Die Fehde zwischen dem reichsten und dem mächtigsten Mann der Welt nimmt – nach einem kurzen Unterbruch – nun richtig Fahrt auf. Elon Musk hat Donald Trumps politische Pläne Anfang Woche so scharf kritisiert wie länger nicht mehr.
Das milliardenschwere Steuer- und Ausgabenpaket, das der Senat am Dienstag verabschiedete, komme einem «politischen Selbstmord» für die Republikanische Partei gleich, wetterte Musk auf seinem Internetdienst X. Das «beschämende» Gesetz enthalte Subventionen für die Industrien der Vergangenheit und schädige gleichzeitig zukunftsträchtige Branchen.
Die Lösung des Unternehmers, der bis vor einigen Wochen noch ein enger Verbündeter des amerikanischen Präsidenten gewesen war: Eine neue Partei soll her. Sollte der Kongress dem Trump-Paket endgültig zustimmen, was unterdessen im Senat bereits Tatsache ist, dann werde sich umgehend die «America Party» formieren, die eine Alternative zu den Demokraten und den Republikanern anböte, schrieb Musk. Die beiden Grossparteien würden trotz eines Schuldenberges von 36’200 Milliarden Dollar ständig neue Ausgaben bewilligen.
Trump keilte umgehend zurück und drohte Musk in der Nacht auf Dienstag mit der Streichung sämtlicher Subventionen für dessen Firmenimperium. «Elon», schrieb der amerikanische Präsident, sei möglicherweise der Empfänger von mehr staatlicher Transferzahlung als «jeder andere Mensch in der Geschichte». Wenn dieser Geldfluss plötzlich stoppen würde, sagte Trump, dann müsste Musk «seinen Laden dichtmachen» und unfreiwillig in sein Heimatland Südafrika zurückkehren.
Das Vermögen von Musk wird aktuell auf mehr als 406 Milliarden Dollar geschätzt. Er wird sich von Trumps Breitseiten wohl nicht beeindrucken lassen. Aber eigentlich hat auch der Präsident von Musk nicht viel zu befürchten. Denn erstens ist es enorm schwierig, in den USA eine neue Partei aus dem Boden zu stampfen, die den beiden altgedienten Grossparteien die Stange halten könnte. Sämtliche entsprechenden Versuche in den vergangenen Jahrzehnten sind auf nationaler Ebene gescheitert.
Und zweitens mag der hohe Schuldenberg der USA einigen Vordenkern im rechten Amerika den Schlaf rauben. Aber den meisten Bewohnern der grössten Volkswirtschaft der Welt ist es herzlich egal, wie rot das Budgetdefizit des Staates jedes Jahr ausfällt.
Man hat sich daran gewöhnt, dass demokratische und republikanische Präsidenten immer mehr Schulden machen. Das Thema zieht an der Wahlurne seit den heftigen Debatten zu Beginn der Amtszeit von Präsident Barack Obama vor mehr als 15 Jahren nicht mehr – wohl auch, weil sich die Politiker und die Experten damals mit Katastrophenszenarien überboten, die nie eingetroffen sind.
Darauf zählt Trump. Seine Vorlage gleicht einer Wundertüte, die angeblich ohne Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen das Budgetdefizit verringern soll. Das jedenfalls behauptet der Präsident. Zuletzt sagte er am Dienstag: Die Republikaner hätten kein Interesse an Einschnitten.
Das stimmt so zwar nicht, weil zum Beispiel massive Kürzungen bei den Sozial- und Gesundheitsausgaben geplant sind. Aber Trump hofft, dass sich die amerikanische Bevölkerung für solche «Detailfragen» nicht interessieren wird – und er mit seinen simplen Parolen, einmal mehr, Erfolg hat.
Musk könnte ihm nun das Leben schwer machen. Aber vielleicht zählt der amerikanische Präsident darauf, dass er die Stimmung im Land besser versteht als ein Unternehmer, der erst im jungen Erwachsenenalter ins Land eingewandert ist.
Von Musk gegründet: Ähmmm...
Also...
Nee, nicht wirklich glaubwürdig...
Danke
Ob er da ein paar Milliarden in den Sand setzt, wie bei Twitter oder aktuell bei Tesla, scheint ihn nicht zu interessieren.
Ich könnte mir vorstellen (ich hoffe), er endet wie Benko.