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Panzerfahrzeuge und Soldaten: Österreich will Brenner-Pass wegen Flüchtlingen abriegeln

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Festung Brenner: Bis 750 Soldaten sollen Österreichs Grenze zu Italien sichern. Bild: CHRISTIAN BRUNA/EPA/KEYSTONE

Panzerfahrzeuge und Soldaten: Österreich will Brenner-Pass wegen Flüchtlingen abriegeln

04.07.2017, 02:0004.07.2017, 02:47
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Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen in Italien will Österreich Kontrollen am Brenner-Pass einführen und im Grenzgebiet auch Soldaten stationieren. Dies kündigte der österreichische Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil in einem Zeitungsinterview an.

Doskozil sagte der «Kronen Zeitung» die Kontrollen sollten «sehr zeitnah» eingeführt werden. Er halte einen «Assistenzeinsatz» des österreichischen Bundesheeres «für unabdingbar, wenn der Zustrom nach Italien nicht geringer wird».

Für den Einsatz zur Grenzsicherung sind dem Bericht zufolge 750 Soldaten verfügbar. Am Wochenende hatte das österreichische Verteidigungsministerium vier gepanzerte Fahrzeuge in das Grenzgebiet verlegen lassen. Österreich kontrolliert bisher nur seine Grenze zu Ungarn, bereitet sich aber schon länger auch auf eine Abriegelung des Brenner-Passes an der Grenze zu Italien vor.

Zehntausende Flüchtlinge

Wegen der hohen Flüchtlingszahlen hatte Deutschland im September 2015 als erstes Schengen-Land Kontrollen an der Grenze Bayerns zu Österreich eingeführt. Es folgten Österreich, Dänemark, Schweden und Norwegen. 

Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind im ersten Halbjahr 2017 bereits 83'650 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Italien gelangt - fast ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum. Mehr als 2000 Menschen sind seit Jahresbeginn bereits bei der gefährlichen Überfahrt ums Leben gekommen. (sda/afp)

Das Sterben auf dem Mittelmeer geht weiter

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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wilhelm Dingo
04.07.2017 06:42registriert Dezember 2014
Europa muss sich entscheide: Entweder Masseneinwanderung aus Afrika und dem nahen Osten bei offenen Grenzen oder Begrenzte Einwanderung bei dichten, stark kontrollierten Grenzen. Ich bin zweiteres.
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stabiler
04.07.2017 07:05registriert Juni 2017
Hut ab vor Österreich, wo man langsam zu merken scheint, dass die unseelige argumentative Bemühung einer "humanitären Tradition" nicht dazu führen darf, unbegrenzt afrikanische Armutsflüchtlinge aufnehmen zu müssen. Nur ist die Grenzschliessung zu Italien keine Lösung - die muss auf dem Mittelmeer gefunden werden und zwar mit konsequenter Rückführung der Flüchtlingsboote an die nordafrikanische Küste. Man sollte sich verbildlichen: 2015 wanderte (nur über den Asylbereich) eine Stadt in der Grösse von Thun in die Schweiz - knapp 40'000 Leute. Zusätzlich. In einem Jahr.
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Angelo C.
04.07.2017 03:33registriert Oktober 2014
Bleibt zu hoffen, dass die Schweiz im Tessin rechtzeitig nachzieht, bevor hier katastrophale Zustände eintreten.

Auf längere Sicht ist unschwer absehbar, dass die Grenzwacht zahlenmässig nicht ausreichend dotiert sein wird, was auf Grund der massiv angestiegenen Migrantenzahlen, mehrheitlich afrikanischen Wirtschaftsflüchtlingen die von Schleppern im Verbund mit den verantwortungslosen Fährdiensten der NGOs an Italiens Küsten befördert werden, von wo aus sich immer mehr in Richtung Schweiz in Bewegung setzen, dabei nicht nur die offiziellen Grenzübergänge anvisierend....
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