Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat El Salvador als erstes Land Mittelamerikas als frei von Malaria erklärt. «Malaria setzt der Menschheit seit Jahrtausenden zu, aber Länder wie El Salvador sind der lebende Beweis und eine Inspiration für viele Länder, dass wir es wagen können, von einer Malaria-freien Zukunft zu träumen», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Die WHO stuft ein Land als Malaria-frei ein, wenn es dort seit mindestens drei Jahren keine einheimische Übertragung der Erreger der Tropenkrankheit gegeben hat. Die einzelligen Parasiten, sogenannte Plasmodien, werden von Anopheles-Stechmücken übertragen. Symptome sind Fieber, Blutarmut und neurologische Probleme. Pro Jahr zählt die WHO weltweit mehr als 200 Millionen Infektionen und rund 400'000 Todesfälle infolge einer Malaria-Erkrankung. Etwa zwei Drittel der Todesopfer sind Kinder im Alter von weniger als fünf Jahren.
El Salvador habe hart daran gearbeitet, die Krankheit auszulöschen, sagte die Direktorin der Pan-Amerikanischen Gesundheitsorganisation (Paho), Carissa Etienne. Das Land habe über Jahre die dafür nötigen personellen und finanziellen Mittel aufgebracht. Die Bemühungen dort gehen auf den Bau erster permanenter Abflüsse in Sümpfen in den 1940er Jahren zurück.
Nach Argentinien und Paraguay ist El Salvador das dritte amerikanische Land seit 2018, das die WHO für Malaria-frei erklärt. Bei sieben andere Staaten in der Region geschah dies zwischen 1962 und 1973. Weltweit haben laut WHO bisher 38 Länder und Territorien das Ziel erreicht. (aeg/sda/dpa)