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Ukraine-Ticker: Selenskyj wütet nach russischem Angriff auf Charkiw

Russen versuchen Einkesselung von Pokrowsk +++ Kreml sagt Flottenparade ab

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Liveticker.
24.07.2025, 13:3527.07.2025, 16:12
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert regelmässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Putin mit Samthandschuhen an.
  • Trump kündigte am Montag Waffenlieferungen an die Ukraine an. Gleichzeitig drohte er Russlands Partnern mit hohen Zöllen.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

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16:08
Ostukraine: Russen versuchen Einkesselung von Pokrowsk
Nach erfolglosen Sturmangriffen direkt auf die ostukrainische Stadt Pokrowsk sind russische Truppen inzwischen zu Einkesselungsversuchen übergegangen. Vor allem aus östlicher Richtung werde versucht, die ukrainischen Stellungen zu durchbrechen und Pokrowsk einzukreisen, berichtete Viktor Trehubow, Sprecher der dortigen Truppen, im ukrainischen Staatsfernsehen. Der Abwehrkampf in diesem Bereich bei Konstantyniwka dauere an.

Ein direkter Sturm auf Pokrowsk mache für das russische Militär angesichts hoher Verluste keinen Sinn, daher der Umfassungsversuch. Pokrowsk ist seit Monaten Dauerbrennpunkt an den Fronten im Osten der Ukraine. Die Stadt liegt im Westen der ostukrainischen Region Donezk an einem strategisch wichtigen Verkehrsknotenpunkt. Sie ist inzwischen fast völlig zerstört. Die Ukraine verteidigt sich seit gut drei Jahren gegen eine Invasion Russlands. Ein zerstörtes Hotel in Pokrowsk. (sda/dpa)
15:29
Kreml: Flottenparade wegen Sicherheitsproblemen abgesagt
Der Kreml hat die Absage der alljährlichen Flottenparade in St. Petersburg zum Tag der Marine mit Sicherheitsproblemen begründet. «Das hängt mit der allgemeinen Lage zusammen, aus Sicherheitserwägungen, das geht über alles», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Präsident Wladimir Putin hatte die Flottenparade 2017 eingeführt.

Im Leningrader Gebiet, das St. Petersburg umgibt, wurden offiziellen Angaben nach am Morgen mehr als zehn Drohnen abgeschossen. Laut dem Gouverneur Alexander Drosdenko wurde im Landkreis Lomonossow eine Frau durch herabfallende Drohnentrümmer leicht verletzt. Der Petersburger Flughafen Pulkowo war am Morgen stundenlang für Starts und Landungen gesperrt.

Das russische Militär hat den Abschuss von landesweit 99 Drohnen gemeldet. Ukrainische Drohnenangriffe auf Russland häufen sich in den letzten Monaten. Sie sind die Antwort auf den ständigen Beschuss ukrainischer Städte und Gemeinden durch das russische Militär im Zuge des von Putin 2022 befohlenen Angriffskriegs gegen das Nachbarland. Der Präsident begründete den Krieg damals unter anderem mit der Notwendigkeit, Russlands Sicherheit zu garantieren. Seither heisst es aus dem Kreml trotz zunehmender Attacken gegen das eigene Hinterland, dass Moskau dabei sei, alle Kriegsziele zu erreichen. (sda/dpa)
19:05
Tote durch russische Angriffe in der Ost- und Südostukraine
In den ukrainischen Gebieten Donezk und Dnipropetrowsk sind mindestens zwei Zivilisten durch russische Angriffe getötet worden. Ein Mann sei durch Artilleriebeschuss im Landkreis Nikopol ums Leben gekommen, teilte der Gouverneur des Gebietes Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit. Zudem seien drei weitere Menschen im Landkreis Synelnykowe durch ferngesteuerte Drohnen verletzt worden.

In der östlichen Region Donezk wurde bei einem Drohnenangriff in der Stadt Kostjantyniwka ein weiterer Zivilist getötet. Das teilte der Militärverwaltungschef der Industriestadt, Serhij Horbunow, auf Facebook mit. Er forderte die verbliebenen Einwohner auf, die Stadt zu verlassen und in sichere Gebiete umzuziehen. Die Frontlinie verläuft nur wenige Kilometer von der Stadtgrenze entfernt.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. (sda/dpa)
16:45
Polen: Tusk warnt vor Konflikt mit Russland schon 2027
Europa und Polen sollten nach Worten des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk schon 2027 für einen möglichen grossen Konflikt mit Russland gewappnet sein. Seine Regierung werde die kommenden zwei Jahre maximal nutzen, um die Lage in Polen zu stabilisieren und Sicherheit zu gewährleisten. Das kündigte Tusk bei einer Bürgerversammlung in der Stadt Pabianice bei Lodz an, wie die Nachrichtenagentur PAP meldete.

Der Regierungschef berief sich dabei auf eine ähnliche Einschätzung des neuen Nato-Oberbefehlshabers Alexus Grynkewich, mit dem er kurz zuvor gesprochen hatte. Demnach könnten Russland und China bis 2027 so weit erstarken, dass sie koordiniert eine Konfrontation mit Nato und USA suchen.

Wann könnte Russland angreifen?

Angesichts von Russlands Krieg gegen die Ukraine kursieren unter westlichen Militärfachleuten verschiedene Einschätzungen, wann sich die Aggression auch gegen weitere Staaten in Europa richten könnte. 2027 ist dabei bislang die kürzeste genannte Frist. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) geht von 2029 aus. Die EU-Staaten rüsten auf und wollen bis 2030 in der Lage sein, einen russischen Angriff abzuwehren.

Auch Russland baut seine Streitkräfte aus. Die Moskauer Führung nennt es allerdings Unsinn, dass Nato-Territorium angegriffen werden solle. Die russische Zeitung «Komsomolskaja Prawda» drehte die Darstellung kürzlich um und unterstellte der Nato, 2027 Russland angreifen zu wollen. (sda/dpa)

8:24
Erneut Verletzte nach russischen Angriffen auf Charkiw
Bei russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen sind in der ostukrainischen Grossstadt Charkiw erneut mehrere Menschen verletzt worden. Das teilte Bürgermeister Ihor Terechow in der Nacht bei Telegram mit. Genauere Angaben machte er zunächst nicht. Bereits am späten Abend hatte Terechow von Schäden an Wohnhäusern, Lagerhallen und Fahrzeugen berichtet.

In den vergangenen Tagen war Charkiw wiederholt unter Beschuss geraten. Dutzende Menschen wurden dabei verletzt. Charkiw ist nur etwa 25 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

In der Stadt Kamjanske im südöstlichen Gebiet Dnipropetrowsk brach unterdessen nach einem Raketenangriff in der Nacht ein Feuer aus, wie Gouverneur Serhij Lysak auf Telegram mitteilte. Auch in der östlichen Stadt Dnipro kam es Medienberichten zufolge zu Explosionen. Details zu Schäden gab es zunächst nicht.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. (sda/dpa)

16:57
Tote durch russische Angriffe in der Südostukraine
In den Gebieten Donezk und Saporischschja sind durch russische Angriffe mindestens drei Zivilisten getötet worden. In den Städten Pokrowsk und Myrnohrad seien zwei Männer russischen Drohnenangriffen zum Opfer gefallen, teilte der Gouverneur der ostukrainischen Region Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Eine Person sei zudem in Pokrowsk verletzt worden.

Fünf weitere Verletzte gab es demnach durch russischen Artilleriebeschuss in den Städten Kostjantyniwka und Druschkiwka. Filaschkin erneuerte seine Aufforderung an die verbliebenen Zivilisten, das umkämpfte Gebiet unverzüglich zu verlassen.

Im angrenzenden Gebiet Saporischschja ist Behördenangaben nach ein Mann ebenfalls durch eine Drohnenattacke getötet worden. Dies sei im Dorf Poltawka im Landkreis Polohy geschehen, schrieb der Gebietsgouverneur Iwan Fedorow bei Telegram. Infolge russischer Artillerieattacken seien im Landkreis Saporischschja im Dorf Wesseljanky und in der weiter südlich gelegenen Stadt Stepnohirsk zwei Menschen verletzt worden. Russische Truppen sollen Medienberichten zufolge bereits am Rand von Stepnohirsk stehen. (sda/dpa)
15:16
Verletzte nach russischem Bombenangriff auf Charkiw
In der ostukrainischen Grossstadt Charkiw sind infolge eines russischen Bombenangriffs mindestens 14 Menschen verletzt worden.

Der Angriff habe einer medizinischen Einrichtung gegolten, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, bei Telegram mit. Vier Überlebende seien aus den Trümmern geborgen worden. Nach zwei weiteren werde gesucht.

Erst am Vortag waren bei Angriffen mit Gleitbomben mehr als 40 Menschen in der Stadt verletzt worden. Charkiw ist nur etwa 25 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. (sda/dpa)
13:54
Tote nach Explosion bei Flussbaggerarbeiten in der Donau
Im ukrainischen Teil des Donaudeltas sind bei Baggerarbeiten im Fluss drei Menschen bei einer Explosion getötet worden. Sieben weitere Menschen seien in ein Spital eingeliefert worden, teilte die Hafenverwaltungsbehörde der Ukraine bei Facebook mit.

Zur Ursache der Explosion wurde nichts mitgeteilt. Die Baggerarbeiten fanden im Flussarm Bystre statt, der zunächst gesperrt wurde. Russische Kampfdrohnen greifen immer wieder auch die Donauhäfen im Süden des osteuropäischen Landes an und werden beim Anflug zum Teil abgeschossen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. (sda/dpa)
13:29
Dutzende Verletzte nach russischen Bombenangriffen auf Charkiw
Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens 33 Menschen verletzt worden. Moskaus Militär habe am Vormittag mit zwei Schlägen mit Gleitbomben das Stadtzentrum attackiert, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram. Demnach schlug eine Bombe neben einem mehrstöckigen Wohngebäude ein, 15 Autos gerieten in Brand. Zuvor hatte Terechow von einem weiteren Treffer auf ein ziviles Unternehmen geschrieben.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf der Plattform X: «Das sind völlig sinnlose Angriffe ohne jeglichen militärischen Zweck.» Russlands einzige Absicht sei, die Aggression und das Töten fortzusetzen. Deswegen brauche die Ukraine Unterstützung bei der Verteidigung, starke Flugabwehrsysteme und eine ausgeweitete Waffenproduktion. Dazu veröffentlichte er Fotos und ein Video, die Zerstörungen und Rettungseinsätze zeigen.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Charkiw ist wegen seiner unmittelbaren Nähe zur russischen Grenze immer wieder Ziel heftiger Angriffe. (pre/sda)
8:09
Mehrere Verletzte nach russischen Angriffen auf Ukraine
Bei erneut massiven russischen Angriffen aus der Luft sind in mehreren Städten der Ukraine mindestens zehn Menschen verletzt worden. In der Grossstadt Tscherkassy nördlich von Kiew habe es sieben Verletzte gegeben, teilte Bürgermeister Anatoli Bondarenko mit. «Darunter ist auch ein Kind», schrieb er auf Telegram. Die Stadt wurde unter anderem mit Raketen beschossen. Die Feuerwehr musste an verschiedenen Orten Brände löschen, die Energieversorgung im Stadtzentrum fiel aus.

In der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde der bekannte Markt Priwos durch die Angriffe in Flammen gesetzt. Schwer getroffen wurde zudem ein neunstöckiges Wohnhaus, wo über mehrere Etagen Wohnungen ausbrannten. Auch ein Einfamilienhaus und eine Tankstelle wurden zerstört. Nach bisherigem Stand wurden laut Behörden drei Menschen in der Stadt verletzt, die Einsatzkräfte suchen aber in den Trümmern noch nach möglichen weiteren Opfern.

In der benachbarten Gebietshauptstadt Mykolajiw sind nach Angaben von Militärgouverneur Witalij Kim durch Drohnenangriffe ebenfalls mehrere Brände ausgebrochen. Bei den Attacken sei vorläufigen Angaben aber nur Sachschaden an Wohn- und Lagerhäusern entstanden. Personen seien nicht zu Schaden gekommen, schrieb er. (pre/sda)
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