International
Liveticker

Ukraine-Ticker: Zwei Nordkoreaner gefangen genommen

A man rides on a bike in front of the mail office which was destroyed by a Russian airstrike in Kurakhove, Donetsk region, Ukraine, on Nov. 7, 2024. (AP Photo/Anton Shtuka)
Von der Stadt Kurachowe, die Russland kürzlich erobert hat, ist nicht mehr viel übrig.Bild: keystone
Liveticker

Nordkoreanische Gefangene sprechen über Zustand der Armee +++ Drohnen treffen Russland

Die aktuellsten News zum Ukraine-Krieg im Liveticker.
11.01.2025, 14:5613.01.2025, 01:37
Mehr «International»

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Februar 2022 befahl der russische Präsident, Wladimir Putin, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zunächst wurde das gesamte Staatsgebiet des Nachbarlandes angegriffen, mittlerweile konzentrieren sich die Kampfhandlungen auf den Osten, wo Russland zuletzt regelmässige kleinere Geländegewinne verbuchen konnte.
  • Die russische Armee bombardiert regelmässig alle grösseren Städte der Ukraine aus der Luft. Dabei steht meist die Energieinfrastruktur im Fokus der Angriffe. Auch Wohnhäuser werden immer wieder getroffen.
  • Die Ukraine ihrerseits drang mit regulären Bodentruppen nach Russland vor, in die Region Kursk, wo sich die Einheiten festsetzen konnten. Russland versucht dort aktuell mit der Unterstützung von nordkoreanischen Soldaten zurückschlagen.
  • US-Präsident Joe Biden erlaubte der Ukraine Ende November 2024, mit Langstreckenwaffen auch Ziele auf russischem Territorium anzugreifen. Vorerst beschränkt sich die Erlaubnis auf die russische Region Kursk.

Die neuesten Entwicklungen im Liveticker

Schicke uns deinen Input
avatar
21:00
Selenskyj erwartet mehr nordkoreanische Gefangene
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet mit Fortdauer der Kämpfe in der Region Kursk mit weiteren nordkoreanischen Kriegsgefangenen. «Es ist nur eine Frage der Zeit, wann unsere Soldaten andere (Nordkoreaner) gefangen nehmen», schrieb er auf der Plattform X. «Es soll in der Welt keinen Zweifel mehr daran geben, dass die russische Armee auf militärische Hilfe Nordkoreas angewiesen ist.» Kremlchef Wladimir Putin habe vor drei Jahren versucht, die Geschichte neu zu schreiben, «aber jetzt kann er nicht ohne militärische Hilfe aus Pjöngjang auskommen».

Zu seinem Post fügte Selenskyj eine kurze Videosequenz der beiden verwundeten, mutmasslichen Gefangenen hinzu. Beide Männer werden einer auf mehreren Sprachen geführten Befragung unterzogen.

Kiew sei bereit, die Gefangenen an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu übergeben, falls dieser die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener durch Russland organisiere. Allerdings, so Selenskyj weiter, gebe es auch andere Optionen für nordkoreanische Soldaten, sollten diese nicht zurückkehren wollen. (sda/dpa)
18:51
Stromausfall in Cherson nach russischem Angriff
In der südukrainischen Hafenstadt Cherson ist nach einem russischen Artillerieüberfall die Versorgung mit Strom und Fernwärme komplett ausgefallen. Knapp 23.000 Haushalte seien ohne Strom, teilte der regionale Militärverwalter Roman Mrotschko auf Telegram mit. Reparaturtrupps seien bereits in Marsch gesetzt worden, um die Schäden so schnell wie möglich zu beheben.

Das russische Militär greift immer wieder die energetische Infrastruktur der Ukraine an. Mit dem wiederholten Ausfall von Strom und Fernwärme mitten im Winter soll die ukrainische Bevölkerung unter Druck gesetzt werden. (sda/dpa)
17:45
Kiew: Luftangriff trifft ein russisches Hauptquartier
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung eine russische Befehlsstelle in den besetzten Gebieten im Osten des Landes zerstört. Wie der Generalstab in Kiew auf Facebook mitteilte, wurde nach entsprechender Aufklärung ein Luftangriff gegen den Stab der russischen Gardeeinheit südöstlich von Pokrowsk am Rande des Donbass durchgeführt. «Treffer», schrieb die Generalität in Kiew zum Ergebnis des Angriffs. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Beide Kriegsparteien nehmen wiederholt gegnerische Kommandozentralen gezielt unter Beschuss, wenn dazu die nötigen Koordinaten vorliegen - etwa durch Funkaufklärung oder durch Spähtrupps im feindlichen Hinterland. (sda/dpa)
13:33
Nordkoreanische Gefangene sprechen über Zustand der Armee
Südkoreas Nachrichtendienst NIS hat ukrainische Berichte über zwei nordkoreanische Kriegsgefangene bestätigt. Wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, soll einer der gefangenen Soldaten während seines Verhörs angegeben haben, dass er nicht gewusst habe, in ein Kriegsgebiet entsandt zu werden. Er habe angenommen, es handele sich bei seiner Entsendung lediglich um einen Ausbildungseinsatz. Erst bei der Ankunft habe er festgestellt, dass er in einen Kampfeinsatz geschickt worden sei. Er habe zudem berichtet, dass er im November angekommen sei und eine militärische Ausbildung durch russische Streitkräfte erhalten habe.

Ebenfalls habe der Soldat ausgesagt, dass die auf russischer Seite kämpfenden nordkoreanischen Streitkräfte «erhebliche Verluste» erlitten hätten. Der NIS kooperiert eng mit dem ukrainischen Geheimdienst, seit Nordkorea Soldaten nach Russland schickt.

12'000 Nordkoreaner nach Russland entsandt

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mitgeteilt, dass seine Streitkräfte im russischen Gebiet Kursk zwei nordkoreanische Soldaten als Kriegsgefangene genommen hätten. Die Männer hätten trotz Verletzungen überlebt und seien nach Kiew gebracht worden, wo der ukrainische Geheimdienst sie verhöre. Selenskyj kündigte an, dass auch die Presse Zugang zu den Gefangenen erhalten werde. «Die Welt muss die Wahrheit erfahren, was geschieht.»

Es war nicht der erste Bericht Selenskyjs über gefangene Nordkoreaner. Die ersten Kriegsgefangenen waren aber seinen Angaben nach an ihren Verletzungen gestorben. Schätzungen zufolge hat das abgeschottete kommunistische Nordkorea 12'000 Soldaten nach Russland entsandt. Moskau verstärkt mit Nordkoreanern unter anderem seine Einheiten bei der Gegenattacke im Gebiet Kursk, um ukrainische Truppen aus Russland zu vertreiben. Nach Einschätzungen der Ukraine wie der USA erleiden die Nordkoreaner dort hohe Verluste.

Kriegsgefangene dürfen dem humanitären Völkerrecht zufolge nicht öffentlich zur Schau gestellt werden. Berichte über Kriegsgefangene sind nach Angaben des Roten Kreuzes nicht verboten; es sollte aber vermieden werden, dass sie identifiziert werden können. (sda/dpa)
14:52
Selenskyj: Zwei Nordkoreaner gefangen genommen
Zwei nordkoreanische Soldaten sind dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge im russischen Gebiet Kursk als Kriegsgefangene genommen worden. Das teilte Selenskyj in sozialen Netzwerken mit. Die Männer hätten trotz Verletzungen überlebt und seien nach Kiew gebracht worden, wo der ukrainische Geheimdienst sie verhöre.

Selenskyj fügte seinen Posts Fotos bei, die angeblich die Gefangenen zeigen. Überprüfbar waren seine Angaben nicht. Es sei schwierig, nordkoreanische Soldaten lebend gefangen zu nehmen, schrieb er. Das russische wie das nordkoreanische Militär töte verletzte Nordkoreaner eher, als dass sie in Kriegsgefangenschaft gerieten, behauptete der Staatschef.

Gezeigt wurde auch ein russischer Wehrpass, wonach einem der Nordkoreaner ein Geburtsort in der russischen Teilrepublik Tuwa in Sibirien zugeschrieben wurde. «Russland gibt den Koreanern diese Dokumente, aber sie täuschen niemanden», kommentierte Selenskyj in einem Video. «Russland selbst tut alles für eine Verlängerung und Erweiterung des Krieges und wird sich dafür verantworten.»

Kriegsgefangene dürfen dem humanitären Völkerrecht zufolge nicht öffentlich zur Schau gestellt werden (Art. 13 des Genfer Abkommens
über die Behandlung der Kriegsgefangenen von 1949). Berichte über Kriegsgefangene sind nach Angaben des Roten Kreuzes nicht verboten; es sollte aber vermieden werden, dass sie identifiziert werden können. (sda/dpa/cpf)
10:41
Drohnen treffen Häuser in russischer Kleinstadt – Verletzte
Bei einem Drohnenangriff in der westrussischen Kleinstadt Kotowsk in der Region Tambow sind zwei Mehrfamilienhäuser getroffen und dabei mehrere Menschen verletzt worden. Die Menschen hätten Verletzungen durch Glassplitter erlitten und würden behandelt, teilte der stellvertretende Gouverneur der Region, Jewgenij Perwyschow, auf seinem Telegram-Kanal mit. «Es gibt keine Brände, die Gebäude sind geringfügig beschädigt», schrieb er weiter. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, es habe sich um ukrainische Drohnen gehandelt.

Auch in anderen Teilen des Landes meldeten die Behörden nach Berichten der Agentur in der Nacht zum Samstag Drohnenbeschuss von ukrainischer Seite.

Im russischen Angriffskrieg gegen das Nachbarland greifen sich beide Seiten fast täglich gegenseitig mit Drohnen an. Die Folgen der ukrainischen Angriffe stehen dabei aber in keinem Verhältnis zu den von Russland verursachten Schäden und Opfern im Nachbarland. (dab/sda/dpa)
20:30
Tote und Verletzte durch Beschuss im Gebiet Cherson
Im südukrainischen Gebiet Cherson hat es bei gegenseitigem Beschuss auf beiden Seiten Tote gegeben. Durch russischen Beschuss seien mindestens zwei Zivilisten getötet worden, weitere 14 wurden verletzt, teilte die Gebietsstaatsanwaltschaft bei Telegram mit. Der Grossteil davon in der Gebietshauptstadt Cherson. Von russischer Seite seien Artillerie, Bomben und Drohnen eingesetzt worden.

Auch auf der gegenüberliegenden Seite des die Frontlinie bildenden Flusses Dnipro hat es nach Angaben der örtlichen Behörden Opfer gegeben. Der von Moskau eingesetzte Gebietschef, Wladimir Saldo, schrieb bei Telegram von mindestens zwei Toten. Weitere sechs seien verletzt worden. Die ukrainische Armee soll dabei Raketen mit Streumunition eingesetzt haben. (sda/dpa)
14:31
Selenskyj bittet um Geld für ukrainische Drohnenproduktion
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Partnerländer zur Unterstützung der Kampfdrohnenproduktion in seinem Land aufgerufen. Der Einsatz von Drohnen habe die Kriegsführung verändert, sagte er bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe im deutschen US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein (Rheinland-Pfalz). Die Ukraine baue ihre Drohnenfähigkeiten rasch aus, dies helfe bei der Abwehr des russischen Angriffs. «Bitte investieren Sie in diese Stärke der Ukraine!», sagte Selenskyj.

Ausserdem bat er im Kreis der etwa 50 Unterstützerländer um mehr Flugabwehrwaffen - gerade mit Blick auf verheerende russische Luftangriffe wie zuletzt in Saporischschja mit 13 Toten. Die Verbündeten müssten auch mit stärkeren Sanktionen gegen den russischen Energiesektor den Kreml von seinen Einkünften abschneiden, sagte Selenskyj.

Das Treffen in Ramstein ist das letzte vor dem Ausscheiden von US-Präsident Joe Biden. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius dankte seinem scheidenden US-Kollegen Lloyd Austin, der das Ramstein-Format seit April 2022 koordiniert hatte. «Danke für Deine ausserordentliche Führung in den vergangenen Jahren!», sagte Pistorius. Es komme nun auf alle an, dieses Format am Leben zu halten. (sda/dpa)
14:18
Selenskyj zu Ukraine-Beratungen in Deutschland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Deutschland zu Gesprächen über die weitere Unterstützung im Abwehrkampf gegen die russische Invasion eingetroffen.

Selenskyj nahm am Morgen an der Eröffnungssitzung der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Stützpunkt Ramstein im Bundesland Rheinland-Pfalz teil. Ausser dem Präsidenten waren etwa auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius vor Ort. Nach jüngsten russischen Luftangriffen drängt Kiew bei den westlichen Verbündeten insbesondere auf die Lieferung von mehr Flugabwehrsystemen.

Selenskyjs siebter Besuch in Deutschland seit Kriegsbeginn erfolgt nur wenige Tage vor der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Zuletzt hatte Selenskyj am 11. Oktober 2024 in Berlin für weitere Unterstützung geworben. Nach Trumps Amtsantritt am 20. Januar fürchtet die Ukraine eine Verringerung der US-Hilfen.

Zu der Konferenz in Ramstein, der grössten US-Airbase ausserhalb der Vereinigten Staaten, hatte Austin die Mitglieder der Kontaktgruppe eingeladen. Dazu gehören etwa 50 Staaten. Erwartet wurden unter anderem auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas und der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow.

Es ist das insgesamt 25. Treffen des Gremiums, allerdings fanden die meisten Gespräche als Videokonferenz statt. Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen. (sda/dpa)
Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy speaks during his meeting with Finland's Foreign Minister Elina Valtonen in Kyiv, Ukraine, Wednesday, Jan. 8, 2025. (AP Photo/Efrem Lukatsky)
Bild: keystone
11:17
Mehr als 100 Verletzte in Saporischschja
Durch den russischen Gleitbombenangriff auf die südostukrainische Industriestadt Saporischschja sind mindestens 113 Menschen verletzt worden.

59 Verletzte würden im Krankenhaus behandelt, teilte der Gouverneur des Gebietes Saporischschja, Iwan Fedorow, auf Telegram mit. Nach dem Angriff vom Mittwochnachmittag waren die Behörden zunächst von etwa 60 Verletzten ausgegangen. 13 Menschen wurden durch den Abwurf zweier 500-Kilo-Bomben getötet.

Der Angriff galt nach ukrainischen Behördenangaben einem Industrieobjekt. Fotos und Videos zeigten Zerstörungen am Flugzeugmotorenwerk Motor Sich, in dem auch Drohnen für die ukrainische Armee hergestellt werden. Vier Verwaltungsgebäude, fast 30 Autos und eine Strassenbahn wurden beschädigt.

Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft nur etwa 30 Kilometer südlich der Grossstadt. Russische Kampfjets werfen die Gleitbomben noch über russisch kontrolliertem Gebiet in sicherer Entfernung von der ukrainischen Flugabwehr ab. Gegen die ins Ziel gelenkten Bomben haben die Angegriffenen so gut wie keine Abwehrmöglichkeiten. (sda/dpa)
Dead bodies of people killed in a Russian airstrike are seen at a tram station in Zaporizhzhia, Ukraine, Wednesday Jan. 8, 2025. (AP Photo/Oleg Movchaniuk)
Bild: keystone
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
2 Jahre Ukraine-Krieg in 34 Bildern
1 / 37
2 Jahre Ukraine-Krieg in 34 Bildern
Von ihrem Nachbarn überfallen, kämpft die Ukraine ums Überleben. In dieser Bildstrecke schauen wir auf die Ereignisse seit der Invasion Russlands zurück ...
quelle: keystone / bo amstrup
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Russland prahlt mit «Frankenstein-Panzer» – die Ukraine zerstört ihn sofort
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
    Nach Penalty-Fehlschuss: Kai Havertz' schwangere Frau erhält Hassnachrichten
    Weil ihr Mann einen Elfmeter verschossen hat, ist Sophia Havertz im Internet übel angefeindet worden. Sie machte die abscheulichen Nachrichten publik.

    Nach dem Fehlschuss im Elfmeterschiessen von Nationalspieler Kai Havertz im FA-Cup-Match mit dem FC Arsenal gegen Manchester United ist dessen schwangere Frau im Internet beleidigt und bedroht worden.

    Zur Story