Der Angriff auf ein Fernsehteam des deutschen Privatsenders RTL erhitzt die Gemüter. Im Zuge einer Recherche über kriminelle Aktivitäten einer Grossfamilie in Köln wurde ein Van des Senders von mehreren Personen angegriffen – t-online.de berichtete über den am Mittwoch bekannt gewordenen Vorfall .
Nun macht in den sozialen Netzwerken ein Video die Runde, welches Aufnahmen aus dem Inneren des Fahrzeugs dokumentiert. Zu sehen ist, wie das Team von mehreren Personen umstellt wird, ehe ein Mann den Van schliesslich mit mehreren Tritten beschädigt. Für Aufsehen sorgt allerdings auch das Vokabular, das in dem Mitschnitt zu hören ist: Mehrfach werden die Angreifer als «Zigeuner» und «Drecksviecher» bezeichnet. Ein Mann in dem Van sagt zum Beispiel: «Das sind die Zigeuner, die wir in Deutschland mit Hartz IV unterstützen.»
In rechten Foren und Plattformen wird das RTL-Team gefeiert. Auf Twitter wird Kritik laut. Dort schreibt ein User: «Ich bin entsetzt: Ein RTL-Mitarbeiter bezeichnet die Angreifenden glatt als 'Zigeuner' und 'Drecksviecher'!»
In einem Statement teilte RTL am Donnerstagabend mit, dass es sich hierbei um «pauschal herabwürdigende Aussagen gegenüber der Minderheit der Sinti und Roma» handelt. Der Sender erklärt, dass die Äusserungen von einem Szene-Aussteiger stammen, der ebenfalls im Auto des Drehteams sass – und nicht vom Team des Senders. «Diese Äusserungen sind inakzeptabel, die Redaktion distanziert sich aufs Schärfste davon und drückt ihr tiefes Bedauern aus», so RTL.
In dem Video ist ausserdem zu hören, wie eine RTL-Mitarbeiterin zu einem späteren Zeitpunkt fragt: «Wo bleiben die Scheissbullen, ey?» Auch an dieser Ausdrucksweise wird Kritik laut. RTL spricht von einem «despektierlichen Ausdruck in Bezug auf Polizei beamte», verweist aber auf die «aufgeladene Situation».
«Selbst dies rechtfertigt jedoch nicht das verwendete Vokabular, weswegen die Redaktion und das Team selber die Polizei ausdrücklich um Entschuldigung bitten», heisst es in dem RTL-Statement weiter. Wie t-online.de bereits am Mittwoch berichtete, recherchierte der Sender für einen Bericht über eine Grossfamilie, bei der die Polizei im Juni Hausdurchsuchungen durchführte und Haftbefehle vollstreckte. Ihnen wird zur Last gelegt, Senioren durch Betrugshandlungen um ihre Ersparnisse gebracht zu haben.
Verwendete Quellen:
(sow/t-online.de)
Viel schlimmer finde ich, was RTL bei ihren Reality-Formaten so macht und Menschen für die Quote regelrecht vorführt, damit der Assi vor der Glotze was zu lachen hat und sich ausnahmsweise überlegen fühlen kann.