Auf der Weltklimakonferenz in Ägypten hat UN-Generalsekretär António Guterres in düsteren Worten vor den Folgen der Erderhitzung gewarnt:
Weiter sagte Guterres am Montag in einer Rede vor Dutzenden Staats- und Regierungschefs in Scharm el Scheich: «Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens – und sind dabei zu verlieren.» Er warnte mit Blick auf von der Klimakrise ausgelöste Dürren, Überschwemmungen, Unwetter und steigende Meeresspiegel.
Das 2015 auf der Weltklimakonferenz in Paris vereinbarte Ziel, die Erwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, sei akut gefährdet. Der Portugiese rief zu einem «Klima-Solidarpakt» auf, den wohlhabende Staaten jetzt mit Schwellen- und Entwicklungsländern schliessen müssten. Dabei stünden die USA und China besonders in der Verantwortung. Wörtlich sagte er: «Die Menschheit hat eine Wahl: zusammenzuarbeiten oder unterzugehen!»
Guterres unterstützte Forderungen armer Staaten nach Schadenersatzzahlungen der Industriestaaten für ihre bereits erlittenen Klimaschäden – im UN-Jargon «loss and damage» («Verluste und Schäden») genannt. Dieses Thema könne nicht weiter unter den Teppich gekehrt werden.
Am Montag trafen bei der diesjährigen Weltklimakonferenz, rund 200 Staats- und Regierungschefs ein, etwa 45'000 Teilnehmende sind registriert. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi eröffnete das Gipfel-Segment der zweiwöchigen Konferenz.
«Es gibt grosse Erwartungen für gute Ergebnisse», sagte Al-Sisi. «Millionen Menschen rund um den Planeten haben ihre Blicke auf uns gerichtet.» Die Konsequenzen durch klimabedingte Wetterereignisse seien nie so verheerend gewesen wie heute. «Wir haben eine Katastrophe nach der anderen erlebt. Sobald wir eine Katastrophe bewältigen, entsteht eine andere – Welle für Welle.» Die Erde habe sich in eine «Welt des Leids» verwandelt, sagte Al-Sisi.
Am Nachmittag standen in Scharm el Scheich Reden des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz, der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und des neuen britischen Premierministers Rishi Sunak auf dem Programm. Für die Konferenz sind 45'000 Teilnehmer vor Ort registriert. In dem Badeort am Roten Meer beraten die Vertreter aus knapp 200 Ländern zwei Wochen lang darüber, wie der Kampf gegen die Erderhitzung verstärkt werden kann.
(yam/sda/dpa)