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Nahost-Ticker: Israels Abzug aus Libanon verzögert sich

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Hamas veröffentlicht Liste von Geiseln +++ Israels Abzug aus Libanon verzögert sich

Die wichtigsten Geschehnisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
24.01.2025, 14:5824.01.2025, 21:29
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Das Wichtigste in Kürze

  • Verhandlungen über einen Waffenstillstand oder Frieden in Gaza scheiterten während Monaten. Doch Mitte Januar einigten sich die Parteien auf einen Deal in drei Phasen, der unter anderem die Freilassung von 33 Geiseln vorsieht.
  • Im Gegenzug zieht sich Israel schrittweise aus dicht besiedelten Gebieten in Gaza zurück und lässt palästinensische Häftlinge frei. Die Vereinbarung soll mittelfristig den Weg für einen dauerhaften Frieden im Gebiet bereiten.
  • Seit dem 27. November 2024 ist bereits eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon in Kraft. Es gibt trotzdem vereinzelte Gefechte mit Toten.
  • Der Krieg hat tausende Opfer gefordert, allein in Gaza kamen gemäss palästinensischen Angaben über 47'000 Menschen ums Leben. Die mittlerweile gut 15 Monate andauernde aktuelle Eskalation begann mit dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023.

Die neusten Entwicklungen im Liveticker

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21:53
Waffenruhe muss laut USA im Libanon verlängert werden
Kurz vor dem Ablauf der zunächst für 60 Tage vereinbarten Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hat sich das Weisse Haus für eine Verlängerung ausgesprochen. Die Vereinbarung über die Einstellung der Feindseligkeiten sah unter anderem vor, dass die israelischen Truppen innerhalb der zwei Monate aus dem Süden des Libanons abziehen und insgesamt 10'000 libanesische Soldaten im Grenzgebiet stationiert werden.

Israel hat allerdings bereits mitgeteilt, dass der Abzug der Soldaten bis Sonntag nicht abgeschlossen sein wird – was die Hisbollah nach eigenen Angaben als Bruch der Vereinbarung sehen würde. Vor diesem Hintergrund dürfte die Forderung des Weissen Hauses auf Verlängerung der Waffenruhe zu verstehen sein.

«Präsident Trump setzt sich dafür ein, dass israelische Bürger sicher in ihre Häuser in Nordisrael zurückkehren können», sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weissen Hauses der Deutschen Presse-Agentur. Alle Parteien teilten das Ziel, sicherzustellen, dass die Hisbollah das libanesische Volk oder seine Nachbarn nicht weiter bedrohe. «Um diese Ziele zu erreichen, ist eine kurze, vorübergehende Verlängerung der Waffenruhe dringend erforderlich.» Das Weisse Haus arbeite mit den Partnern in der Region zusammen, um eine Verlängerung zu erreichen.

Die Hisbollah hatte jüngst vor einem verzögerten Abzug der israelischen Armee gewarnt. Sie sprach von einem Bruch der Vereinbarung. (sda/dpa)
18:09
EU will Grenzschutzexperten nach Rafah schicken
Die EU will mit Grenzschutzexperten die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen unterstützen. Für Sicherheitspolitik zuständige Vertreter der Mitgliedstaaten billigten in Brüssel einen überarbeiteten Operationsplan für die EU-Mission zur Unterstützung des Grenzschutzes in Rafah (Eubam Rafah), wie die Deutsche Presse-Agentur von Diplomaten erfuhr.

Diese war bereits 2005 eingerichtet worden, um bei der Kontrolle des Grenzübergangs in Rafah zu helfen. Seit der Machtübernahme der islamistischen Hamas 2007 im Gazastreifen gab es allerdings kein EU-Personal mehr am Grenzübergang, weil die EU nicht mit der Hamas kooperieren wollte.

In einer ersten Phase soll nun möglichst von Anfang Februar an eine niedrige zweistellige Zahl an EU-Grenzschutzexperten sowie Unterstützungskräften für die Sicherheit am Grenzübergang tätig sein. Sie sollen dort Kontrollen beaufsichtigen und begleiten.

Die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah gehört zu einer Drei-Phasen-Vereinbarung zwischen der Hamas und Israel zur Beendigung des Gaza-Kriegs. Der Übergang in Rafah soll insbesondere auch die Einfuhr von deutlich mehr humanitärer Hilfe für die Palästinenser ermöglichen.

Eingesetzt für einen EU-Einsatz in Rafah hatte sich zuletzt unter anderem Bundesaussenministerium Annalena Baerbock. Mitte Januar sagte die Grünen-Politikerin nach der Einigung zwischen Israel und der Hamas, Deutschland stehe für Unterstützung bereit. (sda/dpa)
17:55
Hamas übermittelt Namen von freizulassenden Geiseln
Die Hamas hat Israel eine Liste mit den Namen von vier Geiseln übermittelt, die am Samstag im Gazastreifen freigelassen werden sollen. Wie das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bestätigte, handelt es sich um vier Soldatinnen, die seit mehr als 15 Monaten im Gazastreifen festgehalten werden.

Das Forum der Geiselangehörigen begrüsste die bevorstehende Freilassung der vier jungen Frauen. «Eine ganze Nation hat für sie gekämpft und erwartet bange ihre langersehnte Rückkehr in die Arme ihrer Familien», hiess es in der Mitteilung des Forums.

Die Hamas muss Israel gemäss der Waffenruhe-Vereinbarung 24 Stunden im Voraus über die Namen der freizulassenden Geiseln informieren. Im Gegenzug sollen wieder Dutzende palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Israel hatte laut Medienberichten kritisiert, dass sich die Hamas bei der Bekanntgabe der Freizulassenden nicht an die Waffenruhe-Vereinbarung gehalten habe. Demnach hätte eine noch lebende Zivilistin vor den Soldatinnen zur Freilassung aus der Geiselhaft bestimmt werden müssen.
A poster of Liri Albag, who is slated for release, is pictured among hostages held by the Hamas militant group in the Gaza Strip, fluttering in the breeze over a display of empty chairs for each hosta ...
Bild: keystone
In Medienberichten hiess es weiter, die Frau werde von einer Gruppe des mit der Hamas verbündeten Palästinensischen Islamischen Dschihad gefangen gehalten und habe von der Hamas bislang nicht übernommen werden können. Ministerpräsident Netanjahu habe aber entschieden, wegen dieser eher geringfügigen Verletzung der Vereinbarung nicht deren Umsetzung – und damit die am Samstag geplante Geiselfreilassung – scheitern zu lassen, berichtete die «Times of Israel».

Vergangenes Wochenende hatte die Hamas die Geisel-Liste verspätet überreicht und damit den Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am Sonntag um einige Stunden verzögert. Damals kamen drei verschleppte israelische Zivilistinnen frei. Im Austausch entliess Israel 90 Palästinenser aus der Haft. (sda/dpa)
14:46
Israel: Abzug des Militärs aus dem Libanon verzögert sich
Der für Sonntag geplante Abzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon wird sich nach israelischen Angaben verzögern. Der Libanon habe seinen Teil der Vereinbarung noch nicht vollständig umgesetzt, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

Gemeint ist damit, dass die libanesische Armee nicht schnell genug nachrückt. Sie soll die Einhaltung der Vereinbarung überwachen und eine Rückkehr der Hisbollah-Miliz verhindern.

Die Fortsetzung des schrittweisen Abzugs der israelischen Truppen erfolge in Abstimmung mit den USA, hiess es weiter aus Netanjahus Büro. Das Abkommen sei so formuliert, dass eine Verlängerung für den Abzug über die vorgesehenen 60 Tage hinaus möglich sei.

Die Hisbollah hatte jüngst vor einem verzögerten Abzug der israelischen Armee gewarnt. Sie sprach von einem Bruch der Vereinbarung.

Die Vereinbarung über die Waffenruhe sieht auch vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss, etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze, zurückzieht. (sda/dpa)
7:43
Satellitenbilder zeigen Bauarbeiten an israelischer Grenze zu Syrien
Die israelische Armee führt einem britischen Medienbericht zufolge Bauarbeiten in der entmilitarisierten Pufferzone aus, die die von Israel besetzten Golanhöhen von Syrien trennt. Der BBC-Bericht bezieht sich dabei auf ein neues Satellitenbild des Gebiets, das dem Sender zur Verfügung gestellt wurde. Die Bauarbeiten finden demnach in einem Bereich statt, der gemäss dem Waffenstillstandsabkommen von 1974 unter UN-Überwachung steht.

Israels Armee war nach dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad Anfang Dezember in die Pufferzone eingedrungen und erwägt offensichtlich eine längerfristige Kontrolle des Gebiets. Die Führung in Jerusalem möchte nach eigenen Angaben verhindern, dass bewaffnete Gruppen von dem Höhenplateau aus Israel angreifen können. Das Gebiet diesseits der Waffenstillstandslinie hatte Israel im Sechstagekrieg 1967 erobert und 1981 einseitig annektiert.



Die Aufnahmen vom 21. Januar zeigen laut dem BBC-Bericht neue Bauarbeiten und Lastwagen in dem geräumten Gebiet. Die Arbeiten scheinen demnach zu Beginn dieses Jahres begonnen zu haben. Eine Reihe älterer Aufnahmen dokumentiert laut dem Sender mehrere Bauschritte. Eine neue Strasse von etwa einem Kilometer Länge soll die Pufferzone mit israelischem Gebiet verbinden. Zudem sollen laut einem Nahostexperten vier vorgefertigte Wachposten auf dem neuen Foto zu sehen sein.
epa11822095 Israeli army securing trucks crossing the buffer zone carrying military logistics, to be used in the new outposts that the Israeli army is establishing on the Syrian side of the border, ne ...
Bild: keystone
Bild: Die syrisch-israelische Grenze.
Die arabischen Golfstaaten hatten Israel bei einem Gipfel Ende Dezember zum Rückzug aus Syrien aufgefordert. Die Besatzung stelle einen schweren Verstoss gegen das internationale Völkerrecht dar, hiess es in der Abschlusserklärung eines Gipfeltreffens des Golf-Kooperationsrates in Kuwait. Die internationale Gemeinschaft sei in der Verantwortung, die Angriffe auf syrisches Territorium zu stoppen und sich dafür einzusetzen, dass Israel sich aus den von ihm besetzten syrischen Gebieten zurückziehe. (leo/sda/dpa)
7:37
Grössere Menge Hilfsgüter erreicht Gaza
Seit dem Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen erreichen laut dem UN-Nothilfeprogramm Ocha grössere Mengen an Hilfsgütern die notleidende Bevölkerung. Allein am Donnerstag seien 653 Lastwagen über die Grenzübergänge Erez und Zikim im Norden und den Grenzübergang Kerem Shalom im Süden in den Gazastreifen gelangt, berichtete Ocha unter Berufung auf die israelischen Behörden und die Garanten der Waffenruhe-Vereinbarung. Vor dem Krieg waren 500 Lkw pro Tag mit Hilfsgütern in das Gebiet gefahren.
epa11693924 People distribute bags of flour to Palestinians at a United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East (UNRWA) aid distribution center in Khan Younis, southern ...
Bild: keystone
Bild: Hilfsgüter erreichen die Menschen in Gaza.
Innerhalb des Gazastreifens dringen Helfer und Hilfsgüter demnach auch in Gebiete vor, die zuvor nur schwer erreichbar waren. Die Rahmenbedingungen für die Arbeit hätten sich deutlich verbessert. Hilfsorganisationen hätten die Bereitstellung lebensrettender Hilfe und Dienstleistungen erheblich ausweiten können.

Der Grossteil der seit Inkrafttreten der Waffenruhe in den Gazastreifen gelieferten Hilfsgüter bestehe derzeit aus Nahrungsmitteln. In den kommenden Tagen werden den Angaben zufolge aber auch weitere Medikamente, Materialien für Unterkünfte, Wasser, sowie Sanitär- und Hygieneartikel erwartet.
An aerial photograph taken by a drone shows displaced Palestinians returning to Rafah, a day after the ceasefire deal between Israel and Hamas came into effect, Gaza Strip, Monday, Jan. 20, 2025. (AP  ...
Bild: keystone
Bild: Massive Zerstörungen in Rafah.
Die humanitäre Lage war in Gaza schon vor Kriegsbeginn im Oktober 2023 schlecht und hat sich durch Israels massive Bombardierungen dramatisch verschärft. Mehr als 90 Prozent der gut zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens leiden nach UN-Angaben starken Hunger. Es fehlt demnach zudem an Trinkwasser, Notunterkünften und Arzneimitteln.

Die Unterstützung der Zivilbevölkerung in dem abgeriegelten Küstenstreifen mit lebenswichtigen Gütern gestaltete sich zuletzt schwierig. Neben Sicherheitsbedenken Israels und aufwendigen Überprüfungen der Ladung waren vor allem Plünderungen durch Bewaffnete ein grosses Problem. (leo/sda/dpa)
7:34
Private US-Sicherheitskräfte in Gaza im Einsatz
Private Sicherheitskräfte aus den USA sollen Medienberichten zufolge im Gazastreifen eingesetzt werden. Sie sollen Fahrzeuge von vertriebenen Palästinensern, die aus dem Süden des Küstenstreifens in ihre ursprünglichen Wohnorte im zerstörten Norden zurückkehren, auf Waffen kontrollieren, wie die «New York Times» unter Berufung auf mehrere Regierungsbeamte berichtete. Auch das Nachrichtenportal «Axios» berichtete über den geplanten Einsatz, der in den kommenden Tagen starten soll. Er sei Teil der von den USA, Ägypten und Katar vermittelten Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

Die Sicherheitsfirmen sollen den Berichten zufolge am Netzarim-Korridor kontrollieren, der den Gazastreifen südlich von Gaza-Stadt in zwei Hälften teilt. Kontrolliert wurde er zuvor monatelang von israelischen Soldaten, um Palästinenser davon abzuhalten, in die evakuierten Gebiete im Norden zurückzukehren.
Netzarim-Korridor im Gazastreifen.
https://x.com/wesleysmorgan/status/1767293580844970309
Bild: X
Bild: Der Netzarim-Korridor
In dem Abkommen, das am Sonntag in Kraft trat, wurde vereinbart, dass die Rückkehr für in den Süden vertriebene Palästinenser am siebten Tag nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe möglich sein soll. «Axios» berichtete, dass Israel im Rahmen der Verhandlungen gefordert hatte, dass die Rückkehrer kontrolliert werden müssten, was die Hamas abgelehnt habe.

Als Kompromiss sei vereinbart worden, dass Fahrzeuge nur auf einer Strasse nach Norden fahren dürften und der Checkpoint von unabhängigen Akteuren betrieben werde. Nach «Axios»-Informationen sind drei Sicherheitsfirmen an den Kontrollen beteiligt, zwei aus den USA und eine weitere aus Ägypten. Menschen, die sich zu Fuss auf den Weg nach Norden machen, sollen nicht kontrolliert werden, berichtete die «New York Times». (leo/sda/dpa)
19:47
Hisbollah warnt Israel vor verzögertem Libanon-Abzug
Die libanesische Hisbollah hat vor einem verzögerten Abzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon gewarnt. Sollten die israelischen Bodentruppen nicht bis Sonntag abgezogen sein, wäre das ein Bruch der Vereinbarung über eine Waffenruhe, schrieb die mit dem Regime in Iran verbündete Miliz. Sie reagierte auf Medienberichte, Israel habe die USA um eine Verlängerung der eigentlich am Sonntag ablaufenden Frist um 30 Tage gebeten. Die USA gehören zu einer Gruppe von Ländern, die die Einhaltung der Ende November vereinbarten Waffenruhe überwachen soll.

Israel spreche mit der neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump über eine Verlängerung der Frist zum Abzug, weil die libanesische Armee nicht schnell genug nachrücke und sich die Hisbollah nicht an alle Abmachungen halte, berichteten israelische Medien wie die Zeitung «Times of Israel» und das Nachrichtenportal «ynet». Die US-Regierung sei bisher aber gegen eine Verlängerung. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst weder in Jerusalem noch in Washington.

Die Vereinbarung über die Waffenruhe sieht unter anderem auch vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht. Die libanesische Armee soll die Einhaltung der Vereinbarung überwachen und eine Rückkehr der Hisbollah-Miliz verhindern. (sda/dpa)
15:44
Palästinenser: Zwei Tote in Gaza trotz Waffenruhe
Trotz der Feuerpause im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge dort erneut zwei Tote bei einem israelischen Angriff gegeben.

Beide seien durch israelisches Panzerfeuer in der Nähe der Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets ums Leben gekommen, meldete der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Israels Armee habe die beiden Personen ins Visier genommen und sie getötet.

Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.

Ein israelischer Armeesprecher hatte jüngst gesagt, dass es bereits mehrfach zu Zwischenfällen mit bewaffneten oder maskierten Palästinensern gekommen sei. Dabei wurde Anfang der Woche auch ein Mann getötet – laut Militärangaben war er ein bewaffnetes Mitglied der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ). (sda/dpa)
15:14
Netanjahu verteidigt Musk nach umstrittener Hitlergruss-ähnlicher Geste
Nach der teils heftigen Kritik an Elon Musk wegen einer Hitlergruss-ähnlichen Geste hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Tech-Milliardär verteidigt.

«Elon ist ein grosser Freund Israels», schrieb der Regierungschef auf der Plattform X. Er werde zu Unrecht verleumdet.

Musk habe Israel nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 besucht, erinnerte Netanjahu. «Seitdem hat er wiederholt und energisch Israels Recht unterstützt, sich gegen völkermörderische Terroristen und Regime zu verteidigen, die den einzigen jüdischen Staat vernichten wollen. Ich danke ihm dafür.»
Elon Musk besuchte zusammen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (Mitte) den Kibbuz Krar Aza, Schauplatz eines Hamas-Massakers.
Bild: Handout/Getty Images Europe
Musks umstrittene Geste bei einer Rede nach der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump am Montag erwähnte Netanjahu dabei nicht explizit.

Netanjahus Erklärung erfolgte jedoch als Antwort auf einen Kommentar des Tech-Milliardärs selbst. Dieser hatte auf seiner Online-Plattform X geschrieben: «Die radikalen Linken sind wirklich verärgert, dass sie sich trotz ihres vollen Tags, an dem sie die Hamas lobpreisen, die Zeit nehmen mussten, mich einen Nazi zu nennen.»

In einem früheren Kommentar hatte Musk den Vergleich mit Adolf Hitler zuvor bereits als abgedroschene Masche dargestellt.

Musk bedankte sich bei Netanjahu für dessen Posting. Kritiker werfen Musk vor, sich in früheren Tweets bereits antisemitisch geäussert zu haben. (sda/dpa)
13:50
Israel: Zwei bewaffnete Palästinenser nahe Dschenin getötet
Israels Armee hat im Westjordanland eigenen Angaben zufolge zwei bewaffnete Palästinenser getötet. Die mutmasslichen Islamisten seien als Verantwortliche für einen Anschlag mit drei Toten Anfang Januar gesucht worden, teilte das Militär mit.

Den Angaben zufolge wurden sie nun in der Nacht in der Nähe der Stadt Dschenin gestellt, wo sie sich in einem Gebäude verschanzten. Es habe einen Schusswechsel gegeben und die beiden seien getötet worden, hiess es. Ein israelischer Soldat sei verletzt worden. Nach Angaben der Armee waren die Getöteten Mitglieder des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ).

Die Kassam-Brigaden, der militärische Arm der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, teilte hingegen mit, die beiden Männer seien Mitglieder der Hamas gewesen. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah gab ihr Alter mit 25 und 30 Jahren an.

Bei dem von den Männern verübten Anschlag auf einen Bus im nördlichen Westjordanland Anfang Januar waren israelischen Angaben zufolge drei Israelis ums Leben gekommen. Die Hamas reklamierte den Anschlag nach dem Tod der beiden Täter nun für sich.

Bei dem Einsatz in der Nacht wurden israelischen Armeeangaben zufolge mehrere weitere Verdächtige festgenommen, denen Israel demnach vorwirft, bei dem Anschlag geholfen zu haben.

Der katarische Nachrichtensender Al-Dschasira meldete, die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) habe in Dschenin einen ihrer Reporter verhaftet. Er sei daran gehindert worden über den israelischen Einsatz dort zu berichten. Die PA hatte dem Sender und dessen Mitarbeitern Anfang des Monats jegliche Tätigkeit im israelisch besetzten Westjordanland untersagt. Hintergrund ist, dass der Sender aus Sicht der PA einseitig Partei für Extremisten der Hamas und andere Militante in Dschenin nahm, mit der sich zuletzt auch Sicherheitskräfte der PA schwere Gefechte geliefert hatten. In Israel ist Al-Dschasira seit Mai des Vorjahres verboten.

Der israelische Armeeeinsatz in der Gegend von Dschenin im nördlichen Westjordanland dauert inzwischen den dritten Tag an. Es ist der umfangreichste Einsatz seit langem in der Stadt, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt.

Die ohnehin gespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker mit 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Beginn des Gaza-Kriegs deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten rund 830 Palästinenser getötet. Zugleich gibt es verstärkt Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten. (sda/dpa)
22:01
Israelisches Militär tötet Bewaffneten im Gazastreifen
Trotz der Feuerpause im Gazastreifen ist es nach Angaben eines israelischen Militärsprechers mehrfach zu Zwischenfällen mit bewaffneten oder maskierten Palästinensern gekommen. Dabei wurde ein Mann getötet. Laut Militär handelte es sich um einen Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Dschihad. In anderen Fällen hätten Soldaten Warnschüsse abgegeben, um maskierte Verdächtige auf Abstand zu halten.

Die Armee sei entschlossen, sich an die Vereinbarungen der Feuerpause zu halten, hiess es weiter. Gleichzeitig würden alle Massnahmen ergriffen, um Bedrohungen für die Soldaten abzuwenden. Sie appellierte an die Palästinenser, sich nicht den Truppen zu nähern.

Am Mittwoch zogen israelische Truppen gemäss der getroffenen Vereinbarungen mit ihren Fahrzeugen aus Dschabalija im nördlichen Gazastreifen ab. Das Militär veröffentlichte Aufnahmen einer Panzerkolonne, die das Gebiet entlang des Grenzzauns verliess. (sda/dpa)
15:52
Huthi-Miliz lässt Crew des Frachters «Galaxy Leader» frei
Mehr als ein Jahr nach der Kaperung des Frachtschiffs «Galaxy Leader» im Roten Meer hat die jemenitische Huthi-Miliz die 25-köpfige Crew freigelassen.

Der Schritt diene als «Unterstützung für die Einigung über eine Waffenruhe in Gaza»
, teilte der Oberste Politische Rat der Huthi mit. Das berichtete die von der Miliz kontrollierte jemenitische Nachrichtenagentur Saba.
FILE - This photo released by the Houthi Media Center shows Houthi escort the cargo ship Galaxy Leader in the Red Sea off the coast of Yemen, Nov. 19, 2023. (Houthi Media Center via AP, File)
Bild: keystone
Die Freilassung sei erfolgt nach Gesprächen der Huthi mit der islamistischen Hamas sowie Vermittlern im benachbarten Oman, hiess es weiter. Details zu ihrer Freilassung wurden zunächst nicht genannt.

Die Huthi hatten den Autotransporter im November 2023 im Roten Meer gekapert. Berichten israelischer Medien zufolge steht ein Unternehmen hinter dem Schiff, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Huthi-Militärsprecher Jahja Sari bezeichnete die Kaperung damals auf der Plattform X als eine «moralische Verpflichtung gegenüber dem unterdrückten palästinensischen Volk». Auf dem Schiff befanden sich 25 Seeleute verschiedener Nationalitäten. (sda/dpa)
15:13
UN-Generalsekretär Guterres lobt Trumps Rolle bei Gaza-Waffenruhe
UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat die Rolle von US-Präsident Donald Trump beim Erreichen der Waffenruhe für den Krieg im Gazastreifen gelobt. Die «robuste Diplomatie» des zu der Zeit noch designierten Präsidenten der Vereinigten Staaten habe einen grossen Teil dazu beigetragen, sagte Guterres am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos.

Die Verhandlungen hätten sich immer wieder hingezogen, «und dann ist es plötzlich passiert», fügte Guterres an. Weiter lobte er auch die Arbeit der US-Regierung von Präsident Joe Biden, sowie den Beitrag der Türkei und Katars.
Antonio Guterres, Secretary-General of the United Nations, speaks during a plenary session in the Congress Hall during the 55th annual meeting of the World Economic Forum (WEF), in Davos, Switzerland, ...
Bild: keystone
Die Waffenruhe war am Sonntag - nur einen Tag vor Trumps Amtsantritt - in Kraft getreten. Das Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sieht unter anderem dem den Austausch von israelischen Geiseln und palästinensischen Gefangenen vor. Es war von Katar, Ägypten und den USA ausgehandelt worden. In den letzten Tagen der Gespräche hatten Vertreter sowohl von Trumps neuer Regierung als auch von der scheidenden Regierung seines Vorgängers Biden mitgearbeitet.

Nach seiner Wahl im November hatte Trump den Druck auf beide Seiten erhöht. Im Dezember drohte er den militanten Palästinensern im Gazastreifen mit massiven Konsequenzen, sollten diese die israelischen Geiseln bis zu seinem Amtsantritt nicht freilassen. Dann werde im Nahen Osten und für die Geiselnehmer «die Hölle losbrechen», sagte er.

Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Trump für dessen Beitrag zum Waffenstillstandsabkommen gedankt. Er lobte auch Trumps Nahost-Politik während dessen erster Amtszeit von 2017 bis 2021. Die USA hatten damals unter anderem Jerusalem als Hauptstadt Israels und die Souveränität Israels über die Golanhöhen anerkannt. Netanjahu rühmte auch Trumps damalige Rolle beim Zustandekommen der sogenannten Abraham-Abkommen, durch welche Israel seine Beziehungen zu vier arabischen Ländern normalisiert hatte. (sda/afp)
14:11
Hilfsorganisation: Halbe Million Kinder im Libanon hungern
Nach dem mehr als einjährigen Krieg zwischen der Hisbollah und Israel leiden im Libanon nach Schätzungen einer Hilfsorganisation eine halbe Million Kinder akuten Hunger. Zu diesem Urteil kommt die Nichtregierungsorganisation Save the Children nach der Auswertung von Daten zur Lebensmittelsicherheit.

Bis März liefen mehr als 500.000 Kinder Gefahr, in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung beeinträchtigt zu sein, teilte Save the Children mit. Besonders stark betroffen seien palästinensische und syrische Flüchtlinge. Auch das Risiko von Kinderarbeit steige.

«Die Kinder im Libanon haben im Laufe der Jahre eine Krise nach der anderen erlebt und Lebensmittel wurden für Familien immer unerschwinglicher», teilte die Libanon-Direktorin der Organisation mit. «Der jüngste Konflikt hat das Land nun noch tiefer in Armut gestürzt. Fast ein Drittel der Kinder ist nach den Bombenangriffen nun von Hunger bedroht.»

Israel und die Hisbollah hatten sich im November auf eine Waffenruhe geeinigt. Nach UN-Angaben sind etwa 85 Prozent der im Land Vertriebenen mittlerweile in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Auch in der langen politischen Krise des Landes gab es Fortschritte, etwa mit der Wahl eines neuen Präsidenten.

Die humanitäre Lage ist aber weiterhin dramatisch. Die Menschen benötigen Essen, Wasser, Unterkünfte und Mittel, um sich gegen das Winterwetter zu schützen. Viele Häuser sind zerstört und der Zugang zu ärztlicher Versorgung und Arzneimitteln schlecht. (sda/dpa)
10:37
Israels Militäreinsatz in Dschenin: Bericht über neuen Drohnenangriff
Die israelische Armee hat den zweiten Tag in Folge ihren Militäreinsatz in Dschenin im nördlichen Westjordanland fortgesetzt. Der israelische Sender Kan berichtete unter Berufung auf palästinensische Quellen, es habe einen neuen Drohnenangriff in der Stadt gegeben, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt.

Nach palästinensischen Berichten kam es in zahlreichen Häusern am Rande des Flüchtlingsviertels von Dschenin zu Razzien der Armee.

Die Armee teilte mit, israelische Sicherheitskräfte hätten binnen 24 Stunden «zehn Terroristen getroffen». Ausserdem habe es Luftangriffe auf «Terror-Infrastruktur» gegeben, mehrere an Strassen gelegte Sprengsätze seien entschärft worden.

Es ist der umfangreichste Einsatz Israels in Dschenin seit langem. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden bisher zehn Menschen getötet und mindestens 40 verletzt.

Das Vorgehen der israelischen Streitkräfte in Dschenin erfolgt zu einer Zeit, da sich die ohnehin schon gespannte Lage im Westjordanland angesichts eines Erstarkens militanter Palästinenser und zunehmender Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten drastisch verschärft hat. (sda/dpa)
Israeli army vehicles are seen during a military operation in the West Bank city of Jenin, Tuesday, Jan. 21, 2025. (AP Photo/Majdi Mohammed).
Bild: keystone
16:12
Dutzende Leichen nach Waffenruhe im Gazastreifen aus Trümmern geborgen
Auch nach Beginn einer Waffenruhe im Gazastreifen steigt dort die Zahl der Toten weiter. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, binnen 24 Stunden seien aus den Trümmern in dem Küstenstreifen 68 Leichen geborgen worden.

Es würden weitere Tote an verschiedenen zerstörten Orten vermutet, die Rettungskräfte hätten sie jedoch noch nicht erreichen können. Angehörige wurden aufgerufen, der Behörde alle relevanten Informationen zu übermitteln.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober 2023 seien im Gazastreifen insgesamt 47.107 Menschen getötet und 111.147 weitere verletzt worden, teilte die Behörde mit.

Nach israelischen Angaben werden noch 94 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Mindestens 35 davon seien nicht mehr am Leben. In der ersten der drei Phasen der Waffenruhe-Vereinbarung sollen insgesamt 1.904 palästinensische Häftlinge im Austausch gegen 33 von den 94 verbliebenen Geiseln freikommen. (sda/dpa)

(red)

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Rückblick auf das Jahr nach dem 7. Oktober
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Rückblick auf das Jahr nach dem 7. Oktober
7. Oktober
Im Morgengrauen des jüdischen Feiertags Simchat Tora startet die islamistische Terrororganisation Hamas einen Grossangriff auf das umliegende Gebiet in Israel. Mehrere Tausend Raketen werden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Mehrere tausend Terroristen überwinden die Grenzbefestigungen und töten an einem Musikfestival und in mehreren Ortschaften wahllos Soldaten und vor allem Zivilisten.
Bild: Ein Zimmer in einem Haus im Kibbuz Kfar Aza nach dem Angriff der Hamas.
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quelle: keystone / abir sultan
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Die beliebtesten Kommentare
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Jimmy Dean
15.01.2025 22:28registriert Juli 2015
„Das Waffenruheabkommen ist das Ergebnis der legendären Widerstandskraft unseres grossartigen palästinensischen Volkes […]“

überhaupt nichts gelernt 🤦🏼‍♂️
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Esther R.
15.01.2025 23:32registriert November 2018
Wer es glaubt oder nicht, die Pro Palestine Leute auf Social Media behaupten sie hätten gewonnen. Was gewannen sie denn genau? Den haargenauen Waffenstillstand gab es bereits am 6. Oktober 2023. Der einzige Unterschied sind die tausenden von Toten, und das vermeidbare Leiden auf beiden Seiten. Und ein Grossteils Gaza ist ruiniert. Was genau kann man da als Gewinn bezeichnen?
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Oliver01
14.01.2025 16:34registriert Februar 2023
Hoffen wie, dass der Irrsinn aufhört. Das Leiden auf beiden Seiten muss enorm sein.
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