«Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit steigern ihre Lebensdauer noch», sagte Günter Kampf vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Greifswald am Freitag. Da es gegen Coronaviren keine spezifische Therapie gebe, sei die Vorbeugung gegen Ansteckungen wichtig.
Wie alle Tröpfcheninfektionen verbreite sich das Virus auch über Hände und Oberflächen, die häufig angefasst werden. «Im Spital können das zum Beispiel Türklinken sein, aber auch Klingeln, Nachttische, Bettgestelle und andere Gegenstände im direkten Umfeld von Patienten», erklärte Kampf.
Gemeinsam mit dem Virologen Eike Steinmann von der Ruhr-Universität Bochum hatte Kampf für ein geplantes Fachbuch Erkenntnisse aus Studien über Coronaviren und deren Inaktivierung zusammengestellt. Aufgrund der aktuellen Lage veröffentlichten sie die wissenschaftlichen Fakten vorab. Sie nehmen an, dass ihre Erkenntnisse über andere Coronaviren auf das neue Virus 2019-nCoV übertragbar sind. «Es wurden unterschiedliche Coronaviren untersucht, und die Ergebnisse waren alle ähnlich», erklärte Steinmann.
Zur Desinfektion empfehlen die Forscher Mittel auf der Basis von Ethanol, Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorit. Wende man diese in richtiger Konzentration an, reduzierten sie die Zahl der infektiösen Coronaviren binnen einer Minute drastisch – von einer Million auf nur noch 100 krankmachende Partikel. Würden Präparate auf anderer Wirkstoffbasis verwendet, sollten sie zumindest begrenzt gegen Viren wirken. Andere Forscher hatten zuvor zu häufigerem Händewaschen geraten.
Es konnte unterdessen nachgewiesen werden, wie das Coronavirus nach China kam: