Mehr als tausend Geflüchtete sind seit Ostersonntag auf der Insel Lampedusa eingetroffen. 36 Menschen, darunter acht Frauen und ein Minderjähriger, wurden in der Nacht auf Montag von einem Schiff der Küstenwache gerettet. Das sieben Meter lange Boot war von Tunesien abgefahren. An Bord befanden sich Menschen aus Burkina Faso, der Cote d ́Ivoire, Gambia und Guinea.
Am Ostersonntag trafen 26 Boote mit insgesamt 974 Personen auf Lampedusa ein. Am Samstag waren 17 Boote mit 679 Menschen auf der Insel zwischen Tunesien und Sizilien gelandet. Im Hotspot der Insel befanden sich am Montag 1883 Geflüchtete. Teil von ihnen soll im Laufe des Montags per Fähre nach Sizilien gebracht werden.
Die Leichen von zwei Geflüchteten sind am Sonntag von dem NGO-Schiff «Resqship» geborgen und nach Lampedusa gebracht worden. Die Crew des Rettungsschiffes hatte davor etwa 25 Menschen gerettet, die in maltesischen Gewässern Schiffbruch erlitten hatten. Die Besatzung barg 22 Überlebende und zwei Leichen.
Mehrere Menschen werden nach dem Untergang des Bootes, mit dem sie unterwegs waren, als vermisst gemeldet, ihre Zahl ist aber unklar: Gesucht werden etwa 20 Personen, wie die Behörden berichteten.
Laut der Hilfsorganisation Alarm Phone trieb am Ostersonntag ein Fischkutter mit 400 Menschen an Bord im zentralen Mittelmeer. Das Boot sei von Tobruk in Libyen abgefahren. «Wir haben die Behörden alarmiert, aber bisher wurde noch keine Rettungsaktion bestätigt», meldete Alarm Phone.
Sehr viele Menschen machen sich trotz der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer weiterhin auf den Weg nach Europa. Seit Anfang 2023 sind 28'028 Migranten und Flüchtlinge auf dem Seeweg in Italien angekommen, gegenüber 6832 im gleichen Zeitraum 2022 und 8394 im Jahr 2021, so die Statistik des Innenministeriums in Rom. (saw/sda/apa)