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Ukraine-Ticker: Kiew: massive russische Luftangriffe

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Blackout in Belgorod nach ukrainischem Angriff ++ massive russische Luftangriffe

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Liveticker.
28.09.2025, 08:4529.09.2025, 04:14
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21:40
Blackout in Grossstadt Belgorod nach ukrainischem Angriff
Die russische Grossstadt Belgorod erlebt nach einem ukrainischen Angriff erstmals seit Kriegsbeginn laut Berichten in sozialen Netzwerken einen massiven Blackout. In Tausenden Häusern gingen am Abend die Lichter aus, Menschen steckten in Fahrstühlen fest oder sassen zuhause im Dunkeln, wie Augenzeugen in örtlichen sozialen Netzwerken berichteten. Demnach soll eine Rakete in einem Heizkraftwerk eingeschlagen sein. Auf einem Video, das in sozialen Netzwerken verbreitet wurde, waren schwere Explosionen zu sehen und eine Rauchwolke.

Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow sprach in einem Video bei Telegram von «bedeutsamen» Stromausfällen in der Stadt. Es gebe weiter Luftalarm, die Menschen sollten sich in Kellern in Sicherheit bringen, sagte er vor einem noch beleuchteten Gebäude. Gladkow sprach auch von zwei Verletzten. In Kliniken arbeiteten Notstromaggregate, hiess es. Auf zunächst nicht überprüfbaren Videos waren auch dunkle Strassen zu sehen, auf denen fahrende Autos die einzige Lichtquelle waren.

Die Ukraine greift die Gebietshauptstadt Belgorod mit ihren mehr als 300.000 Einwohnern und die gleichnamige Region immer wieder vor allem mit Drohnen an – als Teil ihres Abwehrkampfes gegen den russischen Angriffskrieg. Damit soll die russische Militärlogistik zerstört werden.

Die Schäden und Opferzahlen auf ukrainischer Seite durch Moskaus Invasion sind um ein Vielfaches grösser als auf russischer Seite bei den Gegenangriffen Kiews. Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. (sda/dpa)
10:52
Selenskyj: Russland terrorisiert gewöhnliche Städte
In der Ukraine sind durch russische Angriffe mit Drohnen und Raketen nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens vier Menschen getötet und 40 verletzt worden. «Bestialische Schläge, bewusster und zielgerichteter Terror gegen gewöhnliche Städte - fast 500 Kampfdrohnen und über 40 Raketen, darunter (die Hyperschallrakete) Kinschal», schrieb der Staatschef in sozialen Netzwerken. Der Angriff dauerte demnach gut zwölf Stunden.

Hauptziel waren Selenskyj zufolge die Hauptstadt Kiew und das Umland, dazu die Gebiete Saporischschja, Chmelnyzkyj, Sumy, Mykolajiw, Tschernihiw und Odessa. «Infolge des Beschusses wurde in der Hauptstadt das Gebäude des Instituts für Kardiologie beschädigt», teilte er mit.

Russland setzte mit dem Angriff laut Selenskyj nach der Woche der UN-Generalversammlung ein klares Zeichen. »Moskau will weiter kämpfen und töten und verdient nur den härtesten Druck der Welt", schrieb der Präsident. Er rief dazu auf, jegliche Importe aus Russland einzustellen und kündigte ukrainische Gegenschläge an, um Moskau zur Diplomatie zu zwingen.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. (sda/dpa)

8:30
Kiew: Erneut massive russische Luftangriffe auf die Ukraine
Russlands Militär hat die ukrainische Hauptstadt Kiew in der Nacht ukrainischen Angaben zufolge erneut massiv angegriffen. Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, sprach am frühen Morgen auf der Plattform Telegram von andauernden massiven Raketen- und Drohnenangriffen auf mehrere Bezirke der Hauptstadt, bei denen mindestens fünf Menschen verletzt worden seien. Ein fünfstöckiges Wohnhaus sei in Teilen zerstört worden, auch andere Gebäude und Autos seien durch herabfallende Trümmer von Drohnen in Brand geraten.

Das Nachrichtenportal «The Kyiv Independent» berichtete unter Verweis auf Behördenvertreter, Russland habe mit einem massiven Raketen- und Drohnenangriff auch andere ukrainische Städte ins Visier genommen. Aus Kiew, Saporischschja und Chmelnyzkyj seien Explosionen gemeldet worden. In Saporischschja habe der Angriff eine Schule beschädigt und einen Brand in einem Hochhaus verursacht, berichtete das Portal unter Berufung auf den regionalen Gouverneur, Iwan Fedorow. Vier Menschen in der Stadt seien verletzt worden. (sda/dpa)
21:06
Polen verschärft Aufenthaltsrecht für Ukrainer
Polen hat mit der Unterschrift von Präsident Karol Nawrocki die Aufenthaltsbedingungen für Hunderttausende ukrainische Kriegsflüchtlinge im Land verschärft. Nawrockis Kanzleichef Zbigniew Bogucki teilte in Warschau mit, der Staatschef habe das entsprechende Gesetz kurz vor Fristablauf am 1. Oktober unterzeichnet, wie die Nachrichtenagentur PAP meldete.

Neu ist unter anderem, dass Ukrainer Sozialleistungen wie Kindergeld nur noch dann bekommen, wenn sie in Polen arbeiten und Steuern zahlen. Über das Gesetz hatte es Streit zwischen der liberalen polnischen Regierung und dem neuen rechtskonservativen Präsidenten gegeben. Ein erster Entwurf war an Nawrockis Veto gescheitert. Im Punkt Kindergeld gab die Regierung nach.

Es ging um die Verlängerung eines Sondergesetzes, verabschiedet 2022 kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges, das auch die Vergabe von Arbeitsvisa und andere Fragen für die Kriegsflüchtlinge regelte. Wäre der Streit weitergegangen, wäre am 1. Oktober die Rechtsgrundlage für die Arbeit der Ukrainer entfallen. Polen ist einer der wichtigsten Unterstützer des angegriffenen Landes. (sda/dpa)

19:43
Russlandfreundliche Partei von Wahl in Moldau ausgeschlossen
Kurz vor der richtungsweisenden Parlamentswahl in der Republik Moldau ist dem russlandorientierten Bündnis Patriotischer Block ein schwerer Schlag zugefügt worden. Die Wahlkommission schloss die diesem Bündnis angehörende Partei Herz Moldaus von der Abstimmung aus. Der Partei werden Medienberichten zufolge Verstösse bei der Finanzierung vorgeworfen. Das Bündnis hat nun eine Frist von 24 Stunden, um seine Liste anzupassen.

In der kleinen Republik Moldau zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Umfragen liessen zuletzt erwarten, dass die Partei der proeuropäischen Präsidentin Maia Sandus Aktion und Solidarität (PAS) bei der Wahl wieder stärkste Kraft werden könnte, aber nicht mehr alleine regieren kann. Dem russlandorientierten Bündnis wurden Chancen auf ein gutes Wahlergebnis eingeräumt.

Die zentrale Wahlkommission in Chisinau berief sich bei der Entscheidung zum Ausschluss der Partei Herz Moldaus auf das Urteil eines Berufungsgerichts, die Tätigkeit der Partei für ein Jahr einzuschränken. Daraus folge ein Teilnahmeverbot an Wahlen, hiess es in der Mitteilung. Auch als Mitglied des Patriotischen Blocks könne Herz Moldaus damit nicht antreten. Alle von der Partei benannten Kandidaten auf der Liste des Wahlblocks müssen demnach ausgeschlossen werden. (sda/dpa)
18:32
Kreml kritisiert Abschussdrohungen der Nato
Der Kreml hat die von der Nato zur Schau gestellte Bereitschaft kritisiert, bei einer Luftraumverletzung gegebenenfalls russische Flugzeuge abzuschiessen. Die Stimmung in Europa heize sich von selbst immer mehr auf, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im russischen Staatsfernsehen. «Erklärungen, dass man russische Flugzeuge abschiessen müsse, sind zumindest leichtsinnig, verantwortungslos und natürlich wegen ihrer Folgen gefährlich», sagte er.

Einmal mehr wies er die Vorwürfe zurück, dass Russland den estnischen Luftraum verletzt habe. Dafür gebe es überhaupt keine Beweise, sagte er. Er warf seinerseits dem Westen Eskalation vor. (sda/dpa)

17:02
Drohnen über Deutschland lösen Spionageverdacht aus
Über Schleswig-Holstein wurden in der Nacht auf Freitag mehrere Drohnen gesichtet, wie das Newsportal NDR berichtet. Die Vorkommnisse würden derzeit durch das Innenministerium ausgewertet. Es bestehe der Verdacht einer Spionage. Die Landespolizei verstärke zudem die Drohnenabwehr.

Noch ist nicht bekannt, wie viele Drohnen wo gesehen wurden. Auch woher sie kamen, ist unklar. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack erklärt gegenüber dem Portal, dass alle Stellen sehr wachsam seien. Es ist nicht der erste Zwischenfall mit Drohnen in Schleswig-Holstein. «Die norddeutschen Länder müssen gemeinsam mit dem Bund und gegebenenfalls auch in Abstimmung mit unseren dänischen Nachbarn schnellstmöglich in der Lage sein, wirkungsvoll auf solche Ereignisse zu reagieren», sagt auch Niclas Dürbrook, Sprecher der SPD-Fraktion für innere Sicherheit. (vro)

10:47
Nato reagiert auf russische Kampfjets über der Ostsee
Die Nato hat wegen russischer Kampfjets über der Ostsee erneut ihre Abfangjäger alarmiert.

Ungarische Kampfjets seien aufgestiegen, um eine Formation von fünf Militärflugzeugen nahe dem Nato-Luftraum vor der Küste Lettlands zu identifizieren und zu begleiten, teilte das zuständige Nato-Kommando mit. Dabei habe es sich um drei Maschinen vom Typ MiG-31, eine Suchoi Su-30 und eine Suchoi Su-35 gehandelt, die sich nicht an internationale Flugsicherheitsvorschriften gehalten hätten.

Lettlands Verteidigungsminister Andris Spruds sagte zu dem Vorfall, das Abfangen der russischen Kampfflugzeuge zeige, dass die Nato verstärkte Massnahmen ergriffen habe und dies noch aktiver tun werde. Luftraumverletzungen durch Russland hatten zuletzt für Unruhe unter den Verbündeten gesorgt. (sda/dpa)
7:43
Atombehörde: Drohnen gefährden Sicherheit von AKW in Ukraine
Erneut ist die Sicherheit eines Atomkraftwerks in der Ukraine nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) durch zahlreiche Drohnen gefährdet worden. «Wieder einmal fliegen Drohnen viel zu nah an Kernkraftwerken vorbei und gefährden damit die nukleare Sicherheit», sagte IAEA-Chef Rafael Grossi einer Mitteilung zufolge. Ungefähr 800 Meter vom Kernkraftwerk Südukraine im Gebiet Mykolajiw entfernt sei in der Nacht eine Drohne abgefangen worden und explodiert, teilte die IAEA mit.

22 unbemannte Flugobjekte seien beobachtet worden, einige in einer Entfernung von nur einem halben Kilometer von der Anlage. Schäden am Kernkraftwerk selbst gab es demnach nicht.

Es ist nicht der erste Vorfall bei einem AKW in dieser Woche in der Ukraine. Das seit 2022 von russischen Truppen besetzte Kernkraftwerk Saporischschja ist infolge von Beschuss schon seit mehreren Tagen ohne externe Stromversorgung. Moskau und Kiew werfen sich immer wieder gegenseitigen Beschuss der Anlage vor.

Die IAEA spielt seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine vor mehr als dreieinhalb Jahren eine zentrale Rolle beim Schutz und der Überwachung des Zustands und der Sicherheit der ukrainischen Kernkraftwerke. Im grössten AKW Europas in Saporischschja ist dauerhaft ein IAEA-Team vor Ort. (sda/dpa)

21:45
Lawrow wirft Nato und EU Beteiligung am Ukraine-Krieg vor
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat erneut den Westen für den von Russland begonnenen Krieg in der Ukraine verantwortlich gemacht. Er erhob dabei den Vorwurf, Nato und EU hätten Moskau durch die Ukraine einen «richtigen Krieg» erklärt.

Die Nicht-Einhaltung der UN-Charta führe zur Zunahme von Instabilität weltweit und vervielfache regionale Konflikte, sagte Lawrow am Rande der UN-Generalversammlung in New York. «Ein anschauliches Beispiel dafür ist die vom kollektiven Westen provozierte Krise in der Ukraine, mit deren Händen die Nato und die Europäische Union meinem Land einen richtigen Krieg erklären wollen und schon erklärt haben und sich direkt daran beteiligen», führte er demnach aus. Solche Vorwürfe gab es schon wiederholt aus Moskau. (sda/dpa)

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Wladimir Putin mit Samthandschuhen an.
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Nach Auszählung von mehr als 98 Prozent aller Stimmzettel gewann die PAS mit 49,6 Prozent der Stimmen die parlamentarische Mehrheit. Der russlandfreundliche Patriotische Block des früheren Staatschefs Igor Dodon kam auf 24,5 Prozent, wie die zentrale Wahlkommission in der Nacht zum Montag auf ihrer Internetseite mitteilte.
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