
In Bolivien kam es zu einem Versuch der Machtübernahme durch Ex-Armee-General Juan José Zúñiga.Bild: keystone
Der ehemalige General der bolivianischen Armee und Anführer eines Putschversuches, Juan José Zúñiga, ist festgenommen worden. Die Machtübernahme scheint damit gescheitert.
27.06.2024, 02:4627.06.2024, 02:48
Das berichteten am Mittwoch (Ortszeit) mehrere bolivianische Medien. Zúñiga werde Terrorismus und bewaffneter Aufstand gegen die Sicherheit und Souveränität des Staates vorgeworfen. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl ausgestellt.
In Bolivien hatten am Mittwoch Soldaten den Platz vor dem bolivianischen Regierungspalast in La Paz eingenommen. Gepanzerte Fahrzeuge rammten die Türen des Regierungspalasts, wie im bolivianischen Fernsehen zu sehen war.
«Wir sind gekommen, um unseren Unmut zu äussern», sagte Zúñiga. Vor Medienvertretern sprach er von «Angriffen auf die Demokratie», ohne dies näher zu erläutern. Präsident Luis Arce sagte, man könne keine Putschversuche zulassen. Der Putschversuch endete mit der Ernennung eines neuen Befehlshabers der Armee, der den Soldaten befahl, sich in ihre militärischen Einheiten zurückzuziehen. (sda/dpa/con)
Das könnte dich auch noch interessieren:
Donald Trumps Gegner sind orientierungslos. Joan Williams, eine führende US-Expertin für Gender- und Klassenfragen, empfiehlt ihnen, die wirtschaftlichen Nöte der Mittelschicht ins Zentrum zu rücken. Und auf die Sprache zu achten.
Ihr Buch «Outclassed» greift über Donald Trump als politisches Phänomen hinaus und zieht Vergleiche mit der radikalen Rechten in Europa. Wo sehen sie die Ähnlichkeiten?
Joan Williams: In den USA und in Europa erkennt und nutzt die radikale Rechte einen zentralen Klassenkonflikt zwischen der Mittelschicht und der professionellen Führungselite. Dieser Konflikt äussert sich in Europa auf fast identische Weise wie in den Vereinigten Staaten. Der wichtigste gemeinsame Faktor ist die Haltung gegenüber der Einwanderung. Es gibt keine radikal rechte Partei, die Erfolg gehabt hätte, ohne die Einwanderung ins Zentrum zu stellen. Einwanderung ist für die radikale Rechte ein attraktives Thema, weil es wirtschaftliche und kulturelle Ängste miteinander verbindet.