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Nahost-Ticker: Identifizierung der Geisel-Leichen könnte dauern

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Identifizierung der Geisel-Leichen könnte dauern ++ Hamas will Austausch vorziehen

Die wichtigsten Geschehnisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
19.02.2025, 10:48
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Das Wichtigste in Kürze

  • Verhandlungen über einen Waffenstillstand oder Frieden in Gaza scheiterten während Monaten. Doch Mitte Januar einigten sich die Parteien auf einen Deal in drei Phasen, der unter anderem die Freilassung von 33 Geiseln vorsieht.
  • Im Gegenzug zieht sich Israel schrittweise aus dicht besiedelten Gebieten in Gaza zurück und lässt palästinensische Häftlinge frei. Die Vereinbarung soll mittelfristig den Weg für einen dauerhaften Frieden im Gebiet bereiten.
  • Die Hamas inszenierte sich und ihre Kämpfer bei der Übergabe der Geiseln ans IKRK. Dadurch kamen Zweifel auf, ob die Waffenruhe bis in die zweite Phase halten wird.
  • US-Präsident Donald Trump stellt sich demonstrativ auf die Seite Israels. Er empfing Premierminister Netanjahu und sanktionierte den Internationalen Strafgerichtshof. Er sprach sich ausserdem dafür aus, Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln. Die USA sollen gemäss Trump das Gebiet übernehmen und zur «Riviera des Nahen Ostens» machen.

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10:47
Identifizierung der Geisel-Leichen könnte dauern
Die Identifizierung der Geisel-Leichen nach der Übergabe durch die Hamas am Donnerstag könnte israelischen Berichten zufolge einige Zeit in Anspruch nehmen.

Die Dauer des Prozesses hänge auch vom Zustand der Leichen ab, meldeten mehrere Medien unter Berufung auf Gesundheitsminister Uriel Busso. Er betonte demnach, dass Israel auch die Todesursachen ermitteln wolle.

Der Hamas zufolge sollen unter den Toten eine Mutter und zwei Kleinkinder sein. Alle drei haben auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Israel bestätigte ihren Tod nicht.

Vier weitere Leichen sollen laut Hamas in der sechsten Woche der Waffenruhe übergeben werden. (sda/dpa)
10:44
Austausch von Hamas-Geiseln gegen Häftlinge wird vorgezogen
Die Hamas will einige ihrer Geiseln einem Bericht zufolge früher als geplant freilassen, damit die Freilassung Dutzender hochrangiger Mitglieder der Islamistenorganisation aus israelischen Gefängnissen nicht in letzter Minute scheitert. Laut der US-Nachrichtenseite «Axios» gibt es sowohl aufseiten der palästinensischen Terrororganisation als auch innerhalb der israelischen Regierung Befürchtungen, dass die erste, sechswöchige Phase der Waffenruhe nicht wie verabredet bis Anfang März halten könnte – und wichtige Forderungen dann unerfüllt bleiben.

Deshalb habe die Hamas vorgeschlagen, die Freilassung dreier Geiseln um eine Woche vorzuziehen und sie zusammen mit drei anderen Entführten schon diesen Samstag auf freien Fuss zu setzen, berichtete «Axios» unter Berufung auf zwei israelische Beamte. Im Gegenzug sollten mehr als 100 palästinensische Häftlinge entlassen werden, darunter 47 ranghohe Hamas-Kader. Noch vor den sechs Geiseln sollen am Donnerstag die Leichen vier weiterer Entführter übergeben werden, wie der ranghohe Hamas-Funktionär Chalil al-Haja mitteilte – darunter eine Mutter und zwei Kleinkinder mit deutscher Staatsbürgerschaft.

Israels Regierung bestätigte die Vereinbarung, zu der Katar und Ägypten als Vermittler zwischen beiden Kriegsparteien beigetragen hatten. Im Gegenzug für die Geisel-Leichen wird Israel Berichten zufolge alle Frauen und Minderjährigen freilassen, die seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 festgenommen wurden und nicht am bewaffneten Kampf gegen Israel beteiligt gewesen sein sollen. (sda/dpa)
21:44
Klinik in Gaza: Tote durch israelischen Beschuss in Rafah
Trotz der laufenden Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas hat es im Gazastreifen wieder Zwischenfälle gegeben. Panzer der israelischen Armee hätten in der Stadt Rafah im Süden des Gebiets das Feuer auf Palästinenser eröffnet und zwei Menschen getötet, teilte eine Klinik im Küstenstreifen mit. Zwei Leichen seien nach dem Vorfall in das Krankenhaus gebracht worden.

Israels Armee sagte in einer Erklärung, Truppen hätten im Süden des Küstengebiets zunächst wegen einer sich ihnen nähernde Person Warnschüsse abgegeben. Der Verdächtige sei nicht zurückgewichen, die Armee habe deshalb weitere Schüsse abgefeuert. Angaben zu möglichen Opfern dabei machte Israels Militär nicht.

Israels Armee sei an mehreren Orten des Gazastreifens gegen Verdächtige vorgegangen, die eine Bedrohung dargestellt hätten, um die Betroffenen auf Distanz zu halten, teilte sie weiter mit. Palästinensischen Angaben zufolge gab es dabei keine weiteren Opfer. (sda/dpa)
19:42
Forum nennt Namen der am Samstag freikommenden Gaza-Geiseln
Das Forum der Geisel-Familien in Israel hat die Namen der sechs Verschleppten bekanntgegeben, die am Samstag aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen freikommen sollen. Es handelt sich dabei um die drei vor mehr als 16 Monaten vom Nova-Musikfestival entführten Männer Omer Schem-Tov (22), Omer Wenkert (23), Elija Cohen (27), sowie den am 7. Oktober 2023 verschleppten Tal Schoham (40). Auch die beiden Langzeitgeiseln Hischam al-Sajid (36) und Avera Mengistu (39) sollen freikommen, wie das Forum mitteilte.

Die Partnerin von Cohen überlebte den Angaben zufolge das Massaker auf dem Festival, in dem sie sich unter Leichen versteckte. Al-Sajid ist ein israelischer Araber, der demnach mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Er überquerte die Grenze in den Gazastreifen 2015 eigenständig. Gleiches gilt für Mengistu, der bereits seit 2014 in der Gewalt der Hamas ist. Auch ihm werden psychische Probleme nachgesagt. Nach Angaben des Forums der Geisel-Familien wurde der 39-Jährige in Äthiopien geboren. (sda/dpa)
epa11903280 Families of hostages held by Hamas in Gaza and their supporters marking 500 days in Hamas captivity during a protest outside the Kyria military headquarters calling to complete the hostage ...
Bild: keystone
15:29
Hamas: Werden Samstag sechs lebende Geiseln freilassen
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas will am Samstag sechs lebende Geiseln freilassen. Dies teilte der ranghohe Hamas-Funktionär Chalil al-Haja mit.

Laut Vereinbarung hätte die Hamas am Samstag zunächst drei lebende Geiseln freilassen müssen. Al-Haja sagte zudem, am Donnerstag sollten die Leichen von vier Geiseln übergeben werden. Unter den Toten sei auch die Bibas-Familie - eine Mutter und zwei Kleinkinder. Über ihr Schicksal hatte bis zuletzt Ungewissheit geherrscht. Der Familienvater Jarden Bibas wurde zuletzt lebend freigelassen.

Die restlichen Leichen sollten in der sechsten Woche der Waffenruhe übergeben werden, sagte Al-Haja. Der Schritt erfolge als Fortsetzung der Bemühungen um einen erfolgreichen Verlauf der ersten Phase der Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel. Er sprach zudem von Vorbereitungen auf Gespräche über eine zweite Phase der Waffenruhe. Israel müsse im Gegenzug wie vereinbart palästinensische Häftlinge freilassen.

Unter den sechs freizulassenden lebenden Geiseln sind den Hamas-Angaben zufolge auch zwei Israelis, die schon seit rund einem Jahrzehnt im Gazastreifen festgehalten worden waren. (sda/dpa)
14:47
Israel geht gegen UNRWA-Schulen in Ost-Jerusalem vor
Israel ist nach palästinensischen und UN-Angaben gegen drei Schulen des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems vorgegangen. Polizeikräfte und Mitarbeiter der Jerusalemer Stadtverwaltung hätten bei Razzien die Schliessung von drei UNRWA-Schulen sowie einem Ausbildungszentrum in Kalandia verfügt, schrieb UNRWA-Chef Philippe Lazzarini auf der Plattform X. Die israelische Polizei verwies nach einer Anfrage auf die Jerusalemer Stadtverwaltung, die sich aber nicht äusserte.

Israel wirft dem UN-Palästinenserhilfswerk vor, dass Mitarbeiter an Terroraktivitäten der islamistischen Hamas beteiligt gewesen seien. Israels Parlament hatte als Konsequenz ein Arbeitsverbot auf israelischem Staatsgebiet verhängt, das Ende Januar in Kraft trat.

Ein weiteres Gesetz untersagt israelischen Behörden jeglichen Kontakt mit UNRWA. Die freigelassene israelische Geisel Emily Damari hatte nach Medienberichten erzählt, sie sei im Gazastreifen in einer UNRWA-Einrichtung festgehalten worden.

Lazzarini beklagte, Kindern und jungen Menschen in Ost-Jerusalem würde «das Recht auf Bildung verweigert». Bei den Razzien seien Tränengas und Knallbomben eingesetzt worden.

Von den Massnahmen Israels seien rund 250 Kinder und Jugendliche sowie mehr als 350 Auszubildende betroffen. Die Jerusalemer Stadtverwaltung hatte angekündigt, sie werde sich nach Beginn des UNRWA-Arbeitsverbots um die betroffenen Schüler kümmern.

Der Status Jerusalems ist eine der zentralen Streitfragen im Nahost-Konflikt. Israel beansprucht Jerusalem als «ewige und unteilbare Hauptstadt» für sich. Die Palästinenser halten ihrerseits an ihrem Anspruch auf Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen unabhängigen Staates fest. (sda/dpa)
epa11854984 Palestinian refugees in Syria protest outside the headquarters of the United Nations Relief and Works Agency for Palestine refugees (UNRWA) in Damascus, Syria, 26 January 2025. Palestinian ...
Bild: keystone
12:49
Bemühungen um vorzeitige Freilassung von Hamas-Geiseln
Bei indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas gibt es nach Medienberichten Fortschritte bei Gesprächen über eine vorzeitige Freilassung israelischer Geiseln. Israelische Medien berichteten, am Samstag könnten möglicherweise sechs statt drei lebende Geiseln übergeben werden. Die Hamas habe sich ausserdem bereiterklärt, am Donnerstag die Leichen von vier Geiseln zu übergeben. Dafür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.

Im Gegenzug werde Israel alle restlichen palästinensischen Häftlinge entlassen, die während der ersten Phase der Waffenruhe freikommen sollten, berichtete der israelische Kan-Sender. Überdies werde Israel die Einfuhr von schweren Baumaschinen zur Räumung von Trümmern, Wohncontainern und Zelten in das blockierte Küstengebiet erlauben.

Der staatsnahe ägyptische Sender Al-Kahira News berichtete, Baufahrzeuge aus Ägypten seien zum ersten Mal seit Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen in Richtung des schwer zerstörten Küstenstreifens gefahren. Der Sender zeigte Bilder von fahrenden Baufahrzeugen.

Ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass Dutzende Fahrzeuge, Bulldozer und auch Lastwagen, die Wohncontainer transportierten, den Grenzübergang Kerem Schalom erreicht hätten. Die schwere Ausrüstung sei für die Öffnung und Pflasterung von Strassen und die Beseitigung von Trümmern in Gaza vorgesehen, hiess es weiter. Ein Sprecher des Hamas-Innenministeriums teilte mit, einige Bulldozer seien bereits über Kerem Schalom in den Gazastreifen gefahren. (sda/dpa)
epa11903286 Families of hostages held by Hamas in Gaza and their supporters marking 500 days in Hamas captivity during a protest outside the Kyria military headquarters calling to complete the hostage ...
Bild: keystone
12:27
UN kritisieren Verzögerung bei Israels Abzug aus dem Libanon
Die Vereinten Nationen haben den für heute angesetzten und nun verzögerten Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon kritisiert. «Eine weitere Verzögerung dieses Prozesses ist nicht das, was wir uns erhofft hatten», hiess es in einer gemeinsamen Erklärung der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon und der zuständigen UN-Sonderkoordinatorin Jeanine Hennis-Plasschaert.

Ein Grossteil der Arbeit zur vollständigen Umsetzung der Resolution 1701 stehe noch bevor. Dennoch seien seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah Ende November auch Fortschritte verzeichnet worden. Die UN begrüssten, dass sich das israelische Militär aus bewohnten Gebieten zurückgezogen habe. Ausserdem sei die libanesische Armee unter schweren Bedingungen im Einsatz und unterstütze die Bevölkerung bei der Rückkehr in ihre Heimatorte.

Beide Seiten seien dazu aufgerufen, ihre Verpflichtungen gemäss dem Abkommen zur Waffenruhe zu erfüllen, um langfristig für Sicherheit und Stabilität zu sorgen.

Israel begründete den Verbleib auf fünf Posten im Libanon in Grenznähe damit, dass die libanesische Armee nicht schnell genug nachgerückt sei und damit ihre Verpflichtungen nicht erfüllt habe. Israel sorgt sich vor Angriffen der Hisbollah auf Bewohner im Norden Israels. (sda/dpa)
11:53
Libanon bekräftigt Forderung nach komplettem Abzug Israels
Die libanesische Führung hat die Forderung nach einem kompletten Abzug der israelischen Armee aus dem Libanon erneut bekräftigt. Nach einem Treffen des Präsidenten Joseph Aoun, Ministerpräsidenten Nauaf Salam und des mit der Hisbollah verbündeten Parlamentspräsidenten Nabih Berri teilte sie dies in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

Man sehe die fortwährende israelische Präsenz auf libanesischem Boden als Besatzung. Die Regierung arbeite mit der Überwachungskommission, geführt von den USA, Frankreich, Libanon, Israel, der UNIFIL und dem Roten Kreuz weiter an der Befreiung der von Israel festgehaltenen Gefangenen.

Israel begründete den Verbleib in fünf Posten in Grenznähe damit, dass die libanesische Armee nicht schnell genug nachgerückt sei und damit ihre Verpflichtungen nicht erfüllt habe. Israel sorgt sich, die Hisbollah-Miliz könnte nach deren Rückkehr in den Süden israelische Einwohner des Grenzgebiets angreifen, ähnlich wie die islamistische Hamas dies am 7. Oktober 2023 getan hatte. Im Grenzgebiet waren Tunnelsysteme der Miliz gefunden und zerstört worden.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz teilte mit, Israel werde «in einer Pufferzone im Libanon in fünf Stützpunkten mit Überblick bleiben und mit Kraft und ohne Kompromisse gegen jeglichen Verstoss durch die Hisbollah vorgehen».

Man sei fest entschlossen, die Sicherheit der Einwohner des israelischen Nordens zu gewährleisten. Daher würden auch viele weitere Posten auf der israelischen Grenze eingerichtet und mit Truppen verstärkt, sagte Katz nach Angaben seines Büros. (sda/dpa)
15:51
Israel will auch nach Abzugstermin Posten im Südlibanon halten
Israel will auch nach dem vereinbarten Termin zum Abzug seiner Truppen aus dem Libanon fünf Posten auf libanesischem Gebiet in Grenznähe halten.

Ein israelischer Armeesprecher sagte, diese vorübergehende Massnahme sei mit der zuständigen Staatengruppe unter Führung der USA zusammen mit Frankreich, dem Libanon, Israel und der UN-Friedenstruppe Unifil vereinbart worden. Dafür gab es keine offizielle Bestätigung.

Die Waffenruhe, die nach fast einem Jahr des Kriegs zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah vereinbart worden war, sieht unter anderem einen vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon bis Dienstag vor. Die Frist war bereits einmal verlängert worden. Libanons mit der Hisbollah verbündeter Parlamentssprecher Nabih Berri sowie der neue Präsident Joseph Aoun hatten zuletzt eine weitere Verlängerung der Abzugsfrist abgelehnt.

Der israelische Armeesprecher sagte, die Armee habe seit Vereinbarung der Waffenruhe Ende November mit der Hisbollah-Miliz schrittweise die meisten Truppen aus dem Nachbarland abgezogen. Die Verantwortung werde in den geräumten Gebieten an die libanesische Armee übergeben. «Wir werden eine kleine Anzahl von Truppen an fünf strategischen Punkten entlang der Grenze belassen», sagte er.

Restlicher Abzug soll wie vereinbart vollzogen werden

Dies sei «eine vorübergehende Massnahme, bis die libanesischen Truppen die Vereinbarung vollständig umsetzen können», hiess es weiter. Die libanesische Armee soll laut Vereinbarung die Einhaltung der Waffenruhe sicherstellen und eine Rückkehr der Hisbollah in Gebiete im Südlibanon verhindern.

Auch diese Ortschaften sollten jedoch schlussendlich übergeben werden, sagte der Sprecher weiter. Er nannte vier der fünf Posten auf libanesischem Boden - sie befänden sich in der Nähe der israelischen Ortschaften Schlomi, Schtula, Avivim sowie der libanesischen Anhöhe Dschabal Blat. Ansonsten werde man den Abzug vereinbarungsgemäss bis Dienstag vollziehen. «Morgen werden wir auf der Verteidigungslinie stehen», sagte er. (sda/dpa)
15:30
Netanjahu: Bis Umsetzung des Trump-Plans für Gaza verpflichtet
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Übernahme der Kontrolle im Gazastreifen durch die Palästinensische Autonomiebehörde weiter ab. «Wie ich mich verpflichtet habe, wird es am Tag nach dem Krieg in Gaza weder die Hamas noch die Palästinensische Autonomiebehörde geben», sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. «Ich bin dem Plan von US-Präsident Trump für die Schaffung eines anderen Gazastreifens verpflichtet.» Trump hatte mit einem umstrittenen Vorschlag, die rund zwei Millionen Bewohner Gazas dauerhaft in arabische Staaten umzusiedeln, für Unruhe gesorgt. Ägypten, Jordanien und andere arabische Länder der Region lehnen solche Pläne strikt ab.

Der Sender Sky News Arabia hatte am Sonntag berichtet, die Hamas könnte dazu bereit sein, die Kontrolle im Gazastreifen wieder an die Autonomiebehörde unter Führung des gemässigteren Präsidenten Mahmud Abbas zu übergeben. Den Hamas-Angestellten müssten jedoch neue Posten oder Pensionszahlungen garantiert werden.

Beobachter gehen davon aus, dass Netanjahu dies auch ablehnt, weil es den Druck für eine von ihm abgelehnte Zweistaatenlösung erhöhen könnte. Damit ist ein unabhängiger palästinensischer Staat gemeint, der friedlich Seite an Seite mit Israel existiert. Eine Mehrheit der Israelis lehnt diese Vision als unrealistisch ab. (sda/dpa)
Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu attends a joint news conference with U.S. Secretary of State Marco Rubio at the Prime Minister's office in Jerusalem, Israel, Sunday, Feb. 16, 2025. (Eve ...
Bild: keystone
11:30
Toter bei israelischem Drohnenangriff im Libanon
Bei einem mutmasslich israelischen Drohnenangriff auf ein Auto im Süden des Libanons ist ein Mensch getötet worden. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, das Fahrzeug sei vollkommen ausgebrannt, während die Person darin sass. Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, es handele sich offenbar um ein Mitglied des militärischen Flügels der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Die israelische Armee teilte mit, sie prüfe die Berichte.

Der Vorfall ereignete sich einen Tag vor Ablauf einer Frist für einen Abzug der israelischen Truppen aus dem Süden des Libanons im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung. Laut unbestätigten Medienberichten fordert Israel eine Verlängerung der Abzugsfrist bis zum 28. Februar. Libanons mit der Hisbollah verbündeter Parlamentssprecher Nabih Berri und der neue Präsident Joseph Aoun lehnen das ab. Nach Darstellung Israels rückt die libanesische Armee, die das Einhalten der Waffenruhe sicherstellen und eine Rückkehr der Hisbollah in Gebiete im Süden des Libanons verhindern soll, nicht schnell genug nach. Die Hisbollah habe sich ausserdem nicht wie vereinbart hinter den etwa 30 Kilometer nördlich der Landesgrenze gelegenen Litani-Fluss zurückgezogen. (sda/dpa)
Lebanese army soldiers protect a convoy of the United Nations peacekeeping forces in Lebanon (UNIFIL), as Hezbollah supporters try to block the road that links to Beirut's international airport d ...
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Im Morgengrauen des jüdischen Feiertags Simchat Tora startet die islamistische Terrororganisation Hamas einen Grossangriff auf das umliegende Gebiet in Israel. Mehrere Tausend Raketen werden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Mehrere tausend Terroristen überwinden die Grenzbefestigungen und töten an einem Musikfestival und in mehreren Ortschaften wahllos Soldaten und vor allem Zivilisten.
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