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Ukraine-Ticker: Ukraine hat Gebiete zurückerobert

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Ukraine hat Gebiete zurückerobert +++ Selenskyj: Putin stellt Welt auf Probe

Die aktuellsten Nachrichten zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Liveticker.
08.09.2025, 14:3708.09.2025, 14:37
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13:47
Oberbefehlshaber: Ukrainische Armee hat Boden gutgemacht
Die ukrainische Armee hat nach Angaben ihres Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj die russische Sommeroffensive aufgehalten und sogar kleine Geländegewinne erzielt. «Wir haben uns hauptsächlich darauf konzentriert, den Feind aufzuhalten und ihm möglichst grosse Verluste zuzufügen», teilte der General auf Facebook mit.

Es sei gelungen, die Lage an gefährdeten Frontabschnitten wie Lyman, Dobropillja und Pokrowsk zu stabilisieren. Durch eine «aktive Verteidigungstaktik» seien im August mehrere Orte und insgesamt 58 Quadratkilometer Land zurückerobert worden, schrieb Syrskyj.



Ukrainische Armee will Dorf zurückerobert haben

Als jüngste Rückeroberung nannte der Generalstab in Kiew das Dorf Saritschne bei Lyman im Gebiet Donezk. Auch ukrainische Militärblogs sehen den Ort in der Hand der Kiewer Truppen. Der Ort ist strategisch wichtig, weil er am Westufer des Flusses Scherebez liegt, der den Vormarsch der Russen in dem Gebiet bremst. Der Blog Deepstate bescheinigte den ukrainischen Soldaten zudem, einen russischen Vorstoss bei Dobropillja weitgehend zunichtegemacht zu haben.

Ausländische Militärbeobachter wie das Institut für Kriegsstudien (ISW) in den USA verzeichnen ebenfalls, dass die russische Armee trotz Übermacht in diesem Sommer keinen grossen Durchbruch erzielen konnte. Nach Angaben der ukrainischen Militärführung hat Russland aber starke Kräfte im Raum Pokrowsk zusammengezogen. Dort wird eine weitere Offensive erwartet.

Vorstösse durch Lücken in der ukrainischen Verteidigung

Taktik der Russen in diesem Sommer sei es gewesen, mit kleinen Stosstrupps durch Lücken in der ukrainischen Verteidigung vorzudringen, schrieb Syrskyj. Damit bestätigen sich Berichte, wonach den ukrainischen Bodentruppen vielerorts Soldaten fehlen, um ihre vorderste Verteidigungslinie zu besetzen. Ihrerseits beobachten ukrainische Militärexperten, dass die russische Armee gehäuft mit Deserteuren zu kämpfen hat. (sda/dpa)
11:50
Russischer Drohnenangriff beschädigt Heizkraftwerk bei Kiew
Ein Heizkraftwerk bei Kiew ist nach Behördenangaben durch einen russischen Drohnenangriff beschädigt worden. «Der Feind weiss genau, dass er zivile Infrastruktur beschiesst», teilte das Energieministerium in Kiew mit. Den genauen Ort benannte es nicht.

Nach Angaben ukrainischer Telegramkanäle handelt es sich um das Kraftwerk Trypillja südlich der Hauptstadt, das schon mehrfach angegriffen und beschädigt worden ist.

Später teilte das Ministerium mit, die Stromverteilung im Netz sei ausgeglichen. Abschaltungen seien nicht notwendig. Allerdings ist nach Angaben der Kiewer Militärverwaltung die Gasversorgung von Orten in Nähe des Kraftwerks für einige Tage unterbrochen.

Zwei Tote im Osten durch Drohnenangriffe

Durch die nächtlichen Drohnenangriffe wurden ausserdem zwei Menschen in einem Dorf bei Kramatorsk in der Ostukraine getötet, wie die dortige Staatsanwaltschaft mitteilte. Die ukrainische Luftwaffe zählte 142 russische Drohnen, von denen 112 ausgeschaltet worden seien. Damit fiel der Angriff weniger schwer aus als in der Nacht auf Sonntag, als die russische Armee eine Rekordzahl von mehr als 800 Drohnen eingesetzt hatte. (sda/dpa)
22:04
Selenskyj: Putin stellt die Welt auf die Probe
Nach neuen, intensiven russischen Angriffen aus der Luft hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Weltgemeinschaft zu Reaktionen aufgefordert. «Das ist ein klares Zeichen, dass Putin die Welt auf die Probe stellt, ob sie das akzeptiert und ob sie sich damit abfindet», sagte der Staatschef in seiner abendlichen Videobotschaft. Russland versuche der Ukraine Schmerzen zuzufügen und immer dreistere Schläge zu verüben.

Dem müsse mit «Sanktionen gegen Russland, gegen mit Russland verbundene Personen und starken Zöllen und anderen Handelseinschränkungen für Russland» begegnet werden, sagte er weiter. «Ihre Verluste müssen spürbar sein», unterstrich der Präsident. (sda/dpa)
17:18
Ukraine greift Pipeline-Infrastruktur und Raffinerie in Russland an
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben eine Pipeline-Anlage und eine Raffinerie in Russland angegriffen und damit seine Schläge gegen russische Ölinfrastruktur fortgesetzt. Nach einer Mitteilung des Generalstabs wurde ein Objekt in der russischen Region Brjansk ins Visier genommen, das zu einer Pipeline gehört. Die Anlage sei von strategischer Bedeutung für die Versorgung der russischen Armee mit Erdölprodukten. Es seien zahlreiche Treffer und anschliessend Feuer registriert worden, hiess es weiter. Eine Bestätigung von russischer Seite gab es zunächst nicht. (sda/dpa)
8:59
Schwerster Drohnenangriff gegen Ukraine seit Kriegsbeginn
Russland hat die Ukraine in der Nacht laut Angaben aus Kiew mit einer Rekordzahl an Drohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Moskau 805 Krampfdrohnen, neun Marschflugkörper vom Typ Iskander-K und vier ballistische Raketen vom Typ Iskander-M ein. Davon seien 4 Marschflugkörper und 747 Drohnen abgewehrt worden. Allein in der Hauptstadt Kiew wurden nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes zwei Menschen getötet und 18 weitere verletzt.

Regierungschefin: Erstmals Regierungsgebäude getroffen

«Zum ersten Mal wurde durch einen feindlichen Angriff das Regierungsgebäude, das Dach und die oberen Stockwerke beschädigt», schrieb Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko bei Telegram und veröffentlichte Fotos dazu. Die Löscharbeiten laufen demnach. Gebäude würden wieder aufgebaut, verlorene Leben könnten nicht zurückgeholt werden. Die Welt müsse auf die Zerstörungen reagieren, der Sanktionsdruck müsse erhöht werden, vor allem gegen russisches Öl und Gas, forderte sie. (sda/dpa)


Über dem Regierungsgebäude in Kiew steigt Rauch auf.
19:17
Kiew sieht neue russische Taktik bei Pokrowsk
Nach monatelangen schwere Kämpfen um die Stadt Pokrowsk im Südosten der Ukraine hat die russische Armee nach Erkenntnissen der ukrainischen Streitkräfte ihre Taktik geändert. Eine vor kurzem in das Gebiet verlegte Einheit russischer Marineinfanterie versuche nunmehr, in kleinen Gruppen so tief wie möglich in die Stadt einzudringen, teilte die für das Gebiet zuständige ukrainische Luftlande-Einheit mit. Deren vorrangiges Ziel sei, sich den Positionen der ukrainischen Artillerie und Drohnenkontrolleure zu nähern.

Daneben versuchten die russischen Truppen, die ukrainischen Verteidigungslinien aufzusplittern und sich in neuen Stellungen festzusetzen. Mit dem verstärkten Einsatz von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen versuche das russische Militär zudem, die Stadt Pokrowsk und ihre Verteidiger vollständig einzukesseln. «Nach vorliegenden Informationen plant Russland, seine Truppen in der Region Donezk für einen sogenannten »Entscheidungsdurchbruch« einzusetzen», heisst es in der auf Facebook veröffentlichten Mitteilung.

Es gibt keine aktuelle, unabhängige Einschätzung der tatsächlichen Lage bei Pokrowsk. Zuletzt hiess es vom Institut für Kriegsstudien in Washington (ISW) am Freitag, Russland rücke bei Pokrowsk vor und russische Soldaten hätten auch in der Nähe von Pokrowsk selbst angegriffen.

Die russische Armee versucht bereits seit Monaten, den Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk zu erobern. Im Verlauf der für beide Seiten verlustreichen Kämpfe ist die Stadt bereits weitgehend zerstört worden. (sda/dpa)
14:39
Gouverneur: Tote nach Drohnenangriffen in russischem Grenzgebiet
Bei ukrainischen Drohnenangriffen im Grenzgebiet Belgorod sind nach russischen Angaben drei Menschen getötet worden. Der Gouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Gladkow, schrieb bei Telegram von Angriffen an vier verschiedenen Orten, nicht weit von der Grenze zur Ukraine entfernt. Demnach kamen die Fahrer eines Busses und eines Kleintransporters sowie ein weiterer Mann bei verschiedenen Attacken ums Leben. Zwei weitere Menschen seien ausserdem verletzt worden.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie auch Ziele in Russland an, dabei gibt es immer wieder Tote und Verletzte. Die Opfer und Schäden stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskriegs auf ukrainischer Seite.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete am Samstag auf der Plattform X von rund 2.200 russischen Angriffen seit Monatsbeginn. Moskau habe seit Anfang September mehr als 1.300 Angriffsdrohnen, fast 900 Gleitbomben und bis zu 50 Raketen und Marschflugkörper eingesetzt. Auch in der vergangenen Woche sei wieder zivile Infrastruktur getroffen worden.

Russland ziehe den Krieg in die Länge und versuche, Diplomatie zu einer offenen Farce zu machen, schrieb er. Der Sanktionsdruck müsse verstärkt und Waffenlieferungen an die Ukraine erhöht werden, und es müsse sichergestellt werden, dass solche Invasionen in Zukunft nicht wiederholt werden könnten. (sda/dpa)
9:47
Selenskyj über Treffen mit Putin: Er kann nach Kiew kommen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Moskau als Ort für ein mögliches Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin erneut abgelehnt. «Er kann nach Kiew kommen», sagte Selenskyj in einem Interview des US-Senders ABC News mit Blick auf die Position des russischen Präsidenten, der ein solches Treffen nur in seiner Hauptstadt akzeptieren will. Er selbst könne nicht nach Moskau reisen, wenn sein Land jeden Tag angegriffen werde.

Selenskyj hatte immer wieder ein Treffen mit Putin gefordert, um direkt über einen Waffenstillstand im seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verhandeln. Nach ukrainischen Angaben haben sich mindestens sieben Länder als Austragungsort für einen solchen Gipfel angeboten. Darunter seien neben der Türkei auch drei Golfstaaten, die in dem Konflikt als neutral gelten.

Der Kremlchef hatte am Mittwoch gesagt, Selenskyj könne nach Moskau kommen, wenn es die Aussicht auf ein gutes Ergebnis gebe.
Gespräche in der russischen Hauptstadt würden die Verhandlungsposition des Kremls, der sich an der Front weiter im Vorteil sieht, durch den Heimvorteil weiter stärken. Auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok bezweifelte Putin am Freitag zudem erneut den Sinn solcher Gespräche grundsätzlich, indem er Selenskyj abermals die Legitimität absprach.

Selenskyj lehnte die russische Hauptstadt bereits am Donnerstag als Verhandlungsort ab. «Wenn du willst, dass kein Treffen stattfindet, dann lädst du mich nach Moskau ein», sagte er. (sda/dpa)
10:18
Putin will sich nicht im Ausland mit Selenskyj treffen
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Forderung nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj an einem Verhandlungsort im Ausland zurückgewiesen. Wenn sich Selenskyj mit ihm treffen wolle, aber gleichzeitig von ihm fordere, dafür irgendwohin zu reisen, dann sei das zu viel verlangt, sagte Putin auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. «Der beste Ort dafür (für ein Treffen) ist die Hauptstadt der Russischen Föderation, die Heldenstadt Moskau», sagte er.

Selenskyj hatte zuvor ein Treffen in Moskau abgelehnt. Nach ukrainischen Angaben gibt es sieben Länder, die bereit sind, einen Gipfel auszutragen. Putin beharrte in Wladiwostok auf dem von ihm bereits bei seinem Besuch in China vorgeschlagenen Verhandlungsort Moskau. Die Sicherheit der Gäste werde zu 100 Prozent gewährleistet, sagte er. Gespräche in Moskau würden die Verhandlungsposition des Kremls, der sich an der Front weiter im Vorteil sieht, durch den Heimvorteil weiter stärken.

Zugleich bezweifelte Putin erneut den Sinn solcher Gespräche zwischen ihm und Selenskyj grundsätzlich, indem er einmal mehr die Legitimität des ukrainischen Präsidenten infrage stellte. Seine Amtszeit lief im Vorjahr offiziell aus, verlängert sich aber wegen des Kriegsrechts. (sda/dpa)

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident Wladimir Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland regelmässig kleine Geländegewinne verbuchen kann.
  • Die russische Armee bombardiert unnachlässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine wehrt sich ihrerseits mit Drohnenangriffen auf die russische Kriegsinfrastruktur und die Waffenproduktion.
  • Bemühungen um einen Waffenstillstand tragen bisher keine Früchte. Kritiker werfen US-Präsident Trump vor, er fasse Wladimir Putin mit Samthandschuhen an.
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