Auch auf die Frage, ob er garantieren könne, dass der Ukraine nicht am Ende ein Deal aufgezwungen werde, den das Land gar nicht wolle, sagte er: «Das ist letztlich nicht meine Entscheidung.» Der Präsident führe die Verhandlungen und spreche mit beiden Seiten. «Niemand wird alles bekommen, was er will.»
Er selbst könne nur darüber sprechen, was realistisch oder wahrscheinlich sei. Und es sei lediglich Realismus, darauf hinzuweisen, dass die ukrainischen Grenzen nicht wieder auf den Stand von 2014 zurückgesetzt werden können. Das sei kein Zugeständnis an Russland, sondern eine Anerkennung der Realität.
Hegseth hatte am Vortag in Brüssel erstmals öffentlich im Detail dargelegt, wie sich die Trump-Regierung ein Ende von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine vorstellt. «Die Vereinigten Staaten glauben nicht, dass eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine ein realistisches Ergebnis einer Verhandlungslösung ist», sagte er da. Auch die Rückkehr zu den ukrainischen Grenzen vor 2014 sei unrealistisch. Ausserdem seien die Europäer weitgehend allein in der Pflicht, die Ukraine zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern. «Es werden keine US-Truppen in die Ukraine geschickt», betonte Hegseth und schloss einen Nato-Einsatz aus.
Trump hatte kurz darauf verkündet, dass er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert habe – und im Anschluss auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Der US-Präsident stieg also ohne die europäischen Verbündeten in Gespräche mit dem Kremlchef über die Ukraine und ein Ende des Krieges ein. Er plant auch ein baldiges Treffen mit Putin. (sda/dpa)