewinnerin räumt Nutzung von ChatGPT ein

Japanische Literaturpreis-Gewinnerin räumt Nutzung von ChatGPT ein

18.01.2024, 11:0318.01.2024, 11:03

In Japan hat die Gewinnerin eines renommierten Literaturpreises eingeräumt, dass etwa «fünf Prozent» ihres Buchs von ChatGPT verfasst wurden. Beim Schreiben des futuristischen Romans habe sie «aktiv» Künstliche Intelligenz (KI) wie ChatGPT genutzt, sagte die 33-jährige Autorin Rie Kudan bei der Preisverleihung am Mittwoch:

«Ich würde sagen, etwa fünf Prozent des Buches bestehen aus den von der KI generierten Sätzen.»
Entertainment Bilder des Tages Literary award winners in Japan Rie Kudan R, poses for photos at a press conference in Tokyo on Jan. 17, 2024, after winning the Akutagawa Prize, a Japanese literary awa ...
Rie Kudan.Bild: www.imago-images.de

Rie Kudans Roman «Tokyo-to Dojo-to» (deutsch etwa: «Tokio-Turm der Sympathie») war am Mittwoch mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichnet worden. Das Buch spielt in der Zukunft und dreht sich um ein Gefängnishochhaus in Tokio und dessen Architektin. KI ist ein wichtiges Thema des Buches. Ein Jury-Mitglied lobte es als «nahezu fehlerlos» und sehr unterhaltsam.

Kudan berichtete, sie experimentiere oft mit ChatGPT - nicht nur beim Schreiben. Sie vertraue der Software ihre innersten Gedanken an, über die sie «mit niemand anderem sprechen» könne. Einige Antworten von ChatGPT hätten sie zu Dialogen in ihrem Buch inspiriert.

ChatGPT ist ein auf fortschrittlicher KI-Technologie basierender Chatbot der US-Firma OpenAI, der in Sekundenschnelle hochkomplexe Texte generieren kann. ChatGPT machte die Möglichkeiten sogenannter generativer KI schlagartig einem grossen Publikum bewusst, aber auch die kaum absehbaren Auswirkungen.

(yam/sda/afp)

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