International
Lateinamerika

Boliviens Ex-Präsident Morales wegen Terrorismus angeklagt

Boliviens Ex-Präsident Morales wegen Terrorismus angeklagt

07.07.2020, 07:08
Mehr «International»
Dem ehemaligen Pr
Evo Morales soll wegen Terrorismus angeklagt werden..Bild: sda

Die bolivianische Staatsanwaltschaft hat gegen den früheren Präsidenten Evo Morales Anklage wegen Terrorismus und Finanzierung terroristischer Aktivitäten erhoben.

Nach seinem Rücktritt und seiner Flucht ins Exil im vergangenen Jahr habe der ehemalige Staatschef seine Anhänger in Bolivien zu illegalen Aktivitäten aufgerufen, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit.

Während der heftigen Proteste nach seinem Rückzug habe er beispielsweise per Telefon einem Vertrauten aufgetragen, mehrere Städte des Andenstaats von der Versorgung mit Lebensmitteln abzuschneiden.

Der erste indigene Staatschef des südamerikanischen Landes war im November 2019 unter dem Druck des Militärs zurückgetreten, nachdem ihm von der Opposition und internationalen Wahlbeobachtern Betrug bei der Präsidentenwahl vom 20. Oktober vorgeworfen worden war.

Er setzte sich zunächst ins Exil nach Mexiko ab und liess sich später in Argentinien nieder. Derzeit führt eine Interimsregierung in Bolivien die Amtsgeschäfte.

Morales wies die Anklage am Montag zurück. «Ein weiterer Beweis für die systematische Verfolgung durch die de-facto-Regierung», schrieb er auf Twitter. «Bald werden Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nach Bolivien zurückkehren.» (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Tricks der Terroristen
1 / 11
Die Tricks der Terroristen
Briefbomben gehören zum Standardrepertoire des Terrors. In den letzten Jahren verübten italienische Öko-Extremisten auf diese Weise mehrfach Anschläge auf Schweizer Ziele.
quelle: ap / repro:ronald zak
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Füürtüfäli
07.07.2020 11:52registriert März 2019
Wo ist denn hier der Aufschrei des Westens? Immerhin ist ja inzwischen klar bewiesen, dass es sich um einen Putsch gegen die Regierung Morales gehandelt hat und auch sind die massiven Verfolgungen der Anhänger/Funktionäre der MAS belegt. Aber, die Empörung ist ja nur dann auf der Tagesordnung, wenn eine Regierung nicht ins westliche Konzept passt.
4617
Melden
Zum Kommentar
avatar
Mutzli
07.07.2020 10:01registriert Dezember 2016
Find ich bisschen schräg, dass hier nicht erwähnt wird, dass der Vorwurf von Wahlmanipulation durch Morales bereits mehrmals widerlegt wurde (auch bereits im Okt. '19) https://bit.ly/2ZfLE3i / https://bit.ly/389UiEC

Das Verhalten der "temporären" Regierung gehört auch zum Kontext dieses Vorwurfs:
“The installation of the Áñez government has been marked by the blood of Bolivians,” said Valeria Silva Guzmán, a former Mas congresswoman now claiming asylum in Mexico. “Deaths, prison, repression, political persecution … it’s basically a regime of terror.”
https://bit.ly/2VEuknJ
2910
Melden
Zum Kommentar
avatar
*klippklapp*
07.07.2020 15:28registriert Dezember 2017
Bei Wahlen in Südamerika sieht man immer die extreme Voreingenommenheit der Medien.
Maduro hätte in den Wahlen nicht teilnehmen sollen, da er das Referendum über die Möglichkeit einer weiteren Amtszeit verloren hat. Ganz klar, dies war undemokratisch!
Aber, die sogenannte "Übergangsregierung", die auch undemokratisch an die Macht kam, hat die Zeit seither genutzt, Proteste zu unterdrücken, Oppositionelle zu verfolgen und nun auch noch den Expräsident anzuklagen.
Wenn es die Medien ernst meinen würde mit der Berichterstattung, würden sie auch darüber berichten. Davon hört man aber nichts.
217
Melden
Zum Kommentar
15
Mindestens 42 Tote bei Luftangriffen in Syrien

In Syrien sind bei schweren Luftangriffen in der Provinz Aleppo nach Angaben von Aktivisten mindestens 42 Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern seien neben syrischen Armeeangehörigen auch mindestens sechs Mitglieder der libanesischen Hisbollah, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Grossbritannien am Freitag mit. Demnach galten die mutmasslich israelischen Angriffe einem Raketendepot der Schiitenorganisation Hisbollah.

Zur Story