Im Nahen Osten sind im Vorjahr mehr als die Hälfte aller neuen Binnenflüchtlinge weltweit gezählt worden. Rund 4,6 Millionen Menschen mussten laut zwei Flüchtlingsorganisationen im Jahr 2015 im Jemen, in Syrien und im Irak ihr Zuhause verlassen.
Weltweit mussten im vergangenen Jahr rund 8,6 Millionen Menschen wegen eines Konflikts innerhalb des eigenen Landes fliehen, teilten der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) und das Beobachtungszentrum für Binnenflüchtlinge (IDMC) am Mittwoch in einem Bericht mit.
NEW internal displacement #GRID2016 report w/ #IDPs figures for #conflict & #disasters https://t.co/QqjcIiL8KI pic.twitter.com/tdbe8fBaFU
— IDMC (@IDMC_Geneva) 10. Mai 2016
Nach dem Bericht musste ein Viertel davon – 2,2 Millionen Menschen – im jemenitischen Bürgerkrieg ihr Zuhause verlassen. «Dennoch ist es ein vergessener Konflikt.» In Syrien hätten im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Menschen im eigenen Land fliehen müssen, rund 18 Prozent mehr als in 2014. Im Irak waren es demnach 1,1 Millionen Menschen.
«Während sich die Aufmerksamkeit der Welt auf den Flüchtlingsstrom aus der Region heraus gerichtet hat, wurden Millionen innerhalb der Länder des Nahen Ostens verdrängt», teilte der Nahost-Leiter des NRC, Casten Hansen, mit. Insgesamt galten nach dem Bericht Ende 2015 weltweit 40,8 Millionen Menschen als Binnenflüchtlinge. (si/dpa)