Das ägyptische Militär hat am Samstag erste Trümmerteile der in ins Meer gestürzten EgyptAir-Maschine:
#المتحدث_العسكرى : جانب من صور العثور على حطام الطائرة المفقودة ومتعلقات بعض الركاب .https://t.co/51gm64EU8U pic.twitter.com/bJdwSxJbqq
— المتحدث العسكرى (@EgyArmySpox) 21. Mai 2016
In der über dem Mittelmeer abgestürzten ägyptischen Passagiermaschine haben automatische Rauchmelder Alarm geschlagen. Die französische Flugunfallbehörde BEA hat entsprechende Medienberichte bestätigt.
Kurz vor dem Abbruch der Datenübertragung habe das Flugzeug über das Kommunikationssystem ACARS automatische Meldungen abgesetzt, «die auf Rauch in der Kabine schliessen lassen», sagte ein Behördensprecher am Samstag. Rückschlüsse auf die Unglücksursache könnten daraus aber noch nicht gezogen werden.
Das «Wall Street Journal» und der US-Fernsehsender CNN hatten zuvor berichtet, dass es kurz vor dem Absturz der Maschine eine Rauchmeldung gegeben habe. Die Warnsignale wurden demnach automatisch am Donnerstagmorgen um 02.26 Uhr abgesetzt - kurz danach verschwand der Airbus mit 66 Menschen an Bord von den Radarschirmen.
Die Signale hätten Rauch im Vorderteil des Flugzeugs gemeldet - vor allem in der dortigen Toilette und in einem Geräteraum unterhalb des Cockpits, in dem wichtige Geräte für die Bordelektronik untergebracht seien, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Ermittlungskreise. Die Signale hätten zudem gewarnt, dass das Flugkontrollsystem nicht richtig funktioniere.
Der französische Behördensprecher sagte, trotz der Hinweise auf Rauch in der Maschine sei es «noch viel zu früh», um die Umstände des Unglücks «zu erklären und zu verstehen». Dazu müssten nun vor allem das Wrack und die Flugschreiber gefunden werden.
Die Maschine der Egyptair mit der Flugnummer MS804 war am frühen Donnerstagmorgen mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo abgestürzt. Am Freitag bargen Suchmannschaften erste Trümmerteile des Flugzeuges. Auch Körperteile der Insassen und persönliche Gegenstände wurden im Mittelmeer rund 290 Kilometer nördlich der ägyptischen Küstenstadt Alexandria gefunden.
Die Suche nach Wrackteilen soll auch am Samstag weitergehen. Von besonderem Interesse für die Aufklärung der Absturzursache sind die zwei nach wie vor verschollenen Flugschreiber.
Die ägyptische Regierung hielt bald nach dem Verschwinden der Maschine einen Anschlag als Ursache für wahrscheinlicher als einen technischen Defekt. Bislang hat sich aber niemand zu einem Attentat auf Flug MS804 bekannt.
Am Samstag empfängt der französische Aussenminister Jean-Marc Ayrault in Paris Angehörige der Opfer. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, der Absturz des Flugzeugs habe ihn «zutiefst traurig» gemacht. Er richtete den Hinterbliebenen sein Beileid aus und dankte den Rettungskräften für ihren schnell organisierten Einsatz.
Hinweise auf Überlebende des Flugs gab es nicht. An Bord der Maschine waren vorwiegend Ägypter und Franzosen; Schweizer sassen nicht in dem Flugzeug. (sda/dpa/reu)