Beim Absturz eines historischen Militärjets während einer Flugshow sind in Südengland nach Polizeiangaben wahrscheinlich elf Menschen getötet worden. Das sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.
Nach dem Absturz während der Shoreham Airshow nahe Brighton vom Samstag waren zunächst sieben Tote bestätigt worden. Der Polizeisprecher sagte, «sehr wahrscheinlich» seien bei dem Unglück insgesamt elf Menschen getötet worden. Für eine definitive Bestätigung müsse der Abschluss der Identifizierungen abgewartet werden.
Der Hawker Hunter, ein historischer Militärjet, war nach einem missglücktem Looping-Manöver auf eine vielbefahrene Strasse in der Nähe von Brighton gestürzt.
Tausende hatten das Schaufliegen im Rahmen der Shoreham Airshow sehen wollen - schockierte Augenzeugen beschrieben einen gewaltigen Feuerball und herumfliegende Trümmer. Der Pilot wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Spital in Brighton gebracht.
Warum der Pilot es bei dem Looping nicht schaffte, die Maschine hochzuziehen, ist unklar. Berichten zufolge ist er ein erfahrener ehemaliger Flieger der britischen Luftwaffe.
Experten für zivile Flugzeugunglücke suchen seit Samstag in den Trümmern nach Hinweisen auf die Unfallursache. Die Strasse A27 sollte deshalb noch bis mindestens Montagmorgen gesperrt bleiben.
Premierminister David Cameron sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus. Aus Respekt wurde die Shoreham Airshow am Sonntag nicht fortgesetzt, wie der Veranstalter, die Royal Air Forces Association, mitteilte. Es sei aber noch zu früh, um über die Zukunft der Airshow zu spekulieren, sagte der Generalsekretär der Organisation, die unter anderem Familien von Luftwaffen-Angehörigen unterstützt.
Im Herbst 2007 war bei der Show in Shoreham ein Stuntman gestorben, der mit einem Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg abgestürzt war. Erst Anfang des Monats war ein ehemaliger Pilot der Luftwaffe bei einer anderen Airshow in England abgestürzt und ums Leben gekommen.
Auch in der Schweizer Luftwaffe wurde der Hunter von 1958 bis 1994 eingesetzt. Er galt als sehr anfällig: 160 Maschinen dieses Typ wurden beschafft, deren 28 gingen bei Unfällen verloren. 15 Piloten erlitten den Tod. In der Truppe wurden sie aufgrund dieser schlechten Unfallbilanz zynisch «fliegende Särge» genannt. (kri/sda/dpa)
Wir sprechen hier von einstrahligen Düsenjägern der ersten Generation, diese hatten ganz allgemein Verlustquoten um die 25-35% , das meist aber innerhalb der ersten 10 Jahre, 18% bei knapp 40 Jahren Betriebszeit sind dann doch eher gute Zahlen, erst Recht, wenn man bedenkt, dass die Schweiz damals durchgehend Milizpiloten einsetzt, also quasi nur Halbprofis, mit vergleichsweise wenig Flugpraxis/Jahr auf dem Muster.
Und entgegen eurer Polemik war die Hunter bei den Piloten eine sehr beliebte Maschine.