
Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron bei seiner Rede im Panthéon in Paris. Bild: keystone
09.10.2021, 16:1409.10.2021, 16:14
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will den Kampf für die Abschaffung der Todesstrafe weltweit wieder aufnehmen. Mit der Nichtregierungsorganisation «Gemeinsam gegen die Todesstrafe» wolle er ein Treffen auf höchster Ebene organisieren, sagte Macron am Samstag anlässlich des 40. Jahrestags der Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich.
Man müsse den Kampf wieder aufnehmen und die Staats- und Regierungschefs der Länder, die sie noch anwenden, überzeugen, so Macron. In seiner im Pariser Panthéon gehaltenen Rede sprach er von mindestens 483 «Staatsmorden», die 2020 in 33 Ländern vollstreckt worden seien.
An der Todesstrafe halten weltweit 55 Länder fest. In Frankreich wurde die Todesstrafe am 9. Oktober 1981 vom damaligen Präsidenten François Mitterrand durch ein entsprechendes Gesetz abgeschafft. Die letzte Hinrichtung fand im September 1977 durch die Guillotine statt. (sda/dpa)
Mehr zum Thema Todesstrafe:
Die Guillotine von Luzern
1 / 11
Die Guillotine von Luzern
Die rund vier Meter hohe Guillotine steht heute im Historischen Museum in Luzern. Sie wurde in der Schweiz von Ort zu Ort transportiert, um Hinrichtungen vorzunehmen.(bild: keystone)
quelle: keystone / urs flueeler
Im Todestrakt seit 1995
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Der Iran steht an einem historischen Wendepunkt. Für die Islamische Republik birgt jede Reaktion Risiken. Nun wird sich zeigen, ob das Regime noch handlungsfähig ist.
«Es wird keinen Krieg geben, und wir werden nicht verhandeln.» Als Ali Chamenei, der oberste Führer der Islamischen Republik, diesen Satz im April 2019 sagte, formulierte er nicht nur eine politische Überzeugung. Es war ein strategisches Dogma, das die Sicherheitsarchitektur des Irans in den folgenden Jahren prägen sollte. Der Glaube, dass niemand einen direkten Krieg gegen das Land riskieren würde, wurde zur festen Grundlage der iranischen Aussenpolitik. Selbst nachdem Israel in der Woche vor dem US-Angriff hochrangige Kommandeure der Revolutionsgarden tötete, Atomanlagen bombardierte, Raketenstellungen zerstörte und den iranischen Luftraum de facto dominierte, blieb die Annahme bestehen: Die USA würden sich nicht direkt einmischen.