In ecuadorianischen Gefängnissen haben Häftlinge Dutzende Beamte als Geiseln genommen. 50 Justizvollzugsbeamte und sieben Polizisten würden in insgesamt sechs Haftanstalten festgehalten, teilte die Gefängnisverwaltung des südamerikanischen Landes am Donnerstagabend (Ortszeit) mit.
Zuvor hatten Sicherheitskräfte eine Reihe von Gefängnissen durchsucht und nach Waffen und anderen verbotenen Gegenständen gesucht.
In den Haftanstalten Ecuadors kommt es immer wieder zu Gefangenenmeutereien und blutigen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Banden. Viele Strafanstalten werden von Verbrechersyndikaten kontrolliert. Oftmals sorgen die Sicherheitskräfte lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Mauern bleiben sie sich weitgehend selbst überlassen.
Nachdem zuletzt mehrere hochrangige Bandenchefs in andere Gefängnisse verlegt worden waren, detonierten vor Büros der Gefängnisverwaltung zwei Autobomben. Verletzt wurde bei den Anschlägen niemand. «Sie wollen den Staat einschüchtern, um uns daran zu hindern, weiterhin die Rolle der Streitkräfte und der Polizei bei der Kontrolle dieser Gefängnisse zu erfüllen», sagte Sicherheitsminister Wagner Bravo im Radiosender FM Mundo. (sda/dpa)