International
Migration

513.000 Asylanträge im ersten Halbjahr in der EU

FILE - Unauthorized migrants crowd a wooden boat as they sail to the port in La Restinga on the Canary island of El Hierro, Spain, on Aug. 18, 2024. (AP Photo/Maria Ximena, File)
Von Januar bis Ende Juni zählte die Asylagentur der Europäischen Union insgesamt 513'000 neue Anträge.Bild: keystone

513'000 Asylanträge im ersten Halbjahr in der EU

16.09.2024, 08:34
Mehr «International»

Die Zahl der Asylbewerber in der EU sowie in Norwegen und der Schweiz ist im ersten Halbjahr leicht zurückgegangen, liegt aber weiterhin bei mehr als einer halben Million. Von Januar bis Ende Juni zählte die Asylagentur der Europäischen Union insgesamt 513'000 neue Anträge, wie die Behörde an ihrem Sitz auf der Mittelmeerinsel Malta mitteilte. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 bedeutet dies ein Minus von 6000.

Die Statistik umfasst die Zahlen aus allen EU-Staaten sowie Norwegen und der Schweiz, die beide nicht zur Union gehören. Die meisten Anträge aller 29 Staaten wurden wieder in Deutschland registriert: 124'000, also fast ein Viertel der Gesamtzahl. Allerdings gingen der EU-Agentur zufolge bei den deutschen Behörden etwa 30'000 Anträge weniger ein als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Fürs gesamte Gebiet rechnet die EUAA (European Union Agency for Asylum) bis zum Jahresende wieder mit mehr als einer Million Anträgen.

Meiste Anträge aus Syrien und Afghanistan

Die meisten Asylsuchenden kamen nach Angaben der Agentur abermals aus dem Bürgerkriegsland Syrien (71'000, ein Plus von sieben Prozent), gefolgt von Afghanistan (45'000, -18%). Aus Venezuela stellten 37'000 Menschen einen Antrag - fast alle davon in Spanien. Nicht eingerechnet sind bei diesen Zahlen etwa 4,5 Millionen Menschen aus der Ukraine, die infolge des russischen Angriffskriegs Zuflucht in der EU gesucht haben und temporären Schutz bekamen.

Die Zahlen für Deutschland unterscheiden sich geringfügig von Angaben des zuständigen Bundesamts in Nürnberg. Im EU-weiten Vergleich lag Spanien im ersten Halbjahr bei den absoluten Zahlen auf dem zweiten Platz mit 88'000 Anträgen, einem nahezu stabilen Wert. Auf Platz drei folgte knapp dahinter Italien mit 85'000 Anträgen, einem deutlichen Plus von etwa einem Drittel. Pro Kopf der Bevölkerung hat das kleine Zypern die meisten Anträge (insgesamt 4900). Die Zahlen aus Grossbritannien, das nicht mehr zur EU gehört, sind in der Statistik nicht berücksichtigt.

Anerkennungsquote bei 46 Prozent

Im Vergleich zu früheren Jahren wurden deutlich mehr Anträge bewilligt. Die sogenannte Anerkennungsquote in erster Instanz lag demnach bei 46 Prozent. Der Umgang mit Migranten, die nach Europa wollen, gehört seit Jahrzehnten zu den grossen Streitthemen der europäischen Politik. Ende vergangenen Jahres beschloss die EU eine weitreichende Reform ihres gemeinsamen Asylsystems mit erheblichen Verschärfungen für illegale Einwanderer. Künftig sollen Menschen, die kaum Chancen auf Anerkennung haben, beschleunigte Verfahren an den EU-Aussengrenzen durchlaufen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
15
Isak Andic: Gründer von Modekonzern Mango bei Familienausflug in den Bergen gestorben

Der Gründer des weltweit erfolgreichen spanischen Modekonzerns Mango, der Milliardär Isak Andic, ist bei einem Wanderunfall ums Leben gekommen. Der 71-Jährige sei am Samstag verunglückt, teilte das Unternehmen mit.

Zur Story