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Ermordete Studenten in Mexiko: Leichen wurden nicht verbrannt

«Wo sind die 43?»
«Wo sind die 43?»
Bild: HENRY ROMERO/REUTERS

Wo sind die Leichen? Die 43 ermordeten Studenten wurden gar nicht verbrannt, sagen Experten in Mexiko

Über ein Jahr ist es her, dass 43 Studenten in Mexiko verschleppt und getötet wurden. Bandenmitglieder hatten eingeräumt, die Leichen auf einer Müllkippe verbrannt zu haben. Doch daran hegt eine Expertengruppe ihre Zweifel. 
08.12.2015, 00:1908.12.2015, 07:12
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Über ein Jahr nach der Entführung und dem mutmasslichen Mord an 43 Studenten in Mexiko hat eine Expertengruppe ihre Zweifel an den offiziellen Ermittlungsergebnissen untermauert. Laut der Generalanwaltschaft waren die jungen Männer von der Polizei verschleppt und von Bandenmitgliedern getötet und verbrannt worden.

An dem vermeintlichen Tatort habe es zu dem fraglichen Zeitpunkt allerdings keinen Brand gegeben, teilte das Team der Interamerikanischen Menschenrechtskommission am Montag mit. Das habe die Auswertung von Satellitenaufnahmen ergeben.

Immer wieder gehen die Leute auf die Strasse, um für die 43 Verschwundenen zu demonstrieren. Hier am 26. November in Mexiko City.
Immer wieder gehen die Leute auf die Strasse, um für die 43 Verschwundenen zu demonstrieren. Hier am 26. November in Mexiko City.
Bild: EPA/EFE

Die Studenten der linken Landuniversität Ayotzinapa waren am 26. September 2014 von örtlichen Polizisten in der Stadt Iguala entführt und Mitgliedern der kriminellen Organisation Guerreros Unidos übergeben worden.

Mehrere Bandenmitglieder räumten ein, die jungen Männer erschossen und ihre Leichen auf einer Müllkippe verbrannt zu haben. Experten und die Angehörigen der Opfer hegen allerdings Zweifel an der offiziellen Darstellung des Tathergangs.

Fotos aus Zentralamerika: Der Tod auf der Strasse

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Fotos aus Zentralamerika: Der Tod auf der Strasse
Der spanische Fotograf Javier Arcenillas hält die Gewalt in Zentralamerika fest – und begibt sich dafür oft in gefährliche Situationen. Hier lichtet er in Guatemala-Stadt die Drohgebärde eines vermummten Killers ab. Der junge Mann, der für 100 Dollar Auftragsmorde verübte, ist inzwischen selbst tot. (Bild: Javier Arcenillas)
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(dwi/sda/dpa)

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