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Ukraine-Ticker: Klingbeil zu Gesprächen in der Ukraine eingetroffen

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Klingbeil zu Gesprächen in der Ukraine eingetroffen ++ Selenskyj kritisiert Moskau

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Liveticker.
21.08.2025, 06:4526.08.2025, 10:53
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15:26
Fast 150 Bergleute nach Beschuss in ukrainischer Mine eingesperrt
Fast 150 Bergleute in der Ostukraine sitzen Medien zufolge wegen eines russischen Angriffs auf ihre Kohlegrube unter Tage fest. Durch den Beschuss sei die Stromversorgung der Grube von Biloserske bei Dobropillja ausgefallen, berichteten ukrainische Medien.

Der Betreiber, der ukrainische Stromversorger DTEK, nannte den genauen Ort nicht, bestätigte aber auf Telegram den Angriff. Ein Arbeiter sei getötet, drei weitere verletzt worden. Es werde versucht, 146 eingeschlossene Bergarbeiter wieder an die Oberfläche zu holen.

Der Chef der Bergarbeitergewerkschaft, Mychajlo Wolynez, sprach von 148 eingeschlossenen Bergleuten. Ein örtlicher Telegramkanal zeigte das Foto einer dichten schwarzen Rauchwolke über dem Bergwerk.

Dobropillja liegt in dem Teil des ukrainischen Gebietes Donezk, der bislang von ukrainischen Truppen verteidigt wird. Vor einigen Wochen waren russische Stosstrupps durch die dünn besetzten ukrainischen Linien bis kurz vor die Bergbaustadt vorgedrungen. Die Ukrainer drängten die Russen aber wieder zurück. Das betroffene Bergwerk liegt etwa 15 Kilometer von der Front entfernt.

Die Ukraine versucht, ihre Industrieanlagen und Bergwerke trotz des Risikos russischer Angriffe in Betrieb zu halten. Das Land verteidigt sich seit dreieinhalb Jahren gegen die russische Invasion. (sda/dpa)
9:59
Russische Flughäfen wegen Drohnengefahr geschlossen
Wegen ukrainischer Kampfdrohnen am Himmel haben mehrere russische Flughäfen in der Nacht den Betrieb einschränken müssen. Betroffen war unter anderem der Flughafen Pulkowo in St. Petersburg, der zweitgrössten Stadt des Landes, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mitteilte.

Im Umland der Stadt seien zehn Drohnen abgefangen worden, schrieb Gouverneur Alexander Drosdenko auf Telegram. Schäden oder Verletzte habe es nicht gegeben. Am Sonntag hatten ukrainische Drohnen eine Raffinerie in der Hafenstadt Ust-Luga bei St. Petersburg in Brand gesetzt.

Auch die Flughäfen von Pskow, Nischni Nowgorod, Kasan, Wolgograd und Nischnekamsk mussten nach Angaben der Luftfahrtbehörde Rosawiazija wegen Drohnengefahr zeitweise den Betrieb einstellen. Dabei liegt Nischnekamsk etwa 1.250 Kilometer tief im russischen Hinterland. Auch die von Russland annektierte Halbinsel Krim sei von ukrainischen Drohnen attackiert worden, hiess es vom russischen Militär.

Seinerseits griff Russland die Ukraine in der Nacht mit Kampfdrohnen an. Der Luftalarm dauerte in einigen Regionen bis in die Morgenstunden. Im nordöstlichen Gebiet Sumy wurden nach Behördenangaben drei Menschen leicht verletzt. 47 von 59 Drohnen seien abgefangen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Russland überzieht das Nachbarland seit dreieinhalb Jahren mit einem verheerenden Krieg. (sda/dpa)
15:39
Selenskyj spricht mit USA über Verhandlungen mit Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für Ende der Woche Gespräche mit US-Vertretern über mögliche Verhandlungen mit Russland für eine Beendigung des Krieges angekündigt.

Selenskyj sagte in Kiew, dass er am Montag mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg über das Thema spreche. Ende der Woche sollten dann die ukrainischen und US-amerikanischen Verhandlungsgruppen zusammenkommen, um eventuelle Gespräche mit der russischen Seite zu erörtern, sagte er der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine zufolge.

Selenskyj hatte immer wieder auch ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gefordert. Der Kremlchef allerdings erklärte wiederholt, dass solch eine Zusammenkunft von Arbeitsgruppen ausreichend vorbereitet sein müsse.

Nach Selenskyjs Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus am Montag vor einer Woche hatte Putin in Moskau erklären lassen, dass Russland bereit sei, die bilateralen Kontakte bei den Verhandlungen mit der Ukraine auf eine höhere Ebene zu stellen. Das könnten etwa die Aussenminister sein. Dagegen ging Trump nach einem Telefonat mit Putin davon aus, dass der Kremlchef sich persönlich mit Selenskyj treffen werde.

Aussenminister Sergej Lawrow sagte zuletzt, dass sich Moskau und Kiew erst einigen müssten auf einen Frieden. Dann könnte ein Treffen der Präsidenten zum Abschluss eine Vereinbarung besiegeln. Zwar haben Russen und Ukrainer nach Trumps Amtsantritt erstmals seit 2022 in diesem Jahr wieder ihre direkten Verhandlungen aufgenommen. Die in Istanbul getroffenen Vereinbarungen beschränkten sich aber bisher auf humanitäre Aspekte wie den Austausch von Kriegsgefangenen und Leichen getöteter Soldaten sowie die Rückkehr von ukrainischen Kindern zu ihren Angehörigen.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. (sda/dpa)
7:17
Klingbeil zu Gesprächen in der Ukraine eingetroffen
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil ist zu Gesprächen mit der ukrainischen Regierung in Kiew eingetroffen. Der Vizekanzler und SPD-Vorsitzende erklärte nach Ankunft in der Hauptstadt, er suche in enger Abstimmung mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) den Austausch darüber, wie Deutschland die Ukraine bei einem möglichen Friedensprozess bestmöglich unterstützen könne.

Vizekanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil lotet in der Ukraine deutsche Beiträge für einen möglichen Friedensprozess aus. «Ich suche in enger Abstimmung mit dem Bundeskanzler den Austausch, wie Deutschland die Ukraine bei einem möglichen Friedensprozess bestmöglich unterstützen kann», sagte der SPD-Chef nach seiner Ankunft am Morgen in der Hauptstadt Kiew. «Es geht um die ukrainische, aber auch um die europäische Sicherheit.»

Es brauche «verlässliche Sicherheitsgarantien, die einen dauerhaften Frieden für die Ukraine gewährleisten», erklärte Klingbeil. «Dazu stimmen wir uns international eng ab. Deutschland wird seiner Verantwortung gerecht werden.» Der Minister wollte in Kiew Vertreter der ukrainischen Regierung und des Parlaments sowie der Zivilgesellschaft treffen.

Nach dem jüngsten Ukraine-Gipfel in Washington arbeiten Deutschland und seine Partner mit Hochdruck daran, wie verlässliche Sicherheitsgarantien im Detail aussehen und umgesetzt werden könnten. Diese gelten als Voraussetzung dafür, dass die Ukraine nach dreieinhalb Kriegsjahren bereit sein könnte, in Verhandlungen mit dem Angreifer Russland Zugeständnisse zu machen.

«Putin sollte sich keinerlei Illusionen machen, dass unsere Unterstützung für die Ukraine bröckeln könnte. Im Gegenteil: Wir bleiben weltweit der zweitgrösste und in Europa der grösste Unterstützer der Ukraine», so Klingbeil. «Als Finanzminister bringe ich damit heute auch die klare Zusage mit: Die Ukraine kann sich weiter auf Deutschland verlassen.»

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drückt mit öffentlichen Äusserungen aufs Tempo. Er erwartet, dass bereits in den kommenden Tagen Sicherheitsgarantien für die Zeit nach dem Krieg vereinbart sein werden. «Derzeit arbeiten die Teams der Ukraine, der Vereinigten Staaten und der europäischen Partner an deren Ausgestaltung. Alle Entwicklungen werden in den kommenden Tagen abgeschlossen sein», schrieb Selenskyj am Wochenende auf der Plattform X. (sda/dpa)
20:55
Kiew berichtet von Erfolgen im Donbass
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben erneut Geländegewinne im Donbass erzielt. Zunächst berichtete Armeechef Olexander Syrskyj, dass in der Region Donezk drei von russischen Einheiten besetzte Ortschaften zurückerobert worden seien.

Später meldete der ukrainische Militärgeheimdienst HUR die Rückeroberung einer weiteren Ortschaft. Gemeinsam mit einer Heereseinheit seien russische Soldaten aus der Ortschaft Nowomychajlowka vertrieben worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Die ukrainischen Streitkräfte haben in den vergangenen Tagen mehrere kleine Geländegewinne im Südosten des Landes erzielt. Bis dahin waren stets russische Truppen auf dem Vormarsch.

Grösster Brennpunkt bleibt die Umgebung der inzwischen zerstörten Stadt Pokrowsk. «Dort ist die Lage am schwierigsten», sagte Syrskyj. Dort seien «die Verteidigung der ukrainischen Unabhängigkeit und der ukrainischen Flagge nicht nur hehre Worte, sondern ein tägliches Risiko und ein täglicher Kraftakt».

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor kurzem angedeutet, dass die ukrainischen Streitkräfte von der Defensive in die Offensive wechseln wollten. Anlass dazu war ein Post von US-Präsident Donald Trump, der mit einem Sport-Vergleich betont hatte, dass eine verteidigende Mannschaft nicht gewinnen könne. (sda/dpa)
16:59
Selenskyj: Müssen nicht mit USA über Waffeneinsatz reden
In der Diskussion um mögliche US-Verbote für den Einsatz weitreichender amerikanischer Waffen gegen Ziele in Russland sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj keinen Redebedarf mit Washington. «Wir setzen unsere im Inland hergestellten Langstreckenwaffen ein», sagte Selenskyj während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney. «In letzter Zeit haben wir solche Dinge nicht mit den USA diskutiert, das war mal früher.»

Das «Wall Street Journal» hatte unter Berufung auf US-Beamte berichtet, das Pentagon blockiere seit Monaten den Einsatz von Raketen mit grösserer Reichweite durch die Ukraine für Angriffe auf Ziele in Russland.

Ein Genehmigungsverfahren des Verteidigungsministeriums habe die Ukraine seit dem späten Frühjahr daran gehindert, die von den USA gelieferten ATACMS-Raketen gegen Ziele in Russland einzusetzen, werden die Beamten zitiert.

Unter Präsident Joe Biden hatten die USA der Ukraine im vergangenen Jahr Angriffe mit weitreichenden Waffen gegen militärische Objekte in Russland erlaubt. Trump hatte vergangene Woche gepostet, es sei sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land des Invasors anzugreifen.

Die Ukraine hat zuletzt ihr eigenes Bauprogramm für Drohnen verstärkt und mit Flamingo auch eine neue Rakete präsentiert, die angeblich eine Reichweite von bis zu 3.000 Kilometern haben soll. Damit wären selbst Ziele weit hinter dem Uralgebirge in Reichweite ukrainischer Waffen. Noch befindet sich die Rakete in der Testphase – bis Jahresende will sich Kiew aber ein grösseres Arsenal solcher Waffen zugelegt haben. (sda/dpa)
15:44
Kanada liefert der Ukraine Waffen
Die Ukraine erhält in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Armee weitere Unterstützung aus Kanada. Bei seinem Besuch in Kiew zum Unabhängigkeitstag der Ukraine sagte Kanadas Premierminister Mark Carney dem Land ein Waffenpaket im Umfang von zwei Milliarden kanadischer Dollar (rund 617 Mio. Euro) zu. Das bereits für September angekündigte Paket beinhaltet Drohnen, Munition und nicht näher beschriebenes schweres militärisches Gerät, wie ukrainische Medien berichteten.

Zugleich deutete Carney bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Präsenz kanadischer Truppen zur Absicherung eines möglichen Friedensabkommens an. Eine Reihe von Unterstützern der Ukraine haben bereits ihre Bereitschaft zur Stationierung von Truppenkontingenten zugesagt, um neue Angriffe russischer Militärs zu verhindern.

Es ist im Gespräch, dass die westlichen Partner die Ukraine nach einem Friedensschluss mit Truppenpräsenz absichern. Doch Russland hat andere Vorstellungen. Nach den Worten des russischen Aussenministers Sergej Lawrow sollen die Veto-Mächte des UN-Sicherheitsrats, darunter auch Russland, den Frieden garantieren. Da Russland einen Einsatz jederzeit blockieren könnte, kommt diese Variante für Kiew nicht infrage.

Selenskyj erachtet ein starkes Militärkontingent des Westens zur Friedensabsicherung für notwendig. Eine Beteiligung Russlands in irgendeiner Form lehnt er nach Erfahrungen etwa aus dem Budapester Memorandum, in dem Moskau Garantien zur Sicherheit im Osten der Ukraine gab, kategorisch ab. Auch Carney betonte nach Medienberichten, dass Kiew für Frieden und Sicherheit vertrauenswürdige Garantien brauche. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei nicht zu vertrauen. (sda/dpa)
15:26
Moskau: Russland und Ukraine tauschen Kriegsgefangene aus
Russland und die Ukraine haben nach Angaben aus Moskau einen weiteren Austausch von Kriegsgefangenen vollzogen. Beide Seiten hätten jeweils 146 Soldaten übergeben und erhalten, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Darüber hinaus seien acht Bewohner der westrussischen Region Kursk bei dem Austausch freigekommen. Vorerst gab es keine Bestätigung aus Kiew für den Austausch.

Seit genau dreieinhalb Jahren führt Russland Krieg in der Ukraine. Die nach langer Pause erst im Mai wieder aufgenommenen direkten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew über eine mögliche Beendigung der Kampfhandlungen haben bislang wenig Fortschritt gebracht. Einig wurden sich die Kriegsparteien nur über den Austausch von Kriegsgefangenen. Dieser wird seither in mehreren Runden regelmässig vollzogen. Vor allem schwer verwundete und kranke Soldaten sollten bei den Austauschen freikommen. (sda/dpa)
13:00
Selenskyj gratuliert Ukrainern zum Unabhängigkeitstag
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dreieinhalb Jahre nach Kriegsbeginn seinen Landsleuten zum Unabhängigkeitstag gratuliert. «Wir werden eine Ukraine schaffen, die genügend Kraft und Potenz hat, um in Sicherheit und Frieden zu leben», versprach Selenskyj in seiner auf Telegram verbreiteten Ansprache.

Auf dem Video ist er vor dem Hintergrund des Unabhängigkeitsplatzes in Kiew zu sehen. Die mächtige Freiheitsstatue auf dem Maidan sei auch ein Symbol für die Unzerstörbarkeit der Ukraine, die dem Angriffskrieg Russlands seit dreieinhalb Jahren standgehalten habe, betonte er in dem Video.



Der Krieg habe zu einem neuen Selbstwertgefühl der Ukrainer geführt, die sich nicht mehr auf den guten Willen anderer verliessen, sondern ihr Schicksal selbst in die Hand nähmen und bereit seien, für ihre Freiheit zu kämpfen, sagte der ukrainische Präsident.

Er erinnerte an die täglichen Luftschläge Russlands gegen zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen in der Ukraine. Die Ukraine antworte darauf mit Angriffen gegen Treibstoffdepots, aber auch Militärflugplätze tief in Russland. Das könne ihr niemand verbieten. Zu diesen Worten wurden die Bilder der vom ukrainischen Geheimdienst organisierten Drohnenattacke auf Flugzeuge der strategischen Bomberflotte Russlands Anfang Juli präsentiert. (sda/dpa)
11:45
Norwegen unterstützt deutsche Lieferung von Patriot-Systemen
Norwegen unterstützt Deutschland bei der Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen mit mehr als 590 Millionen Euro (sieben Milliarden norwegische Kronen). Damit bezahlen das skandinavische Land und Deutschland gemeinsam zwei Patriot-Systeme und Raketen, wie die norwegische Regierung in Oslo mitteilte.

Auch an der Beschaffung von Radaren zur Luftabwehr des deutschen Herstellers Hensoldt und Luftabwehrsystemen des norwegischen Unternehmens Kongsberg beteiligt sich das nordeuropäische Land. «Gemeinsam mit Deutschland sorgen wir nun dafür, dass die Ukraine leistungsstarke Flugabwehrsysteme erhält», sagte der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre laut Mitteilung.



Bereits im Juli hatten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Ministerpräsident Støre bei einem Treffen im Berlin beschlossen, die Verstärkung der ukrainischen Luftabwehr gemeinsam finanzieren zu wollen.

Anfang August teilte die Bundesregierung mit, dass die Lieferung der Patriot-Systeme anlaufen könne. Voraussetzung sei gewesen, dass der US-Hersteller im Gegenzug schnellstmöglich neue Systeme liefern werde, damit Deutschland seinen Nato-Verpflichtungen auch weiterhin gerecht werden könne, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vor wenigen Wochen.

Das Patriot-System dient zur Bekämpfung von Flugzeugen, taktischen ballistischen Raketen und Marschflugkörpern. Ursprünglich war geplant, zwei Systeme für jeweils etwa eine Milliarde Euro in den USA zu kaufen und direkt in die Ukraine zu bringen. Da sie aber nicht sofort lieferbar sind, soll die Bundeswehr zunächst zwei ihrer noch neun Patriots an die Ukraine abgeben und dann Ersatz aus den USA bekommen. (sda/dpa)
8:38
Russische Raffinerie an der Ostsee brennt nach Drohnenschlag
Im russischen Ostseehafen Ust-Luga ist nach Behördenangaben eine Ölraffinerie durch einen ukrainischen Drohnenangriff in Brand geraten. Über dem Hafen seien zehn Drohnen abgeschossen worden, schrieb der Gouverneur des die Millionenstadt St. Petersburg umgebenden Leningrader Gebiets, Alexander Drosdenko, auf Telegram. «Die Trümmer eines unbemannten Flugapparats wurden zur Ursache für einen Brand am Novatek-Terminal», Feuerwehr und Katastrophenschutz seien im Löscheinsatz.

Novatek ist ein kremlnaher Öl- und Gasproduzent, der unter anderem eine milliardenschwere Anlage zur Herstellung von Flüssigerdgas (LNG) auf der arktischen Halbinsel Jamal betreibt.

Das Terminal in Ust-Luga wandelt flüssiges Gaskondensat in Ölprodukte wie Benzin oder Kerosin um, die dann teilweise über die Ostsee exportiert werden. Flugbenzin benötigt Russland aber auch zur Führung seines Angriffskriegs. Das Terminal an der Ostsee wurde daher bereits in der Vergangenheit attackiert.

Auch in der Wolga-Region Samara wurde Medienberichten zufolge eine Raffinerie angegriffen. In der Stadt Sysran seien rund 20 Explosionen zu hören gewesen, berichtete das unabhängige Portal Astra. Gouverneur Wjatscheslaw Fedorischtschew bestätigte bei Telegram den Angriff auf ein «Industrieobjekt», machte aber keine genaueren Angaben zum Ziel der Angriffe und den entstandenen Schäden. (sda/dpa)
8:37
Bericht: Ukrainische Kampfdrohne am AKW Kursk abgeschossen
Die russische Luftabwehr hat nach einem Medienbericht eine ukrainische Kampfdrohne in der Nähe des russischen Atomkraftwerks Kursk abgeschossen. Beim Absturz sei die Drohne explodiert und habe einen Hilfstransformator beschädigt, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Das Feuer sei gelöscht. Die Leistung des Blocks 3 des Atomkraftwerks sei halbiert worden – die Strahlungswerte seien normal. Die ukrainische Seite äusserte sich bislang nicht.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte mehrfach vor Schäden an Atomkraftwerken im Ukraine-Krieg gewarnt. IAEA-Chef Rafael Grossi sagte vor rund einem Jahr bei einem Besuch im Atomkraftwerk Kursk, Attacken könnten gefährlich enden. (sda/dpa)

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Wladimir Putin mit Samthandschuhen an.
  • Zuletzt verschärfte Trump aber den Tonfall gegenüber Russland, er kündigte Waffenlieferungen an die Ukraine an und drohte Russlands Partnern mit hohen Zöllen.
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